Schmerz und Depression

Struktur oder Funktion?

Schmerztherapie aus Sicht des Neurologischen Integrationssystems (NIS) nach Dr. Phillips D.O.

von Philip Eckardt

Die Wechselwirkung zwischen Struktur und Funktion zu verstehen, ist eine wichtige Basis für das Verständnis von Schmerz. Insbesondere in der Abwesenheit struktureller Störungen wird die funktionelle Störung zum Schlüssel in der Schmerztherapie. Obwohl sich die meisten Schmerzsyndrome im Bewegungssystem abspielen, entsteht dort nicht jeder Schmerz. Die Neuroanatomie und Neurophysiologie gibt Aufschluss darüber, warum das so ist. Während eine hypertone Muskeldysfunktion einfach zu diagnostizieren ist, bedarf es zur Aufdeckung der hypotonen Muskeldysfunktion der Muskelfunktiondiagnostik. Da eine hypotone Muskeldysfunktion die strukturelle Integrität unterminieren kann, müssen bei der Behandlung alle Ursachen dafür im neurophysiologischen Netzwerk berücksichtigt werden. Der neuseeländische Osteopath Dr. A.K. Phillips D.O. erarbeitete ein System der Neurologischen Integration (NIS) um genau dieses Problem zu lösen. Es stellt nicht nur die strukturelle Integrität im Bewegungssystem wieder her, sonder auch die optimale Funktion aller anderen Körpersysteme. Dadurch wird es zu einem einmaligen, unübertroffenen Gesundheitssystem, welches nur die Neurophysiologie des Patienten nutzt.

Schlüsselwörter: Schmerz, Struktur und Funktion, Muskelfunktionsdiagnostik, neurophysiologische Netzwerke, System der Neurologischen Integration (NIS)

Einleitung

Die Wechselwirkung zwischen Struktur und Funktion zu verstehen ist für jeden, der sich mit Schmerztherapie beschäftigt, essentiell. Um dieses Thema differenzierter betrachten zu können, muss an dieser Stelle genauer auf die Möglichkeiten der Störungen im Zusammenspiel von Struktur und der Funktion eingegangen werden. Primäre Bezugspunkte sind hier Teile des Bewegungssystems, also Knochen und Gelenke, Muskeln und Bindegewebe. Dass diese Betrachtung zur Erklärung von Schmerzsymptomen nicht ausreicht, zeigt ein Blick auf die Perzeption des Schmerzes. Um diese insbesondere hinsichtlich der Schmerzlokalisation zu verstehen ist ein Blick auf die strukturelle und funktionelle Anatomie des Bewegungssystems und die Neuroanatomie unabdingbar. Bei letzterer geht es nicht um die subjektive Schmerzverarbeitung, sondern um die segmentale Verschaltung und kortikale Abbildung nozizeptiver Signale.

Strukturelle und funktionelle Störungen

Schmerzwahrnehmung

Strukturelle Integrität und Muskelfunktionsdiagnostik

Fazit

„Alle Ressourcen, um ein Problem zu lösen, sind immer im System.“
Albert Einstein

Funktionelle Störungen, ob in Kombination mit strukturellen Schäden oder als alleinige Ursache für Schmerzen bedürfen einer funktionellen Diagnostik und Therapie. Das NIS bietet die Möglichkeit zur Diagnostik und Behandlung komplexer Dysregulationsmuster auf neurophysiologischer Ebene, nicht nur im Bewegungssystem, sondern in allen Körpersystemen. Dadurch wird es auch allen oben beschriebenen Möglichkeiten der Schmerzgenese gerecht. Für die Untersuchung und Behandlung bedarf es keiner technischen Hilfsmittel. Das NIS baut ausschließlich auf die Selbstregulation des Körpers. Der Schlüssel zur Gesundheit befindet sich im neurologischen Netzwerk des Patienten.

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Korrespondenzadresse:
Philip Eckardt D.O. (DAAO); Arzt
Deutsches Institut für Neurologische Integration
Johannisstr. 6, 82418 Murnau
Tel 08841 / 62 75 32
Fax 08841 / 627 73 66
E-Mail: info@nis-institut.de

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