FACHFORUM

ADHS – wirklich eine neue Krankheit?

Von Klaus Binding

Die Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) ist eine meist zwischen dem ersten und siebten Lebensjahr beginnende Verhaltensauffälligkeit. Sie ist vorrangig durch mangelndes Durchhaltevermögen und leichte Ablenkbarkeit gekennzeichnet. Aggressives Verhalten mit spontanen Wutausbrüchen und unvermitteltes Handeln ohne erkennbare Motivation sowie körperliche Unruhezustände gehören ebenfalls ins Bild der ADHS. Etwa 3–10% der Kinder zeigen Symptome die auf ADHS hindeuten. Bei Jungen sind ADHS-Symptome deutlich häufiger ausgeprägt. Das Bild der Störung kann mit unterschiedlicher Gewichtung der Symptome bis ins Erwachsenenalter fortbestehen.

Für das ADHS-Syndrom gibt es noch weitere Bezeichnungen und Kürzel die Verhaltensmuster beschreiben, die der ADHS ähnlich sind. Ursprünglicher ist die Bezeichnung Aufmerksamkeitsdefizitstörung (ADS). Die Abkürzungen MCD für minimale cerebrale Dysfunktion und POS für psychoorganisches Syndrom werden nicht mehr verwandt. Deficit/Hyperactivity Disorder (ADHD) und Attention Deficit Disorder (ADD) sind die internationalen Benennungen der Störung.

Diagnosekriterien

Voraussetzung für jede Therapie ist die fachlich fundierte Diagnose. Vorläufige Hinweise auf ADHS können zum Beispiel durch Konzentrationstests, wie den BP-Konzentrationstest nach Esser, von jedem Lehrer im Klassenraum durchgeführt werden. Zur umfassenden Diagnose gehören neben der Befragung des Kindes, der Eltern, Erzieher und Lehrkräfte eine psychologische Testreihe, eine neurologische Untersuchung sowie Verhaltensbeobachtung.

Nach der heute gängigen Diagnosepraxis muss ein Kind sechs von neun hyperaktiven Zuständen oder sechs von neun Auffälligkeiten der Aufmerksamkeitsschwäche zeigen um als ADHS-Kind eingruppiert zu werden.

Hyperaktivitätszeichen:

1. zappelt oft mit Händen und Füßen, rutscht auf dem Stuhl herum
2. steht in der Klasse oder in Situationen in denen Sitzenbleiben erwartet wird
3. läuft herum und klettert auf Stühle und Tische
4. hat häufig Schwierigkeiten ruhig zu spielen oder sich bei Freizeitaktivitäten ruhig zu verhalten
5. ist viel unterwegs, läuft weg, handelt oft wie “getrieben”
6. redet häufig übermäßig viel
7. platzt häufig mit Antworten heraus, bevor die Frage zu Ende gestellt ist
8. kann nur schwer warten bis er/sie an der Reihe ist
9. unterbricht und stört andere häufig (platzt in Gespräche und Spiele anderer herein)

Zeichen der Aufmerksamkeitsschwäche:

1. beachtet keine Einzelheiten und macht Flüchtigkeitsfehler bei den Schulaufgaben
2. hat oft Schwierigkeiten längere Zeit die Aufmerksamkeit bei Aufgaben oder beim Spielen aufrechtzuhalten
3. scheint häufig nicht zuzuhören nach Ansprache
4. kann Schulaufgaben nicht vollständig zu Ende bringen (hat keine Verständnisprobleme)
5. hat Probleme Aufgaben und Aktivitäten zu organisieren (Ablauf und Reihenfolge)
6. vermeidet oder lehnt Aufgaben ab, die eine längere geistige Konzentration erfordern würden
7. verliert und vergisst häufig Materialien, die für Aufgaben und Aktivitäten gebraucht werden
8. ist extrem ablenkbar durch äußere Reize
9. ist bei Alltagsverrichtungen sehr vergesslich (Zähneputzen, Licht aus, Schlüssel mitnehmen, Fahrrad in den Keller u.s.w.)

Ursachen:

Behandlung

Alternative Behandlungsansätze

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Anschrift des Verfassers:
Klaus Binding
Brenneckenbrück 5a
38518 Gifhorn



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