Tabak in der Komplexmittel-Homöopathie

von Olaf Rippe

Ursprünglich eine Schamanenpflanze, wurde der Tabak im Abendland in den letzten 150 Jahren zur Kultdroge und inzwischen freut sich eine gigantische Industrie (und parallel die Steuereintreiber) über Milliardenumsätze durch die Nikotinliebhaber. Doch der Tabak erlebt neuerdings eine regelrechte Dämonisierung; Rauchen ist nicht mehr schick, sondern eine Neurose und eine Krankheit. Wenn die Entwicklung so weiter geht, ist ein generelles Tabakverbot eigentlich nur noch eine Frage der Zeit. Verbote dieser Art verhindern jedoch die konstruktive Auseinandersetzung mit dem Phänomen Sucht. Nicht der Tabak ist der Dämon, sondern die Gesellschaft, in der eine Atmosphäre herrscht, die Millionen zu Nikotinbesessen macht. Sucht ist ein sozio-kulturelles und zudem neuzeitliches Phänomen, dessen eigentliche Ursache eine spirituelle ist. Rudolf Steiner merkte hierzu an, dass der Süchtige Hilfe vor Unbehagen und innerer Leere angesichts des unspirituellen Lebens sucht, wie es sich als Folge der Hinwendung der Menschheit zum Materialismus entwickelt hat (W. Pelikan). Außerdem vergisst man durch die Hetzkampagnen sehr schnell, dass Tabak in der richtigen Dosierung auch ein wertvolles Heilmittel ist.

Pflanze der Einweihung

In den schamanischen Kulturen Mittel- und Südamerikas geniest der Tabak noch heute eine ganz besondere Verehrung. „Von den Indianern wurde er im wesentlichen kultisch verwendet, z.B. wurden die entsprechend seelisch Vorbereiteten durch Trinken von Tabakwasser in einen todesähnlichen Zustand gebracht, der durch Herauslockerung der geistigen Wesensglieder einen Einblick in jene Gebiete der geistigen Welt ermöglichte, der sich dem Menschen nach dem Tode eröffnen“ (W. Pelikan).

Tabak ist also kein Genussmittel, sondern ein „Einweihungsgift“ (W. Pelikan). Als solches bewirkt es eine Lockerung des Astralleibes, durch den der Mensch mit übersinnlichen Dimensionen verbunden ist. Durch die Lockerung wird ein Übertritt in andere Sphären möglich. Es kann aber auch zu Übergriffen durch Dämonen kommen, die man als Besessenheit bezeichnen kann, oder auch als Sucht. In einem Ritual, in dem man auf Dosis, Set und Setting achtet, ermöglicht Tabak sicher eine wertvolle Grenzerfahrung. Rudolf Steiner wies aber bereits darauf hin, dass der Dauergebrauch von Tabak die rhythmischen Funktionen von Herz, Lunge und Darm schädigt. Vor allem aber kommt es durch die Unterversorgung des Blutes mit Sauerstoff zu einer unbewussten Atemnot und einer dadurch bedingten, meist unbemerkt bleibenden Angst. Tabak schädigt den gesunden Lebensrhythmus. Puls, Atmung und Denktätigkeit werden zu schnell, der Mensch nützt sich zu rasch ab. Hektik und Angst schädigen schließlich das Herz als Seelenorgan, während die Giftwirkung des Tabaks dies auf körperlicher Ebene bewirkt.

Hier zeigen sich zahlreiche Gemeinsamkeiten mit anderen Vertretern der Familie der Nachtschattengewächse, wozu auch der Tabak zählt, z.B. Tollkirsche, Stechapfel und Bilsenkraut. Die Pflanzen der Nachtfahrenden sind auf jeden Fall mit Vorsicht zu genießen. Wer ihnen gegenüber keinen Respekt zeigt, den strafen die machtvollen Pflanzendevas eventuell mit Wahnsinn oder sogar mit dem Tod. „Aus dem hellsichtigen Erleben eines nachdüsteren Wesenhaften wird wohl auch der germanische Name zu verstehen sein, der auf schädliche nächtliche Elementarwesen deutet: Nah-skado – woraus unser Name Nachtschatten entstanden ist; Skadi ist – nach der nordischen Mythologie – die Tochter des von Thor getöteten Winterriesen Thiassi“ (Wilhelm Pelikan).

Signaturen, Wirkstoffe und Giftwirkung

Heilwirkung auf Herz und Kreislauf

Präparate mit Wirkung auf das venöse Gefäßsystem

Präparate mit Wirkung auf das arterielle Gefäßsystem

Präparate mit einer allgemeinen Herzwirkung
Heilwirkung auf Magen und Darm
Heilwirkung bei Schmerzen und Krämpfe
Heilwirkung auf Psyche und Schlaf

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Literatur:
– Boericke, William: „Homöopathische Mittel und ihre Wirkungen“; Verlag Grundlagen und Praxis, 1986
– Frohne, Dietrich / Pfänder, Hans J.: „Giftpflanzen“; Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, 2004
– Jänicke, Christof u.a. (Hrsg.): „Handbuch Phytotherapie“; Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, 2003
– Mezger, Julius: „Gesichtete homöopathische Arzneimittellehre“; Haug-Verlag, 2005
– Pelikan, Wilhelm: „Heilpflanzenkunde Bd. 1-3“; Verlag am Goetheanum, 1958
– Rätsch, Christian: „Enzyklopädie der psychoaktiven Pflanzen“; AT-Verlag, 1998
– Rippe, Olaf u.a.: „Paracelsusmedizin“; AT-Verlag, 2001
– Rippe, Olaf / Madejsky, Margret: „Die Kräuterkunde des Paracelsus“; AT-Verlag, 2006
– Schönfelder Ingrid und Peter: „Das neue Handbuch der Heilpflanzen“; Kosmos / Wissenschaftliche –Verlagsgesellschaft, 2004
– Stauffer, Karl: „Klinische Homöopathische Arzneimittellehre“; Sonntag Verlag, 2002

Unter www.natura-naturans.de finden Sie weitere Veröffentlichungen des Autors und ein umfangreiches Weiterbildungsangebot zum Thema „Traditionelle Abendländische Medizin“; Gesamtprogramm beim Verfasser anfragen.

Fotos: Olaf Rippe

Anschrift des Verfassers:
Olaf Rippe
Heilpraktiker
Stuntzstr. 77
81677 München
Tel.: 089 / 272 59 02
Fax: 089 / 27 34 95 66
E-Mail: o.rippe@natura-naturans.de
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Naturheilpraxis 02/2008