FACHFORUM

Ein brennendes Bedürfnis und seine naturheilkundliche Therapie

Zur Differentialdiagnose und Behandlung der akuten und chronischen Harnblasenentzündung

Von Margret Rupprecht

Mark Twain, für seinen trockenen Humor bekannt, meinte einmal lakonisch: „Man kann die Erkenntnisse der Medizin auf eine knappe Formel bringen: Wasser, mäßig genossen, ist unschädlich.“ Allerdings gibt es einige Krankheitsbilder, bei denen Wasser, wenn auch nicht unmäßig, so doch zumindest reichlich genossen werden sollte. Zu ihnen gehört die Blasenentzündung (Cystitis).

Die Pathogenese einer Harnblasenentzündung wird von der Schulmedizin auf die Fähigkeit der Bakterien zurückgeführt, vom Darm ausgehend über Perineum und Harnröhre bis in die Blase hochzuwandern. Diese bakterielle Adhärenz gilt als Initialzündung aller Blasenentzündungen, vor allem bei Frauen. Das dahinter stehende Denkmodell scheint jedoch ein wenig mechanisch zu sein. Immerhin ist der Genitalraum permanent von Keimen, auch von Darmkeimen, besiedelt, und es stellt sich die Frage, warum sie in der überwiegenden Zeit eben keine Cystitis auslösen. Offenbar muss es mit einer Abwehrschwäche im Bereich der Urethra zusammenhängen, ob cystitisauslösende Keime „vor der Tür“ bleiben oder in der Harnröhren- und später auch der Blasenschleimhaut eine Entzündung verursachen. Cystitispatienten können im Nachhinein oft beobachten, dass ihre Harnsymptome zu einer Zeit auftraten, als sie sich durch Belastungen, welcher Art auch immer, seelisch überfordert fühlten. Der innere Druck zwingt zum Loslassen, gleichzeitig wird dieses Loslassen als äußerst schmerzhaft erlebt. Der im Hintergrund des Alltagslebens schwelende Konflikt, dass ein Mensch seine Bedürfnisse nicht äußern, geschweige denn erfüllen kann, überträgt sich auf die Körperebene, konkret auf das Organ Blase, wo er sich bildreich wiederholt: Zu den Leitsymptomen dieses Krankheitsbildes gehören „imperativer“ Harndrang und Schmerzen beim Wasserlassen, beides zwei brennende Empfindungen, die vom betroffenen Patienten als ziemlich unvereinbar miteinander erlebt werden – ähnlich wie die beiden Seiten des dahinterstehenden Konflikts. Er darf, weil als unlösbar empfunden, oft nicht einmal ins Bewusstsein dringen. Der Cystitis-Patient muss und möchte Druck abbauen und Wasser lassen, gleichzeitig ist der Vorgang selbst von heftigsten Schmerzen begleitet. Dann braucht es

Lösungen – innere wie äußere.
Abgrenzung zu Nierenerkrankungen
Es müssen nicht immer Antibiotika sein
Für eine abgerundete Therapie: Fußdampfbad, Schüßlersalze und Kräutertee

...

Literatur
Ruediger Dahlke: Krankheit als Symbol. Ein Handbuch der Psychosomatik. Bertelsmann Verlag, München 2002
Wolfgang Gerok, Christoph Huber, Thomas Meinertz, Henning Zeidler: Die Innere Medizin. Schattauer Verlag, Stuttgart 2000
Otto Gillert/Walther Rulffs: Hydrotherapie und Balneotherapie. Pflaum Verlag, München 1990
Gerhard Madaus: Lehrbuch der Biologischen Heilmittel, Band 10. Mediamed Verlag, Ravensburg 1990
Gerd Herold: Innere Medizin. Herold SV, Köln 2004
Josef Karl: Neue Therapiekonzepte für die Praxis der Naturheilkunde. Pflaum Verlag, München 1995
Jürgen Sökeland, Harald Schulze, Herbert Rübben: Urologie. Thieme Verlag, Stuttgart 2004
Gotthard Schettler, Heiner Greten: Innere Medizin. Thieme Verlag, Stuttgart 1998

Die homöopathischen Einzelmittel wurden repertorisiert nach:
a) Der Neue Clarke. Eine Enzyklopädie für den homöopathischen Praktiker. 6418 Seiten. Dr. Grohmann Verlag für homöopathische Literatur, Bielefeld 2001
b) Karl Stauffer: Klinische Homöopathische Arzneimittellehre. Johannes Sonntag Verlagsbuchhandlung, Regensburg 1955
c) William Boericke: Homöopathische Mittel und ihre Wirkungen. Verlag Grundlagen und Praxis, Leer 1973

Anschrift der Verfasserin:
Margret Rupprecht
Heilpraktikerin
Hohensalzaer Str. 6a
81929 München
Internet: www.quinta-essentia.info



weiter ... (für Abonnenten der Naturheilpraxis)


Zum Inhaltsverzeichnis 06/2008

Naturheilpraxis 06/2008