Schmerz und Depression

Streicheleinheiten für die Seele - Der Einsatz von ätherischen Ölen bei depressiver Verstimmung

von Brigitte Nusser

Kaum ein Reiz bewegt unser Gemüt so wie Gerüche. Blitzschnell empfinden wir, ausgelöst durch bestimmte Düfte, Unbehagen, Anziehung oder werden an lange Vergangenes erinnert. Der Geruchsinn stellt einen direkten Draht zum limbischen System dar und nimmt somit unmittelbar und unbewusst Einfluss auf unser Befinden. Die Aromatherapie stellt eine sehr individuelle Therapieform dar, denn jeder von uns verbindet andere Assoziationen oder Erlebnisse mit bestimmten Gerüchen. Auch besitzt jedes Aromaöl seine eigene Persönlichkeit und Botschaft. Dadurch kann es uns anziehen und helfen, oder abstoßen und anwidern.

Es liegt immer sehr nahe mit der Rose zu beginnen, da sie zweifellos die „Königin der Aromate“ darstellt. Sie besitzt ein weites Indikationsgebiet und stellt ein großes Stimulanz dar. Der Geruch ihres Öles wird nahezu ausnahmslos von jedem als angenehm und anregend beschrieben. Sie sorgt in der Duftlampe für eine Atmosphäre in der man Stress abbauen und loslassen kann. Sie kann somit depressive Verstimmungen lindern und für innere Harmonie sorgen. Natürlich wird sie schon seit frühester Zeit wegen ihres Wohlgeruchs als Aphrodisiakum benützt und um Melancholie zu vertreiben. Schon die Signatur der Pflanze ist aufschlussreich. Ein stolzes Gewächs, das die Natur mit eigenen Waffen ausgestattet hat, was auch ihrem Duftcharakter entspricht. Sie verkörpert nicht das schwache Weibchen, das sich nicht zu helfen weiß, sondern eine emanzipierte und mutige Kämpferin, die sich ihrer Vorzüge wohl bewusst ist. So ist sie in der Lage selbst tiefe seelische Wunden zu heilen und helfen neues Selbstbewusstsein aufzubauen. Wir werden uns unserer eigenen Stärke wieder bewusst und können somit Probleme gelassener und entspannter angehen. Vielleicht sorgt gerade diese Eigenschaft für ihren so berühmten Ruf als Verführerin der Sinne. Wem das teure Rosenöl zu exklusiv erscheint, kann auch auf die ihm verwandte Geranie zurückgreifen. Sie besitzt zwar nicht die Tiefe und Komplexität der Rose, aber dennoch ist ihre harmonisierende und ausgleichende Note sehr vordergründig. So kann das Öl der Geranie Angstzustände lösen, ohne dabei zu stark zu sedieren. Die Geranie lässt sich gut mit anderen blumigen und weichen Essenzen zu einer ausgleichenden Mischung für das vegetative Nervensystem verbinden.

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Anschrift der Verfasserin:
Brigitte Nusser
Reinweg 1
82031 Grünwald

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Naturheilpraxis 05/2008