FACHFORUM

„Juglans regia – die Wahlnuss; Baum des Jahres 2008

Von Bernd Hertling

Seit 1989 wird vom Kuratorium „Baum des Jahres“ alljährlich ein Baum des Jahres gewählt. Darunter fielen in der Vergangenheit Raritäten, wie zum Beispiel der Speierling (Sorbus fruticosus), von dem bis dahin wohl kaum jemand der nicht gerade beruflich mit Bäumen zu tun hatte oder solch eine aussterbende Art als Hausbaum pflegte, Kenntnis genommen hatte. Doch in den zurückliegenden Jahren fanden sich dort mit Schwarzpappel, Waldkiefer und Wacholder durchaus gängige Gehölze, die auch für den Mediziner von Interesse waren, gelten sie doch alle drei als Rohstofflieferanten für Phytopharmaka. Was wäre ein Darm- oder Nierenwühlhuber nach Kneipp ohne Wacholder und was eine Bronchitistherapie ohne das aetherische Öl Pinen? Mit den Gemmae Populi, den Pappelknospen sieht es schon wieder anders aus. Sie gehören wohl nicht zum Standardprogramm, sind aber dennoch in der Teeverschreibung bei benigner Prostatahypetrophie als hilfreiche Ingredienzien zu finden. Diese paar Beispiele machen aber schon eines deutlich: Auch wenn es sich hier nicht um die „Heilpflanze des Jahres“ handelt, weit mehr heilkräftige Substanzen werden aus Bäumen gewonnen, als allgemein bekannt ist! Leider hat sich nicht nur im Volksmund als Synonym für Phytotherapie (Pflanzenheilkunde) der Begriff „Kräutermedizin“ etabliert, was natürlich Assoziationen zu Kamille, Schafgarbe, Odermennig und dergleichen freien Lauf lässt. Diese voreilige Konzentration auf die klassischen Kräuter verstellt zunehmend den „Blick nach oben“ zu den Bäumen, und so wollen wir es als Anlass nehmen, dass alljährlich ein „Baum des Jahres gekürt wird“, den auf den Boden und seine Kräuter gerichteten Blick zu heben und ihn in die Kronen der Bäume, diesen zweiten, aus der Erde hervorgegangenen, Himmel zu lenken.

Was ist das, ein Baum

Namen und Geschichte

Botanik

Anwendung in der Heilkunde

Intern:

Extern:

Literatur:
Brosse, Jacques: Mythos der Bäume, Olten 1984.
Bühring, Ursula: Praxislehrbuch der modernen Heilpflanzenkunde, Stuttgart, 2005.
Hegy, Gustav: Illustrierte Flora von Mitteleuropa 7 Bde. in 13 Teilb., München, 1906.
Hertling, Bernd: Mythologie und Heilkraft wichtiger Bäume, München, 2000.
Hesse, Hermann: Bäume, Frankfurt a.M. 1952.
Karl, Josef: Neue Therapiekonzepte..., München, 1995.
Schilcher, Heinz, et al.: Leitfaden Phytotherapie, München (3) 2007.

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Anschrift des Verfassers:
Bernd Hertling
Lehrer für Phytotherapie an der Josef-Angerer-Fachschule für Naturheilweisen
Nettelkofenerstr.1
85567 Grafing

Mein Exkursionsprogramm 2008 erhalten Sie auf E-Mail-Anfrage unter: Bernd.Hertling@Kabelmail.de

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