Die Frau in der Medizin/Naturheilkunde

Aromatherapie bei vaginalen Indikationen

von Gudrun Zeuge-Germann

Trotz vielfältiger Therapieangebote und einer breiten Palette chemischer Arzneien, nehmen gynäkologische Beschwerden bei Frauen stetig zu. Die Naturheilkunde bietet somit ein weites Feld durch eine geordnete Lebensweise und natürliche Mittel, neue Wege in der Behandlung von Unterleibsbeschwerden aufzuzeigen.

Das weite Feld der „Frauenheilkunde“ ist mit der Aromatherapie oftmals allein, aber auch in Kombination mit informativen oder energetischen Therapieverfahren gut therapierbar. Bei verzögerter Menarche, PMS, verschiedenste Dysmenorrhoeformen, klimakterische und postklimakterische Beschwerden, Schwangerschaftsbegleitung, Geburtsvorbereitung, Milchregulation, hormonell bedingte psychische Erscheinungsformen und sexuellen Störungen bietet die Naturheilkundepraxis mannigfache Unterstützungsmöglichkeiten.
Der Umgang mit ätherischen Ölen in der Medizin ist in Deutschland ein Bereich, welcher oftmals immer noch schnell in die esoterische Ecke gedrängt wird.

Andere Länder, ins besonders Frankreich und Spanien, sind uns hier Generationen voraus.

Der Begriff „aromaticos“ kommt aus dem Griechischen und bedeutet „würzig“. Ätherische Öle sind leicht flüchtige Subtanzen, welche von beinahe 30% aller hoch entwickelten Blütepflanzen in unterschiedlichen Mengen gebildet werden. Die Gewinnung erfolgt in der Regel durch Wasserdampfdestillation, Expression oder Extraktion.

Den Umgang mit solchen Substanzen nennt man „Aromatherapie“, ein Teilgebiet der Phytotherapie. Es ist die kontrollierte Anwendung natürlicher ätherischer Öle, um die körperliche und psychische Gesundheit herbeizuführen oder zu erhalten. So können bis zu 95% der Infektionen, 75% der psychischen, nervlichen und hormonellen Störungen, 50% der äußerlichen Entzündungen, Hauterkrankungen und Allergien sowie 25% der Stoffwechselerkrankungen erfolgreich mit dieser Therapieform angegangen werden.

Noch vor wenigen Jahren war die Literatur zur Aromatherapie teilweise haarsträubend. So wurden häufig die phytotherapeutischen Indikationen der Stammpflanze einfach auf die Ölkonzentration umgesetzt worden. Auch Warnhinweise waren mit Vorsicht zu genießen: DAS toxische Thymianöl gibt es nicht. Je nach Pflanzenuntergruppe, Anbaugebiet, das abhängig ist von Klimaeinflüssen, Höhenlage und Vegetation sowie der Erntezeitpunkt zeigen die Analysen die unterschiedlichsten Zusammensetzungen an. Einige sind in der Tat teilweise toxisch, andere aber auch wieder in den mite-Bereich einzustufen. Je nach Hauptbestandteil des Inhaltstoffes sind bestimmte Öle mit ct. (chemo-typ) versehen. Dahinter steht der Wirkstoff (z.B. Thymian ct. thymol, ein sehr wirkstarkes Phenol).

Weiterhin gehen viele Pflanzen gerne Kreuzungen ein, so dass vom Standort abhängig häufig Hybridbildungen in großen Mengen vorkommen. Auch hier sind die Zusammensetzungen wieder individuell. Nach geltendem Recht sind in Deutschland zur Zeit 12 ätherische Öle mit einer Standartzulassung versehen, unter anderem Anisöl, Zitronenöl und Minzöl.

Wenn wir uns den ätherischen Ölen von der rein rationalen Seite nähern, dann sollte man einen Blick auf die chemischen Inhaltsstoffe werfen.
Bei den unzähligen Wirkstoffen der ätherischen Öle seien hier nur die wichtigsten und deren Wirkrichtung aufgezählt.
Wir haben die antiinfektiösen, keimtötenden und cortisonähnlich wirkenden Monoterpene, die vor allem bei Massagen auch eine belebende und muskelstärkende Wirkung zeigen. Diese sind vor allem in den Zitrus- und Nadelholzölen zu finden.
Weiterhin die entspannenden Säuren und ausgleichenden sowie entkrampfenden Esther und Ether. Methylether wirkt krampflösend und ist z. B. im Estragon enthalten. Oxide wirken schleimlösend, antiinfektiös und antispasmodisch. Sesquiterpene sind stark entzündungshemmend und aufhellend-beruhigend, so dass sie auch als „Seelenschmeichler“ bezeichnet werden können. Zudem sind sie auch leicht durchblutungsfördernd, schmerzstillend und antiallergen. Mit den Phenolen, beispielsweise im Bergbohnenkraut, haben wir eine Wirkung, die einem Antibiotikum ähnlich sind. Aldehyde sind unter anderem antiinfektiös und verdauungsfördernd und Cumarine, z.B. in der Angelikawurzel, blutverdünnend. Eine entgiftende Wirkung auf Leber und Niere zeigen die Phtalide und Ketone. Sie sind in kleinen Mengen wundheilend und schleimlösend, aber auch fettabbauend sowie leberentstauend und wirken auch gegen Sporen und Viren. Bestimmte Untergruppen der Ketone zeigen in höherer Konzentration eine neurotoxische Wirkung, da sie in der Lage sind, die Myelinschicht der Nerven zu durchdringen. So können ketonhaltige Öle, wie beispielsweise Salbei, in der oralen Verabreichung in einer bestimmten Dosis tödlich sein.

Vaginale Anwendungen

Vaginalspülungen

Sitzbäder

Suppositorien

Aromatogramm

Mögliche ätherische Öle bei Frauenerkrankungen

Behandlungskonzept bei HPV

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Anschrift der Verfasserin:
Gudrun Zeuge-Germann
Heilpflanzenschule Dortmund

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Naturheilpraxis 04/2008