KREBSFORUM

Alternative Krebstherapie nach Dr. Johanna Budwig

Neuere wissenschaftliche Erkenntnisse zu Krebs und Fettsäuren. Ein Erklärungsversuch der Budwig-Therapie

Von Hermann Massinger

Die ungesättigten Fettsäuren (FS) haben ein großes Potential für die menschliche Gesundheit; bisher wurde deren Bedeutung in der Gesunderhaltung der Gefäße, der Behandlung der Arteriosklerose und deren Folgezustände gesehen. Die Forschung hat in jüngerer Zeit auch Krebskrankheiten in das Visier der ungesättigten Fettsäuren genommen, die derzeitigen Erkenntnisse sind erfolgversprechend. Die FS sind Teil unserer Ernährung, preiswert, reichlich verfügbar und haben – vernünftig dosiert – kaum Nebenwirkungen.

Frau Dr. Johanna Budwig wurde in den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts auf das Neuland der Omega-3 (W3) Fettsäuren aufmerksam, sie hat deren Stoffwechselwege, die Wirkungen auf die Zellmembran und den Zellkern entdeckt und konsequent weiterverfolgt. Ihre wissenschaftliche Tätigkeit am Bundes-Institut für Fettforschung wurde leider durch „Mobbing„ des Institutsleiters früh beendet. Über Umwege hat sie – lebenslang – die Wirkungen der hoch ungesättigten Fettsäuren in ihrer Heilpraxis und am Gesundheitsamt erprobt und daraus eine komplementäre Krebstherapie entwickelt. Budwig wurde mehrfach, – allerdings erfolglos, – für eine Preis-Nominierung beim Nobel-Komitee vorgeschlagen. Bis in ihre letzten Lebensjahre (gestorben mit 99 Jahren) hat Frau Dr. Budwig ihre Therapie in Wort – und Schrift (Vorträge, Bücher, Publikationen1 mit Eifer verbreitet.

Ihr besonderes Interesse galt dem Leinöl (Flachsöl), das mit 18 Kohlenstoffketten zu den Omega-3-Fettsäuren zählt. Leinöl besteht aus: ALA (= Alpha-Linolensäure), EPA (Eicosapentaensäure), DHA (-Docosahexaensäure) und CLA (der konjugierten Form) und gehört zu den essentiellen Nährstoffen mit breitgefächerten Wirkungen.
Dr. Budwigs Überlegungen gingen von der Krebstheorie Warburgs (1923) aus: die dem Gärungsstoffwechsel große Bedeutung beimisst; die Anwesenheit von Sauerstoff und Zucker führen zur Milchsäurebildung. Das „Atmungsferment Warburgs“ ist das Hämocyanin, das die Reduktion und Oxidation des Sauerstoffs an den Zellmembranen regelt.
1931 bekam Warburg den Nobelpreis für die Erforschung des „Wasserstoff“ übertagenden Ferments Riboflavin. Bereits 1925 hatte D. Keilin das Atmungspigment Cytochrom in Pflanzen, Pilzen und Tieren beschrieben. Das Zusammenwirken von Wasserstoff, Sauerstoff, Enzymen, Jonen und deren Bedeutung der quantenphysikalischen Abläufe für den intrazellulären Stoffwechsel sind heute allgemein anerkannt2.

Die Krebstherapie nach Dr. Johanna Budwig (B)
Praktische Anwendung der Tumortherapie
ELDi-Öl 6
Gegenargumente:
Dr. J. Budwig hat einen wichtigen Anstoß gegeben
Redifferenzierungs-Therapie nach Dr. H. Kremer
Störung der Elektronenübertragung
Conjugierte Linolensäure (CLA) und Butter
Sauerstoff
Reparaturmechanismen

