Füße und Skelettsystem

Bewegung in den Schmerz: Arthrose

Von Michael Steger

Ein häufiges therapeutisches Problem in der täglichen Praxis sind arthrotische Veränderungen von Gelenken. Die Arthrose ist die häufigste Form einer Gelenkerkrankung. Sie ist zu Beginn meist asymptomatisch, manifestiert sich häufig schon im dritten Lebensjahrzehnt und zeigt sich generell bei jedem Menschen um das siebzigste Lebensjahr. Frauen und Männer sind gleich häufig betroffen. Prinzipiell kann man die Arthrose in zwei Formen einteilen. Zum einem die primäre idiopathische und zum anderen die sekundäre Form. Bei der primären Form, die bereits auch bei Jugendlichen vorkommt, sind meist die kleinen Gelenke wie z.B. die Mittelhandknochengelenke, das Daumensattelgrundgelenk sowie wie die kleinen Wirbelgelenke betroffen. Die sekundäre Arthrose ist das Ergebnis von Bedingungen, die die Mikroumgebung der Chondrozyten verändern. Hier kommen sowohl genetische Defekte als auch metabolische, endokrine und neuropathische Erkrankungen, sowie Traumata, Operationen oder eine dauerhafte Überbelastung eines Gelenks oder einer Gelenkgruppe durch berufliche Belastungen, Extremsportarten wie Marathon oder Triathlon in Frage.

Symptomatik

Der Beginn der Erkrankung ist meist asymptomatisch oder symptomarm. Schmerz im betroffenen Gelenk ist häufig das erste Symptom. Meistens tritt durch Bewegung eine Schmerzverstärkung und durch Ruhe eine Schmerzlinderung ein. Nach längerer Ruhe oder am Morgen tritt ein Steifheitsgefühl im Gelenk ein, das sich aber durch Bewegung innerhalb von 10 bis 30 Minuten bessert. Schreitet die Erkrankung weiter fort kommt es zu zunehmender Einschränkung der Gelenkbeweglichkeit, zu Beugekontrakturen, Druckschmerzhaftigkeit und Krepitationen. Im weiteren Verlauf finden sich deformierende Gelenkvergrößerungen, die durch proliferative Reaktionen von Knorpel, Knochen, Bändern, Sehnen und Kapseln gekennzeichnet sind. Eine Entzündung der Synovialflüssigkeit ist die Folge.

Die häufigste Form der Arthrose ist die Arthrose des Kniegelenks – die Gonarthrose. Hier tritt eine Instabilität der Bänder ein, was wiederum das Gelenk selbst instabiler werden lässt. Dies ist meist mit lokalen Schmerzen, die von Bändern und Sehnen ausgehen verbunden. Schmerzen bei passiver Bewegung und Druckschmerzhaftigkeit sind häufig Zeichen einer bereits fortgeschrittenen Erkrankung. Muskelverspannungen und –kontrakturen wirken Schmerz verstärkend. An zweiter Stelle steht das Hüftgelenk, die Koxarthrose. Die Koxarthrose ist gekennzeichnet durch einen zunehmenden Verlust der Gelenkbeweglichkeit. Die Schmerzen können bis in die Leistenregion oder das Knie ausstrahlen.

Diagnose

Häufig ist die Diagnose schwer zu stellen. Meist jedoch gibt der radiologische Befund sichere Auskunft. Typisch sind irreguläre oder asymmetrische Gelenksspaltverschmälerungen, Zunahme der radiologischen Dichte des subchondralen Knochens und die Bildung von Osteochondrophyten.

Gonarthrose

Das Kniegelenk ist kein reines Scharniergelenk, sondern es lässt in gewissem Umfang auch Drehbewegungen zu. Da dem Gelenk die Stabilität eines Kugelgelenks fehlt muss es durch Bänder und Menisken stabilisiert werden. Wird das Kniegelenk beim Gehen, Laufen, Sitzen, Knien oder Aufstehen zu stark belastet, insbesondere wenn Übergewicht hinzukommt oder belastende Sportarten wie Dauerlaufen, Skifahren oder Gewichtheben sowie beinah alle Ballspiele kommt es zu Schädigungen des Gelenks. Daher ist das Kniegelenk neben Rückenschmerzen das beratungsintensivste Gelenk sowohl in der Naturheilpraxis als auch in der orthopädischen Praxis. Die Erstdiagnostik bei einer Kniegelenksläsion ist meist schwierig. Das Knie ist geschwollen, oft überwärmt und es schmerzt. Manchmal ist gar nichts zu sehen und der Schmerz nur durch Bewegung und Provokationsmanöver auszulösen. Hier sind eine detaillierte Anamnese der Belastungen und des Schmerzmusters sowie eine genaue klinische Untersuchung wichtig. Diese muss auch andere Gelenke wie Hüft- und Sprunggelenk sowie Beckenstellung, Fußform und Gangbild mit einbeziehen. Häufigste Ursache von Kniegelenksarthrosen sind Achsenfehlstellungen nach Meniskusschäden, Kapsel-Band-Verletzungen mit Instabilität oder Stoffwechselstörungen wie Gicht oder Diabetes mellitus. Ein wichtiger Anteil ist auch die chronische Überlastung durch Übergewicht. Die Anamnese ergibt Gelenkschmerzen mit Ruhe- und Morgensteifigkeit sowie Belastungsschmerzen, die später zum Dauer- und Nachtschmerz werden. Der klinische Befund zeigt Beinachsenfehlstellungen und eine Atrophie der Oberschenkelmuskulatur. Im fortgeschrittenen Stadium kommt es zu einem intraartikulären Erguss mit Überwärmung und Druckschmerz am betroffenen Gelenkspalt. Man spricht dann von einer aktivierten Arthrose. In weiteren Stadien kommt es zu einer Beugekontraktur und zum hinkenden Gang.

Koxarthrose

Schmerzen an Hüfte und Leiste sind ein häufiges Problem in der täglichen Praxis. Erkrankungen des Hüftgelenks, die üblicherweise ihr Schmerzmaximum in der Leiste haben können diese Schmerzen aber auch an die Innenseite des Oberschenkels oder des Kniegelenks projizieren. Ursächlich ist eine Neuropathie des Nervus obturatorius, der in der Nähe des Hüftgelenks verläuft und bis in den Bereich des Kniegelenks zieht. Schmerzen am Kniegelenk sollten daher auch immer an eine Erkrankung des Hüftgelenks denken lassen, wie auch umgekehrt. Der klinische Befund zeigt sowohl einen Trochanter-, als auch einen Fersenklopfschmerz sowie ein Extentionsdefizit (positiver Thomas Handgriff).

Therapeutisches Vorgehen

Konservative Therapie

Schröpfkopfbehandlungen

Elektrotherapie

Arzneiliche Therapie

Neuraltherapie

Orthomolekulare Medizin

Phytotherapie

Kasuistiken
1. Fall
2. Fall

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Anschrift des Verfassers:
Michael Steger
Heilpraktiker
Im Hörnle 15
D-78479 Insel Reichenau im Bodensee
E-Mail: naturheilpraxis.steger@web.de



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