Arbeitsgemeinschaft für Klassische Akupunktur und Traditionelle Chinesische Medizin e.V.

Die Anwendung von Akupunktur ermöglicht es dem Therapeuten, Frauen während der Schwangerschaft, den Wehen und postnatal sicher und wirkungsvoll zu behandeln. Sie erreicht dieses Ziel mit bisweilen höherer Effizienz als die schulmedizinische Versorgung.

Eines der Hindernisse, weshalb sich Therapeuten noch eher zaghaft mit Schwangerschaft und Geburtshilfe beschäftigen, ist die Annahme, dass Akupunktur in diesem Kontext gefährlich sei und unerwünschte Nebenwirkungen wie Fehlgeburt, frühzeitiges Einsetzen der Wehen, vorzeitigen Fruchtblasensprung oder gar eine Totgeburt provozieren könnte.

Ein weiteres Hindernis ist die Annahme, dass man in der Geburtshilfe ständig abrufbereit sein müsste, was sich nicht immer mit den Anforderungen einer eigenen, vielbeschäftigten Praxis vereinbaren lässt.

Die für unsere Praxis relevanten Tatsachen sind folgende:

• Forschungsarbeiten haben das Auftreten von Fehlgeburten, Totgeburten, frühzeitigem Einsetzen der Wehen und vorzeitigem Fruchtblasensprung bei akupunktierten Frauen im Vergleich zu Kontrollgruppen untersucht und erkennen Akupunktur als eine sichere und wirksame Therapie an.
  
  
• Diese Studien wurden in angesehenen Fachzeitschriften für Krankenschwestern und Ärzte publiziert und können herangezogen werden, um die Geburtshilfe mittels Akupunktur bekannt zu machen.
  
  
• Seine Patienten mit der Methode der Akupressur zur Unterstützung der Wehen vertraut zu machen ermöglicht dem Therapeuten, nicht unbedingt auf Abruf zur Schmerzakupunktur während der Wehen bereit sein zu müssen (eine kostenlose Broschüre für ihre Patientinnen findet sich auf http://acupuncture.rhizome.net.nz zum Herunterladen).

Indem die Akupunktur als eine sichere und wirkungsvolle Therapie in der Schwangerschaft weiter beworben wird, und indem wir die geburtsbegleitenden Personen mit Akupressur zur Wehenförderung vertraut machen, können wir eine erfolgreiche Praxis aufbauen, die sich auf Behandlungen im Rahmen der normalen Sprechstunden konzentrieren kann.

Akupunktur stellt eine ideale Form der Therapie während der Schwangerschaft dar, weil sie bei einer ganzen Reihe an schwangerschaftsbedingten Beschwerden helfen kann, ohne dass es zum Einsatz von Medikamenten kommen muss. Dies gilt auch für Probleme bei der Niederkunft und in der Zeit nach der Geburt. Des weiteren gibt es bereits Studien, die bestätigen, dass bei bestimmten Beschwerdebildern Akupunktur effektiver als Schulmedizin ist.

• Akupunktur wurde im Vergleich zu Physiotherapie als wirksamer in der Behandlung von Schmerzen im Beckengürtelbereich während der Schwangerschaft empfohlen, ebenso wurde Akupunktur als Therapie der Wahl für Patientinnen mit Schmerzen im Bereich des Schambeins und von Kreuzbein-Darmbein befunden (Elden et al BMJ 2005).
  
  
• Eine Behandlung mit Moxibustion in der 34. Schwangerschaftswoche (SSW) Woche erhöhte die Anzahl der Kopflagen zur 36. SSW und zur Geburt hin, im Vergleich zu Patientinnen, denen eine externe Kopfwendung in der 36. SSW angeboten wurde (Cardini et al JAMA 1998).
  
  
• Akupunktur mit chinesischer Differentialdiagnose war bei der Behandlung von Übelkeit während der Schwangerschaft wirksamer als Einzelpunkttherapie (Pe 6, Neiguan), Placebo oder keine Behandlung (Smith et al Birth 2002).

...

Quellen
Betts D Lenox S ( 2006) Acupuncture For Prebirth Treatment: An Observational Study of its use in Midwifery practice. Medical Acupuncture. Vo 17 No 3
Elden H, (2005) Ladfors l, Fagevik Olsen M, Ostaard H, Hagberg H. “Effects of acupuncture and stabilising exercises as adjunct to standard treatment in pregnant women with pelvic girdle pain: randomised single blind controlled trail”. British Medical Journal;330(7494):761.
Cardini F, (2005)Lombardo P, Regalia AL, Regaldo G, Zanini A, Negri MG, Panepuccia L, Todros T. “A randomised controlled trial of moxibustion for breech presentation”. BJOG. 112(6):743-7 Smith C, Crowther C, Beilby J. (2002). “Acupuncture to treat nausea and vomiting in early pregnancy: a randomized trial”. Birth. 29(1):1-9.