B-Vitamine – wie wichtig sind sie in der täglichen Praxis?

Von Ulrich Woestmann

„Ich fühle mich so ausgebrannt.“ „Ich kann nicht mehr, alles ist mir zuviel.“ „Der Stress (in Familie, Beruf, Partnerschaft, durch Medikamente) bringt mich um.“

Wer hört und kennt diese Aussagen von Patienten nicht? Wir setzen dann in der Praxis alles daran, jedwede körperliche Erkrankung auszuschließen, was uns ja auch in den meisten Fällen gelingt. Nur wenige dieser Patienten leiden wirklich unter somatischen Problemen, vielmehr liegen bei ihnen „die Nerven blank“. Sie sind an die Grenzen der physischen oder psychischen Leistungsfähigkeit angelangt, bzw. haben sie schon überschritten. Folge ist ein Ermüdungsprozess, der bei inadäquatem Verhalten zu ernsthaften Krankheiten führen kann. Hierbei wird dann die physische von der psychischen Ermüdung unterschieden. Die physische Erschöpfung geht einher mit einer Leerung der Energiespeicher und vermehrtem Milchsäureanfall. Die psychische Erschöpfung ist bedingt durch gestörte zentralnervöse Steuerungen, die mit typischen Symptomen wie Verlangsamung des Denkablaufes, Entscheidungshemmung, Beeinträchtigung von Sinneswahrnehmungen und sensomotorischer Abläufe einhergehen. Es stellt sich schnell ein Unlustgefühl und eine merkliche Leistungsminderung ein, aber auch Reizbarkeit und Neigung zu Depressionen, Ängste sowie ein verminderter Antrieb prägen das Krankheitsbild.

Ursächlich hierfür sind verschiedene Faktoren wie lang dauernde körperliche Arbeit mit hoher Anforderung an Konzentration, Geschick und geistiger Regsamkeit, schwere körperliche Arbeiten, monotone Arbeitsprozesse, Lärm, Klimaveränderungen, aber auch Konflikte und Sorgen. Letztlich dürfen wir aber auch nicht vergessen, dass Krankheiten des Magen-Darm-Traktes, Speicherstörungen, Medikamente (s.u.), Nikotin, Alkoholabusus und Fehlernährung als Ursache in Frage kommen.

Schauen wir uns jetzt einmal die für unsere Gesundheit wichtigen B-Vitamine an.
Vitamine sind Stoffe, die in unserem Stoffwechsel eine Schlüsselstellung einnehmen. Sie können nicht, wie Hormone, vom Körper selber synthetisiert werden, sondern müssen mit der Nahrung aufgenommen werden. Bei verminderter Aufnahme kommt es dann zu Mangelerscheinungen.

Vitamin B12

Corrinoide (Cobalamin) wurden früher in der B12Gruppe zusammengefasst. Sie zeichnen sich durch eine antipernizöse Wirksamkeit aus. In der Magenschleimhaut wird ein Mucoproteid (intrinsic factor) gebildet, welches eine Verbindung mit Corrinoiden eingeht. Als Komplex mit dem Mucoproteid gelangt B12 ins Ileum. Hier wird es mittels eines Rezeptors durch Endozytose ins Epithel aufgenommen. Die tägliche Aufnahme liegt zwischen 10 – 30 mg.

Wodurch entsteht Vitamin-B12-Mangel?

Ein Mangel an Vitamin B12 kann verschiedene Ursachen haben, die von einem ernährungsbedingten Mangel unterschieden werden müssen.
Der im Körper des gesunden Menschen gespeicherte Gesamtbestand an Vitamin B12 liegt bei 2 bis 5 mg, was für mehrere Jahre als Bedarfsdeckung ausreicht. Die Leber fungiert hier als das wichtigste Speicherorgan für Vitamin B12.
Welche Faktoren können einen Vitamin-B12-Mangel beeinflussen?
Die Vitamin B6- Gruppe und ihre Funktionen im Stoffwechsel
Die Pyridoxin-Gruppe

Nikotinsäure

Funktion im Körper

Folsäure und ihre physiologische Wirkung im Organismus

Einsatzgebiet für B-Vitamine

Hyperhomocysteinurie

Vaskuläre Erkrankungen

Venenthrombose

Alzheimer Demenz

Erhöhte Sterblichkeitsrate bei Typ 2 Diabetikern mit Hyperhomocysteinurie

Vitamin-Versorgung älterer Menschen in Deutschland

Anschrift des Verfassers:
Dr. Ulrich Woestmann
Arzt für Allgemeinmedizin
Blumentalstr. 166
47803 Krefeld

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Naturheilpraxis 02/2008