Arbeitsgemeinschaft für Klassische Akupunktur und Traditionelle Chinesische Medizin e.V.

Ärztestreik und Heilpraktiker-Uneinigkeit!

Nils von Below

Es ist eigentlich erstaunlich wie wenig Resonanz der Ärztestreik im März hatte. Es scheint, als ob die Medien sich im Großen und Ganzen vereinigt und beschlossen hätten, über dieses Ereignis nicht zu berichten, und wenn dann nur marginal. Nur der Süddeutschen Zeitung war es eine Titelseite wert.

Dabei sind die Ergebnisse der Gesundheitsreform eigentlich offensichtlich verheerend. Der freie Ärzteberuf, wie er jetzt besteht, wird auf die Dauer nicht weiter bestehen können. Erdrückt durch Bürokratie, Dirigismus und der Unmöglichkeit noch wirtschaftlich arbeiten zu können, werden die Arztpraxen schließen. Neugründungen werden ganz versiegen, und es wird erst mal eine Phase der Unterversorgung geben.
Eindeutiges Ziel ist es, Gesundheitszentren zu bilden, die dann entweder von den Kassen selbst geführt werden, oder von irgendwelchen großen Unternehmen: wie Rhön Klinik etc.

Es ist unwahrscheinlich, dass die Leistungen für den Patienten besser werden, aber es ist wahrscheinlich, dass die Kosten steigen werden, denn diese Unternehmen werden auf Dauer Gewinn machen wollen.
Die einzige Möglichkeit weiterhin frei behandeln zu können liegt für die Ärzte im Wechsel in die freie Marktwirtschaft, sprich: Keine Kassenpatienten mehr, nur noch private Behandlungen.

Dies wird einen erheblichen Einfluss auf den Heilpraktikermarkt haben, bzw. hat es diesen schon. Schon jetzt versuchen Ärzte mit freien Leistungen ihr Einkommen zu verbessern.
Das ist legitim.
Erstaunlich ist die politische Antwort der Heilpraktikerverbände. Außer inneren Streitereien geschieht eher nichts. Keine Antworten auf die Fragen der Veränderung des Marktes.
Dabei ist es doch offensichtlich: Immer mehr, viel besser ausgebildete Therapeuten (besser ausgebildet im Sinne der Schulmedizin), werden auf den freien Markt drängen.
Dazu kann es doch eigentlich nur eine Antwort geben: Qualität, Qualität und noch mal Qualität.
Die Heilpraktiker müssen sich besser ausbilden, besser weiterbilden, sich spezialisieren und Qualitätssiegel entwickeln, um sich besser auf dem Markt zu positionieren.
Die Vollmitgliedschaft in der AGTCM ist so ein Qualitätssiegel. Hier können die Patienten sich darauf verlassen dass sie einen gut ausgebildeten Therapeut/In kontaktieren können.

Es wird Zeit aufzuwachen, die Umwälzung ist in vollem Gange!

Nils von Below
1.Vorsitzender der AGTCM

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Naturheilpraxis 05/2008