Kulturelle Bedeutungen drogeninduzierter Ekstase und Transzendenzerfahrung:

Vom Rausch zur Sucht

Von Rebekka Reinhard

„Gib mir achtzehn Becher Wein. Siehe, ich wünsche zu trinken bis zur Trunkenheit.
Mein Inneres ist so trocken wie Stroh“
(einer Ägypterin zugeschrieben, um 1000 v. Chr.)

„Ich liebe den, dessen Seele sich verschwendet, der nicht Dank haben will und nicht zurückgibt.
Denn er schenkt immer und will sich nicht bewahren“
(Friedrich Nietzsche)

Vom Alkohol als Sakraldroge zur Spirituose als Suchtmittel ist es ein langer Weg. Einst sprach durch den trunkenen Menschen der erhabene Gott – im antiken Griechenland galt Wein als Medium des Göttlichen. Die Sumerer – so zu lesen in Schriften aus der Zeit um 2700 v. Chr. – glauben den Wein einer Weingöttin zu verdanken. Im Griechenland der Vor-Klassik stellt man sich die Wein-Gottheit als ein androgynes Wesen vor, einen Jüngling mit weichen, mädchenhaften Locken und träumerischem Blick: Dionysos. Dionysos ist der Gott der Fruchtbarkeit und der Ekstase – von griech. ékstasis: „das Aus-sich-heraustreten, Außer-sich-geraten, die Verzückung“. Der Dionysos-Kult wird von den Griechen durch rituelle Feiern und Gelage ausführlich gepflegt: mit Theoxenien (kultische Mahlzeiten mit Götterbewirtungen), Symposien (gemeinsames, geselliges Trinken), Anthesterien (dreitätige, im Frühjahr begangene Dionysos-Feste) und Dionysien (Festspiele zu Ehren Dionysos’).

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Literatur bei der Verfasserin

Anschrift der Verfasserin:
Dr. phil. Rebekka Reinhard
Philosophische Beratung
Westermühlstr. 13
80469 München
Tel: 089 / 13 94 89 90

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Naturheilpraxis 02/2008