Komplexhomöopathie

Naturheilkundliche Behandlung der chronischen Sinusitis

Von Peter Jennrich

Wenn man sich die Verbindung der Nasenhöhle und der Nasennebenhöhlen mit den verschiedensten Organbereichen des Körpers jedoch einmal bewusst macht, so wird sehr schnell klar, welch zentrale Rolle die Nase nicht nur im Gesicht, sondern durchaus auch im ganzen Körper spielt. Der Zugang zu den paarigen Nasenhöhlen erfolgt von außen über die Nasenlöcher, die hintere Öffnung der Nasenhöhle mündet in den Rachenraum und hat so direkte Beziehung zum Atmungssystem und zum Verdauungskanal. Der größte Teil der Nasenhöhle dient der Einatmung. Die Schleimhaut, welche die mittlere und untere Nasenmuschel und die Nasenscheidewand bedeckt, dient dazu, die eingeatmete Luft anzufeuchten, anzuwärmen und zu reinigen. Die Riechzone der Nase besteht aus vier je ca. Cent großen Feldern, die im mittleren Bereich der oberen Nasenmuschel und an den gegenüberliegenden Abschnitten der Nasenscheidewand liegen. Sie dienen der Wahrnehmung von Geruchsstoffen in der Nahrung, in der Umgebung und in der Atemluft.

Der Riechnerv gehört zu den 12 Hirnnerven, die nicht aus dem Rückenmark, sondern direkt aus dem Gehirn entspringen und in dieses die Geruchsempfindungen weiterleiten. Somit besteht also über die Nasenschleimhaut eine direkte Verbindung zum Gehirn. Weitere Verbindungen bestehen zwischen den Kieferhöhlen und dem Zahnhalteapparat des Oberkiefers und über die Tränengänge zu den Augen. Von der Keilbeinhöhle aus, die ebenfalls zu den Nasennebenhöhlen zählt, besteht eine enge anatomische Verbindung zur Hypophyse und damit zum gesamten Hormonsystem des Menschen.

Neben den Nasenlöchern und den hinteren Öffnungen in den Rachenraum gibt es mehrere kleinere Öffnungen in der Nasenhöhle, die zu den mit Schleimhaut ausgekleideten und lufterfüllten Kiefer-, Stirnbein-, Siebbeinhöhlen und zur Keilbeinhöhle führen, sowie zur eustachischen Röhre. Von dort gelangt man zum Mittelohr. Das Mittelohr mit seinen Gehörknöchelchen hat eine zentrale Bedeutung im Hörvorgang. Zudem bestehen enge lagebedingte Beziehungen zum Gleichgewichtsorgan. Bei einer Störung in diesem Bereich kann es zu Ohrgeräuschen oder Schwindel kommen.

Symptome und Komplikationen einer chronischen Sinusitis

Die Zeichen einer chronischen Nasennebenhöhlenentzündung umfassen:

Eine chronische Sinusitis kann die Entstehung von Asthma und die Häufigkeit und Schwere von Asthmaanfällen begünstigen. Sinubronchiales Syndrom bezeichnet die Verbindung von chronischer Sinusitis und chronischer Bronchitis. Über Sekret, das aus den Nasennebenhöhlen über die Rachenhinterwand abfließt, können Krankheitserreger in den Rachen, zum Kehlkopf und von dort zur Luftröhre und in die Bronchien gelangen, wodurch eine chronische Bronchitis ausgelöst werden kann. Breitet sich die Sinusitis ins Gehirn aus, so kann sie eine Meningitis verursachen. Sehprobleme können auftreten, wenn sich die Entzündung auf die Augenhöhle ausdehnt.

Fernwirkungen über Verbindungen zum Nervensystem

Diagnosemöglichkeiten

Praxiserfahrung mit naturheilkundlichen Therapieverfahren

Nasale Reflexzonentherapie:

Zusammenfassend kann man festhalten, dass die chronische Sinusitis ein vom Patienten meist wenig wahrgenommenes Geschehen ist, welches aufgrund der engen anatomischen und physiologischen Verbindungen der Nasennebenhöhlen mit dem Gesamtorganismus die Ursache für weitergehende Beschwerden an inneren Organen oder im Nervensystem sein kann.

Zur Behandlung der chronischen Nasennebenhöhlen-Entzündung verfügt die Naturheilkunde über ein breites Spektrum an Möglichkeiten. Die Kombination der nasalen Reflexzonentherapie mit Kalantol Pflegebalsam, der oralen Einnahme von PHÖNIX Hydragyrum spag und der Injektion von Juv 110 Injektionslsg. bietet die Möglichkeit einer Basis-Therapie, die über die rein symptomatische Behandlung weit hinaus geht.

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Quellen:
Krack N.: Nasale Reflex-Therapie mit ätherischen Ölen. Band 2; 2. Auflage HAUG Verlag Heidelberg 1976
Schiebler T.H.; Schmidt W. (Hrsg.): ANATOMIE 4. erw. und völlig überarbeitete Auflage, Springer Verlag Berlin Heidelberg New York 1987
Dr. med. Dr. med. dent. H.W. Schimmel: Pathogenetische Grundmuster und Kausalketten. 1. Auflage 1989 wiss. Abtl. der Firma PASCOE, Gießen
Kranzberger B.; Mair St.: Handbuch der Heilpflanzen. Bechtermünz. 2000
Jennrich P.: JUV 110- Ein Klassiker der Grundregulation; EHK 2005;54: 471-475
Keller K, Greiner S, Stockebrand P: Homöopathische Arzneimittel: Materialien zur Bewertung, GOVI Verlag Frankfurt/Main 1990

Anschrift des Verfassers:
Peter Jennrich
Facharzt für Allgemeinmedizin/Naturheilverfahren/Akupunktur
Marienstr. 1
97070 Würzburg
Homepage: www.tierversuchsfreie-medizin.de

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