Zusammenfassung

Die Therapie mit ungesättigten Fettsäuren, speziell mit Leinöl, Hüttenkäse und ELDi-Öl Einreibungen, ist kein Krebs-Allheilmittel; eine adjuvante Behandlung kann aber nicht als „Quacksalverei“ abgetan werden. Die Menge Leinöl sollte, – nach DEG –, auf tägl.1,5 bis 2 g beschränkt und mit mindestens 30 g Ballaststoffen ergänzt werden. Eine vollwertige Kost, wenig Fleisch, reichlich Obst und Gemüse aus allen Fruchtarten hat in der Prophylaxe und Behandlung der Krebskrankheit zunehmende Bedeutung.
Der Ersatz der ALA durch Perilla-Öl ist bei Abneigung gegen den Geschmack des Leinöls, das leicht verderblich ist, zu diskutieren. Chia-Öl (aus Chia Samen) wird unter Zusatz hyperkritischer Kohlensäure oder durch Hochdruck-Dampfbehandlung gewonnen und ist deshalb für den Elektronenaustausch an der Mitochondrienmembran unbrauchbar.
Dr. Budwig`s Forschungen sind mit den heutigen Erkenntnissen der Wissenschaft vereinbar, zeigen große Voraussicht und verdienen Respekt und Anerkennung. Die praktische Umsetzung sollte den neueren Vorstellungen angepasst und der Wirkungsnachweis mit den Methoden der Statistik geführt werden.

Schon Hippokrates (460 bis 375) empfahl: „Euere Lebensmittel sollen Euere Heilmittel, Euere Heilmittel Euere Lebensmittel sein.“ Die „Dr. Budwig Therapie“ kommt dieser Empfehlung eines der Urväter der Medizin nahe.

