Nephrologische Erkrankungen

Heilkräuter bei Nieren und Blasenerkrankungen: Aus alten Kräuterbüchern

Von Brigitte Nusser

Die Pflanzenbeschreibungen in alten Kräuterbüchern bilden einen wichtigen und umfangreichen Wissensschatz für die tägliche Praxis.

Die Erklärungen und Beschreibungen sind detailliert, mannigfaltig und äußerst zahlreich. Die Anwendungsmethoden werden meist genau beschrieben sowie die Indikationsstellung, Herkunft und äußere Beschaffenheit der Kräuter. Vieles erscheint dem Praktiker von heute vertraut und bekannt, doch ist auch einiges an Wissen verloren gegangen oder nicht ausreichend überliefert worden. Manches mag kurios anmuten, dennoch stellt eine Auseinandersetzung mit diesen Lehrbüchern stets eine Bereicherung und Horizonterweiterung für den Anwender dar.

Wir wollen einige Schriften genauer betrachten und uns mit dem Stand der Phytotherapie dieser Zeit vertraut machen.

Eine sehr große Anzahl von Kräutern besitzt eine positive und heilsame Wirkung auf Niere und Blase. Die ausleitende, antientzündliche und schmerzlindernde Wirkung vieler heute in der Praxis verwendeter Pflanzen war natürlich schon damals bekannt, bzw. fand dort ihren empirischen Anwendungsursprung. Es ist natürlich nur möglich eine kleinen Ausschnitt der Kräuterbehandlungen aus dieser Zeit wiederzugeben.

Beginnen wir mit dem Kräuterbuch des Theodorus Tabernaemontanus (1522-1590). Sein Werk war das voluminöseste aus dieser Zeit. Es enthält ca. 2400 Pflanzenabbildungen. Hier wurden unter anderem wichtige und bewährte Rezepte von berühmten Heilern zusammengetragen. Es stellt ein bedeutendes Nachschlagewerk und Spiegelbild der Epoche dar.

Bei schmerzhaften Erkrankungen der Niere liest man:

“Vor den Schmerzen der Nieren: Nimm 3. Lothgesäuberten Fenchelsamen/ Peterleinsaamen/ 2. Loth/ Pfefferkörner/ 1. Loth/ diese dren Stück vermisch und mach ein subtil Pulver darauß/ durch ein reines Sieblein durchgeschlagen/ das behalt in einem Büchslein zu dem gebrauch/ und so es die Notdurfft erfordert/ so nimm darvon 1. Quintlein mit gesottenem Fenchelwasser/ und trinck es warm.” Weiter beschreibt Tabernaemontanus, “Dodonaeus meldet/ dass die frische Feigen gut seyn denjenigen/ so mit dem Nierenwehe geplaget werden/ von deßwegen/ dieweil sie die Harngäng erweichen/ eröffnen und zum Theil purgieren/ und wie Galenus auch selbst bezeuget/ den Sand austreiben.” Und er erklärt, “Dodonaeus meldet/ daß die frische Feigen gut seyn denjenigen/ so mit den Nierenwehe geplaget werden/ von deßwegen/ dieweil sie die Harngäng erweichen/ eröffnen und zum Theil purgieren/ und wie Galenus auch selbst bezeuget/ den Sand austreiben.”

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Anschrift der Verfasserin:
Dr. med. Brigitte Nusser
Reinweg 1
82031 Grünwald



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