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Die 13 Geister-Punkte von Sun Si Miao und die Behandlung neurologischer und mentaler Störungen
von Rani Ayal Lic.Ac., Kfar Vitkin, Israel
Der Mensch wird durch das Verbinden der Energien des Himmels (Shen) und der Erde (Jing) geboren. Diese Empfängnis ermöglicht die Erschaffung der menschlichen Seele, die zehn Bestandteile hat: Drei Teile des Hun (Wanderseele) und sieben Teile des Po (Körperseele).
Das Hun folgt dem Shen. Sie kommen und gehen, und verbinden dabei den Menschen mit dem Himmel. Das Po wohnt mit dem Jing. Bei der Geburt dringen beide in den Körper ein und verweilen dort bis zum Tode. Das Po verbindet den Menschen mit der Erde.
Stirbt ein Mensch, so verlassen Hun und Po den Körper. Dieser Prozess dehnt sich über ungefähr sieben Tage aus und wird, so wie es in vielen Kulturen über den ganzen Globus verteilt praktiziert wird, von minutiös abgehaltenen Bestattungsriten begeleitet.
Bei Geistern und Dämonen handelt es sich um „angegriffene“ Seelen, die dann zustande kommen, wenn der Vorgang des Todes aus verschiedenen Gründen gestört wird. Zur Heilung und Weiterführung ihrer Reise benötigen diese Seelen Energie. Aus diesem Grund können sich Geister in Lebewesen ansiedeln und so eine chronische Störung des Shen verursachen. In unserer heutigen Zeit würden wir diese Störungen als Erkrankungen neurologischer und geistiger (bzw. mentaler) Art bezeichnen.
Im Jahre 500 v. Chr. konnte der berühmte Arzt Bian Que einen Patienten von einem Zustand von Koma und Krämpfen befreien, indem er den Punkt Gui Gong (Geisterpalast) Du 26 behandelte. Dies stellte die erste Behandlung einer Geister-Besessenheit in der Geschichte dar.
Eintausend Jahre später verfasste Sun Si Miao sein Werk „Qianjin Yao Fang –Verschreibungen im Werte von Eintausend Golddukaten“, worin er klare Anweisungen für den Einsatz der 13 Geisterpunkte zusammenstellte.
Die Zahl 13 stellt der chinesischen Numerologie nach Tod und Wiedergeburt dar und symbolisiert so die Dynamik des Lebens. Außerdem wird die Zahl 13 mit Medizin und Heilungsprozessen in Verbindung gebracht.
Die Geisterpunkte sind meiner Erfahrung nach nicht nur bei neurologischen und psychiatrischen Störungen äußerst wirksam, sondern können auch bei vielen anderen komplexen Erkrankungsbildern zum Einsatz gebracht werden, wie zum Beispiel bei gutartigen und bösartigen Tumoren, Infertilität, Autoimmunerkrankungen und bei unerklärbaren Schmerzzuständen. Des weiteren können auch psychologische Probleme behandelt werden, wie Depressionen, Ängstlichkeit, Phobien, Anorexie und Bulimie, und noch viele weitere.
Im Huang Di Nei Jing erklärt der himmlische Lehrmeister Chi Po dem gelben Kaiser: „Um einem Patienten die Akupunkturbehandlung gründlich und wirksam angedeihen zu lassen, muss man zuerst den Geist behandeln.“ Die Zuhilfenahme der Geisterpunkte ist hierfür einer der besten Ansatzpunkte.
In unserem Seminar werden wir das Konzept der Geister-Besessenheit, die 13 Geisterpunkte und deren klinischen Indikationen, spezifische Diagnosemethoden und Behandlungsvorgehensweisen für verschiedene Erkrankungen, sowie etliche Fallbeispiele besprechen. Demnach ist dieses Seminar ist nur für fortgeschrittene und erfahrene Therapeuten gedacht.
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Kurse zu diesem Themamit Herrn Rani Ayal finden statt auf dem TCM-Kongress Rothenburg 2008 Freitag 02.05.2008, 09.00–12.30 Uhr, und 15.00–18.00 Uhr |
Naturheilpraxis 02/2008