Anmerkungen
1 Dr. Johanna Budwig: Buch „Der Tod des Tumors“, Band I und II.
Dr. Johanna Budwig: „Neue Wege der Fettanalyse 1951“ und weitere Bücher und Zeitschriften- und Vortragsbeiträge.
2 Ubichinon fungiert als Transportmolekül für die Elektronen, die Enzyme NADH- Ubiquionon-Reductase, die Succinat-Ubiquinon- Reduktase, die Ubiquinol-Cytochrom C –Reduktase und die Cytochrom-C- Oxidase sind die wesentlichen Vermittler der Membran Diffusion (H. Kremer, Petrides und Löffler u.a.). Linda Nebeling (National Cancer Institute, USA) hat mit ihrer ketogenen Diät (adjuvant zur klassischen Therapie) bei aggressiven kindlichen Hirntumoren mit fettreicher, kohlenhydratarmer Kost eine verminderte Glukoseaufnahme im Tumorgewebe nachweisen und partielle Rückbildungen erzielen können.
3 Phatak S.R. Materia Medica of Homeopathic Medicines S. 566).
4 S. Hahnemann, Organon der Heilkunst 86. Auflage § 286 „.... nicht weniger mächtig wirkt die dynamische Kraft des mineralischen Magnets, der Elekticität und des Galvanismus auf unser Lebenspricip, und es können Krankheiten, vorzüglich Sensibilität und Irratibilität..... dadurch geheilt werden.“
derselbe § 287 „Die Kräfte des Magnets kann man schon sicherer zum Heilen bedienen, .... die positiven Wirkungen des Nord- und des Süd-Pol`s eines kräftigen Magnetstabs.“
5 Leinsamen sind Nitratsammler, daher ist die Gewinnung des Öls aus Produkten des ökologischen Landbaus bedeutsam. Kaltpressung deshalb, da durch industrielle Verarbeitung der Ölgewinnung die natürliche Strukturen der Öl-Moleküle zerrissen wird und Transfettsäuren entstehen können (siehe bei CLA).
6 Lieferung des ELDi-Öls über Reformhaus Wolfgang Blocking, Birkenweg 3, 77250 Freudenstadt, Tel. 07441 2877 FAX: 07441 85765
oder Vita Fahrenholz-Marijnissa, Bahnhofstr. 28, 83278 Traunstein, Bahnhofstr. 28 Tel. 0861 697666.
7 ELDi Öl kann problemlos abgewaschen/abgeduscht – mit milder oder ohne Seifenanwendung – werden. Diese Anwendungen sollten bevorzugt an der Tumor-Region (Brustdrüse, Leber- Region, Bauch bei Dickdarm-Ca, Blasenregion bei Blasen/Prostata-Ca u.a.) oder an den Lymphbahn-Sammelstellen (Leistenregionen, Achselhöhlen) geschehen.
8 Eine Angabe bei Budwig erwähnt: ELDI Öl würde mit einem Rubin-Laser auf eine höhere Photonen-Ladung gebracht.
9 Elektronen Differenzierung Öl: = Eldi Öl (nach Dr. J. Budwig): Öle mit hoher Ladung an pi-Elektronen, deren Aufahme und Weiterleitung der Ladung aus Licht und Sonne unterstützen sollen.
10 Mike Brown: W3 hemmt den Prostata-Krebs, W6 fördert dessen Wachstum. Tumorzellen nutzen die Energie von W6 als ideale Energiequelle zum Wachstum (British Journal, Christi Hospital London.)
11 Dr. Johanna Budwig´s Healing Diet & Protocol: Testimonials of Lung Cancer Cured. http://www.healingcancernaturally.com /lung/cancer-healingtestimonials.html.
12 Dissertation Angela Jordan: Zentrum Innere Medizin der Universität Frankfurt.
13 Die Beta-Lipolyse u.a. führt zur Energiegewinnung aus Fettsäuren. Im Organismus werden täglich etwa 300 mmol kurzkettige Fettsäuren produziert, im Darmlumen liegt die Konzentration bei etwa 100 mmol.
14 Regulation von Faktoren der Angiogenese durch die kurzkettige Fettsäure Butyrat. Diss. Würzburg 2005).
15 Das Endoplasmatische Retikulum und die Ca2+ sind wichtige Träger mitochondrialer Energiegewinnung. Eine medikamentenbedingte Verschiebung dieser sensiblen Vorgänge, z.B. durch Diuretika (Störung der Kaliumkonzentration im Serum), Elektrolyte oder Calciumantagonisten u.ä., könnte – gerade bei älteren Tumorträgern mit Multimorbidität und reichlicher Medikamentenversorgung – sich störend auswirken.
16 Dissertation. Dipl. Phys. Christine Harting, Ruppert Karls Universität, Heidelberg, 18. 7. 2007 S. 11
17 http://www.zentrum-med.de/Herrmann/Kremer.htm.: Zellsymbiose nach Kremer Homepage von Dr. Eckart Herrmann
18 Silagehilfsstoffe, die für die Haltbarkeit des Pflanzenguts nötig sind, können die physiologischen Wirkungen nachhaltig stören.
19 Parodi P.W. Milk fat in human nutrition. The Australian Journal of Dairy Technology, Vol,. 58,Nr. 2, 114- 118- August 2003 . Peter Gallmann, Bern CH. Mailaiter Juni 2004.
20 Wolfgang Popp: „Das unspezifische Kranksein“ 2006 ISBN 3-8334-3745-6

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Bibliographie:
Dr. Johanna Budwig, Krebs, Das Problem und die Lösung. ISBN 3-93 25 76-63-2 (in größeren Bibliotheken meist vorhanden, oder antiquarisch).
Dr. Heinrich Kremer. Die stille Revolution der Krebs- und Aids- Medizin. ISBN 3-934196-55
Gero Beckmann, Andreas Rüffer: Mikroökologie des Darmes, Schlüter`sche Verlag.
Walter Zimmermann: Praktische Phytotherapie, Sonntag Verlag
Claus Schulte-Uebbing: Umweltbedingte Frauenkrankheiten, Sonntag Verlag.
Wolfgang Popp: Das unspezifische Kranksein; ISBN3-8334-3745-6
Georg Löffler, Petro E. Petrides: Biochemie und Pathobiochemie, Springer Verlag, ISBN 978-354064–3500
Fritz Albert Popp: www.biophotonic.de
Emil Fritz Scheller: Neues zur Krebslehre, vfm.Verlag E. Fischer, Heidelberg 1972
Dr. med. Heinrich Kremer: Die stille Revolution der Krebs- und AIDS-Medizin, ehlers Verlag, ISBN 3-934296-55-1

Anschrift des Verfassers:
Dr. med. Hermann Massinger
Gerner Str. 27
80638 München



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