Atemwegserkrankungen

Die Psychosomatik bei Atemwegserkrankungen

Von Erwin Stutz

Die Ursachen von Atemwegserkrankungen werden in der klinischen Medizin in zwei Kategorien eingeteilt. Das sind einmal die exogenen Risikofaktoren, wie die Umwelt – speziell die Luftverschmutzung insbesondere die CO2, Schwefeldioxid und Feinstaubbelastung und natürlich das Rauchen und wie man heute zuverlässig weiß, auch das Passivrauchen. Die Zweite Gruppe sind die sog. endogenen Faktoren, zu denen zählen neben einigen Abnormitäten, genetische Dispositionen und in der Kindheit gehäuft durchgemachte Infektionen im pulmonalen Bereich, was eventuell auch auf exogene Ursachen zurückzuführen ist. Hier liegt wohl auch die Erklärung für die höhere Beteiligung der sozial schwächeren Bevölkerungsgruppen aus der deren Wohnsituation, sowohl in Bezug auf die Wohngegend, wie auch den engen Wohnverhältnissen selbst.

Erinnern wir uns kurz an ein paar zentrale Funktionen der Lunge. Da ist primär an den Austausch von Sauerstoff und Kohlendioxid zu denken. Das Herz pumpt im sog. kleinen Kreislauf CO2 reiches Blut in die Lunge und bekommt sauerstoffangereichertes Blut im Austausch. Auf Herz und Kreislauf bzw. Gefäßprobleme, welche diesen Vorgang beeinflussen können, wollen wir hier nicht eingehen. Uns interessiert vielmehr einmal die Reinigungsfunktion des pulmonalen Raums und der Bewegungsablauf der Atmung. Die oben erwähnten exogenen Faktoren machen uns klar, dass wir nicht nur Sauerstoff einatmen, sondern in dem Sauerstoffgemisch, das wir einatmen befinden sich mehr oder weniger schädliche Fremdstoffe, die es zu eliminieren gilt. Das bewirken zum einen die bronchialen Flimmerhärchen, zum anderen die dünne Wand des Lungenepithels sowie die sämtliche Atemwege und Lungen überziehende Schleimhaut. Wir haben es hier mit einer chemischen Belastung zu tun, aber auch mit einer physikalisch-materiellen wie beim Feinstaub, der durch seine korpuskulären Größenverhältnisse die Barrieren durchdringen kann. Ein Sonderproblem ist Asbest: Die Belastung kommt nicht durch eine chemische Reaktion, wie oft angegeben, sie ist zunächst ähnlich dem Feinstaub. Die Asbestfasern sind zu klein, um von der Barriere aufgehalten zu werden, aber zu groß, um die Gefäßwand zu durchdringen, also bleiben die Fasern in der Lungenwand stecken als ständige Reizung mit ihren ernsten Folgen.

Solche Faktoren bestimmen im Wesentlichen das Milieu, das aber nicht unwesentlich das Gleichgewicht zwischen Bakterien, Viren, Pilzen usw. und unseren Zellen beeinflussen. Gemeint, aber durchaus bedenkenswert, ist dabei nicht die schulmedizinische Beobachtung einer Zunahme von Lungenentzündungen bei Patienten mit Säureblockern durch Reflux von Magensaft mit nur ungenügend abgetöteten Bakterien!

Von psychosozialen Zusammenhängen und Ursachen für Atemwegserkrankungen ist fast ein Jahrhundert nach Sigmund Freud und Georg Grogdeck kaum die Rede. Thure von Uexküll, dessen 100sten Geburtstag wir dieses Jahr feiern, beklagte zeitlebens die Spaltung in Ärzte für Körper ohne Seelen und Ärzte für Seelen ohne Körper. Er wird zitiert mit dem Satz: „Schließlich machen die Krankheiten, die mit dem engen mechanistischen Konzept der Schulmedizin erfasst werden können, nur ungefähr fünf Prozent aus.“

Irisdiagnose als wertvolle Hilfe bei ganzheitlicher Betrachtung von Atemwegserkrankungen

Der psycho-emotionale Aspekt von Atemwegserkrankungen

...

Anschrift des Verfassers:
Erwin Stutz
Heilpraktiker
Senftenau 2
88131 Lindau

weiter ... (für Abonnenten der Naturheilpraxis)


Zum Inhaltsverzeichnis 06/2008

Naturheilpraxis 06/2008