Schmerz und Depression

Nachtschattengewächse in der Spagyrik

Von Natascha von Ganski

Unsere ambivalente Beziehung zu den Nachtschattengewächsen (Solanaceen) zeigt sich in der gesamten Kulturgeschichte. Diese Ambivalenz rührt aus der Tatsache, dass die Gifte dieser Familie unser „Tor des Bewusstseins“ im zentralen Nervensystem zu überwinden und uns die Kontrolle über unser rationales Handeln zu rauben scheinen. Doch genau diese Eigenschaft der Nachtschattengewächse können wir uns als Therapeut zu nutze machen.

Gestörtes Gleichgewicht von Körper und Verstand

Immer häufiger erscheinen Patienten in der Praxis, die darüber klagen, dass sie „richtig“ und „falsch“ nicht mehr unterscheiden können. Diese Menschen leiden darunter, ihren Körper als Empfindungswesen nicht mehr wahrzunehmen. Bei ihnen ist das Gleichgewicht zwischen Verstand und Körperbewusstsein extrem gestört. Eine Patientin beispielsweise spricht anstelle von „ich“ oder „mir“ immer nur von „man“. Sie sagt also „Da bekommt man eben Kopfschmerzen“, anstatt „Ich bekomme da Kopfschmerzen“.

Bei solchen Patienten ist das merkurielle Prinzip zu sehr im Intellektuellen verhaftet und kommt seiner Aufgabe als Vermittler des Seelenempfindens und Körperbewusstseins nicht mehr nach. Es hat sich somit eine Verschiebung ergeben, die sich als ein überschießendes sulfurisches Prinzip (in Form von Schmerz oder Entzündung) auf organischer Ebene (Sal) darstellt.

Die Stockung des Merkuriellen (das Verhaftetsein im Intellektuellen), führt zu einer überbetonten Reizung des Nervensystems. Auch hier können sich entweder Entzündungen (Neuralgien) oder psychische Symptome wie Depressionen, Ängste, Schlafstörungen, Neurosen und andere nervlich bedingte Erkrankungen entwickeln.

Die Solanaceen können hier wieder eine Brücke zwischen Seelenempfinden, Intellekt und körperbetonten Empfindungen schlagen. Ausgehend von der Tatsache, dass sich etwas nur dann körperlich manifestiert, wenn zuvor die „Idee“ dieser Manifestation auf nichtkörperlicher Ebene vorhanden ist, sollte eine kunstvolle Behandlung genau an dieser Stelle ansetzen.

Entgiftung der Seele

Der „animalische Instinkt“ im Widerstreit mit dem Intellekt

„Fresssyndrom“ als Ausdruck der seelischen Krise

Süchte als Wunsch nach „religio“

Ohne Angst eine neue Sicht gewinnen

1 Physiologie 5. Auflage 2005, Klinke, Pape, Silbernagel
2 Psychotherapie gegen den Krebs 9. Auflage, Lawrence LeShan
3 Sehr schön beschrieben in: Enzyklopädie der psychoaktiven Pflanzen, Chr. Rätsch

Bezugsquellennachweis:
Spagyros GmbH
Barbara Schmitt
Karlstr. 2
66424 Homburg
Tel. 06841 / 934 95 45
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Anschrift der Verfasserin:
Natascha von Ganski
Heilpraktikerin, Dozentin für Phytotherapie
Roonstraße 32a
12203 Berlin
Tel.: 030 / 84 41 70 01
E-Mail: info@heilzeit.de

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