Nephrologische Erkrankungen

Reizblase: Ein Krampf, der sich lösen lässt - Anregungen für einen naturheilkundlichen Behandlungsansatz

Von Margret Rupprecht

„Viel besser als ein guter Wille wirkt manchmal eine gute Pille.“ Allerdings gibt es Krankheitsbilder, bei denen oft weder das eine noch das andere eine Wirkung zu zeigen scheint. Dazu gehört die Reizblase, deren Beschwerden willkürlich nur schwer zu beeinflussen sind und die auch medikamentös alles andere als leicht zu behandeln ist.

In Deutschland leiden etwa acht Millionen Menschen an einer überaktiven Blase. Der ständige Drang zum Wasserlassen ist das eine, unfreiwilliges Abgehen von Harn das zweite unangenehme Symptom. 80% der betroffenen Patienten sind Frauen. Bei mehr als der Hälfte von ihnen handelt es sich um eine sog. Stressinkontinenz. Die psychosomatische Medizin geht sogar so weit, bei vier von fünf Patienten von psychogenen und nur in 20% der Fälle von organischen Ursachen zu sprechen.

Zeichen eines Überdrucks

Eine Reizblase äußert sich durch ständigen Harndrang, mit einer allerdings nur geringen Entleerung der Blase (Pollakisurie). Im Laufe der Zeit kommt es zu einem unwillkürlichen Harnabgang tagsüber oder in der Nacht sowie zu einer Harninkontinenz beim Husten, Pressen, Niesen, Heben, Springen und anderen körperlichen Anstrengungen. Letztlich liegt diesen Beschwerden eine Schließmuskelschwäche von Blase und Harnröhre zugrunde. Die Beckenbodenmuskulatur kann anlagebedingt schwach sein. Ihre Gewebespannung kann aber auch aus psychischen Gründen, nach häufigen Geburten oder im Rahmen des normalen Alterungsprozesses nachlassen. Rezidivierende Blasenentzündungen oder die regelmäßige Einnahme von Medikamenten, v. a. Antihistaminika, Antidepressiva und Schmerzmittel, können das Entstehen einer Reizblase ebenso fördern wie „neurogene“ Ursachen, z. B. Mb. Alzheimer, Mb. Parkinson, Schlaganfall und Nerventoxine.

Bei Männern sind Prostataerkrankungen die häufigste Ursache für Blasenentleerungsstörungen. Schon eine geringe oder mittelmäßige Harnmenge wird von den betroffenen Patienten als „Überdruck“ empfunden und löst Harndrang oder unfreiwilliges Abgehen von Urin aus. Wer überdurchschnittlich häufig unter Harndrang leidet oder unwillkürlich Urin verliert, sollte die Beschwerden auf jeden Fall fachärztlich abklären lassen, bevor eine naturheilkundliche Behandlung beginnt. In bestimmten – wenn auch seltenen – Fällen können Blasensteine, Blasentumore, Fisteln zwischen Blase und Scheide oder eine chronische Blasenentzündung die Ursache sein. Urodynamische Untersuchungen können feststellen, wie viel Urinmenge die Blase speichern kann, ob die Blasenmuskulatur richtig arbeitet und der Verschluss der Harnröhre durch die Beckenmuskulatur noch funktioniert. Eine Blasenspiegelung kann ggf. vorhandene Steine oder Tumore nachweisen.

Druck abbauen durch Tonisierung von Körper und Seele

Homöopathie

Seelische Aspekte

Literatur
Jürgen Sökeland, Harald Schulze, Herbert Rübben: „Urologie“, Thieme Verlag, Stuttgart 2004
Ruediger Dahlke: „Krankheit als Symbol – Ein Handbuch der Psychosomatik“, Bertelsmann Verlag, München 2002
Rudolf Klußmann: „Psychosomatische Medizin“, Springer Verlag, Berlin und Heidelberg 1998
Die homöopathischen Einzelmittel wurden repertorisiert nach:
a) Der Neue Clarke: Eine Enzyklopädie für den homöopathischen Praktiker, Dr. Grohmann Verlag für homöopathische Literatur, Bielefeld 2001
b) Karl Stauffer: „Klinische Homöopathische Arzneimittellehre“, Johannes Sonntag Verlagsbuchhandlung, Regensburg 1955
c) William Boericke: „Homöopathische Mittel und ihre Wirkungen“, Verlag Grundlagen und Praxis, Leer 1973
Roger Kalbermatten: „Wesen und Signatur der Heilpflanzen – Die Gestalt als Schlüssel zur Heilkraft der Pflanzen“, AT Verlag, Aarau 2002
Hildebert Wagner, Magnus Wiesenauer: „Phytotherapie. Phytopharmaka und pflanzliche Homöopathica.“, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH, Stuttgart 2003
Gerhard Madaus: „Lehrbuch der Biologischen Heilmittel“, Mediamed Verlag, Ravensburg 1989
Axel Bolland: „Eine Idee wird gelebt“, CoMed Verlag, Sulzbach/Taunus 1999
Verena Corazza u. a.: „Kursbuch Gesundheit“, Kiepenheuer & Witsch, Köln 2001

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Anschrift der Verfasserin:
Margret Rupprecht
Heilpraktikerin
Hohensalzaer Str. 6a
81929 München



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