Arbeitsgemeinschaft für Klassische Akupunktur und Traditionelle Chinesische Medizin e.V.

Das „Wochenbett“ in der Chinesischen Medizin existiert wahrscheinlich schon ebenso lange wie diese selbst. Bereits der „große Weise der Medizin“ Zhang Zhongjing widmet den postpartalen Erkrankungen ein eigenes Kapitel in seinem Werk Das Wichtigste aus der Goldenen Truhe (Jin Gui Yao Lüe) aus dem Jahre 219. Doch dabei handelt es sich um die gezielte Behandlung von häufig im Wochenbett auftretenden Erkrankungen, nicht vordergründig um vorbeugende Maßnahmen, die typisch sind für das chinesische Wochenbett späterer Jahrhunderte bis in die Gegenwart. Viele klassische gynäkologische Werke wie Komplette Sammlung exzellenter Rezepturen für Frauen (Fu Ren Da Quan Liang Fang) von Chen Ziming aus dem Jahre 1237, Das Jademaß der Frauenheilkunde (Nü Ke Yu Chi) von Shen Jin’ao aus dem Jahre 1774, Fu Qingzhu’s Frauenheilkunde (Fu Qing Zhu Nü Ke) von Fu Qingzhu aus dem Jahre 1827 und viele andere Werke geben detaillierte Anweisungen zur Behandlung und Vorbeugung von Krankheiten im Wochenbett.

• Parallel zur ärztlichen Geburtshilfe und Betreuung im Wochenbett gab und gibt es in China und in chinesischen Gemeinden außerhalb des Mutterlandes auch ein reiches volkstümliches Wissen, das vor allem von Mutter zu Tochter bzw. von Schwiegermutter zu Schwiegertochter weitergegeben wird. Dies beinhaltet eine Reihe von Verhaltens- und Ernährungsregeln, die je nach Familientradition und ökonomischen Verhältnissen unterschiedlich streng gehandhabt werden. Grundsätzlich lassen sich diese Regeln in vier sich überschneidende Gruppen einteilen:
  
• 1. Dinge, die die Frau nicht tun darf, z.B. sich Wind und Kälte aussetzen
  
  
• 2. Dinge, die sie tun sollte, insbesondere viel ruhen, und alles essen bzw. trinken, was ihre Schwiegermutter ihr kocht
  
  
• 3. Dinge, die sie nicht essen oder trinken darf, insbesondere nichts Kaltes
  
  
• 4. Dinge, die sie essen und trinken soll, insbesondere Warmes und Nahrhaftes.
  
  Diese Regeln sind das, was man gemeinhin als chinesisches Wochenbett oder Ruhemonat (zuo yue zi) bezeichnet.

Die volkstümlichen Züge des chinesischen Wochenbetts

Das Ziel des Wochenbetts in der chinesischen Medizin

Die Methoden und Strategien des chinesischen Wochenbetts

Sheng Hua Tang (Hervorbringungs- und Wandlungsdekokt)

Kurze Analyse der Rezeptur Sheng Hua Tang:

Bibliographie
Chinesischsprachige Quellen:
– Deng Zhongjia (Hrsg.): Fang Ji Xue (Lehrbuch der Rezepturenlehre), Verlag: Zhong Guo Zhong Yi Yao Chu Ban She, Beijing, 2003
– Fei Boxiong: Yi Chun Sheng Yi (The Refined in Medicine Remembered), Manuskript der kommentierten Übersetzung dieses Werkes von Dr. Volker Scheid und Andreas Kalg, das voraussichtlich Ende 2008 oder Anfang 2009 bei Eastland Press erscheinen wird.
– Fu Qingzhu: Fu Qing Zhu Nü Ke (Fu Qingzhu’s Frauenheilkunde), neu herausgegeben von Guo Fang, Xue-Yuan-Verlag, Beijing, 2006
– Xu Qingxiang, Lü Chunmei, Chen Suling: Zuoyuezi Ditu (Wegweiser der Chinesischen Wochenbettpflege), Qing-Liang-Yin-Verlag, Gaoxiong (Taiwan), 2003
Deutschsprachige Quellen:
– Kaufhold, Peter; Kalg, Andreas: TCM-Phytomagister, PC-Repertorium für Chinesische Heilkräuter, Kaufhold Software, seit 2000

Anm.:
¹ Dieses Zitat ist ein Auszug aus dem Manuskript der kommentierten Übersetzung des Hauptwerkes von Fei Boxiong Yi Chun Sheng Yi (The Refined in Medicine Remembered bzw. Die Reine Essenz der Medizin aus der Erinnerung heraus) von Dr. Volker Scheid und Andreas Kalg, das voraussichtlich Ende 2008 oder Anfang 2009 bei Eastland Press erscheinen wird.

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Anschrift des Verfassers:
Andreas Kalg
Johann-Piscator-Weg 6
35745 Herborn

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