Das Metabolische Syndrom

Von Christine Weitkamp und G. P. McGregor

Beim metabolischen Syndrom handelt es sich um eine Stoffwechselstörung, die u.a. durch ein andauerndes Überangebot an Nahrungssubstraten entsteht. So hatte Elvis Presley die Angewohnheit, pro Tag zwischen 12 und 15 Erdnussbutter-Bananen-Toasts zu essen, bei deren Zubereitung die Toastscheiben zunächst in Erdnussöl frittiert wurden.

Durch die dauerhaft erhöhte Kalorienzufuhr und das daraus entstandene Übergewicht kam es zu einer Entgleisung seines gesamten Stoffwechsels. Auch wenn diese im Falle von Elvis Presley durch seine fortschreitende Tablettensucht verschärft wurde, die auch für seinen frühen Tod im Alter von 42 Jahren verantwortlich war, so geht das Vorliegen des metabolischen Syndromes mit den Folgeerkrankungen Diabetes Typ 2, Atherosklerose und koronarer Herzerkrankung klar aus seiner Krankengeschichte hervor.

Mit dieser Diagnose steht er nicht allein.

Es wird angenommen, dass weltweit etwa 20 bis 25% der Erwachsenen am metabolischen Syndrom leiden. Es gibt weltweit etwa 230 Millionen Diabetiker; Diabetes ist die vierthäufigste Todesursache.

Die Diagnose des metabolischen Syndromes soll die Bestimmung des kardiovaskulären Risikos eines Patienten vereinfachen, welches ursächlich mit der erhöhten Mortalität bei Diabetes Typ 2 in Verbindung steht. Wer die Kriterien des metabolischen Syndromes aufweist, hat ein zweifach erhöhtes Risiko, einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall zu erleiden und wird mit dreifacher Wahrscheinlichkeit an diesen Vorfällen sterben. Durch eine frühzeitige Abschätzung dieses Risikos durch die Diagnose des metabolischen Syndromes kann mit Hilfe einer Intervention die Entwicklung von Diabetes und/oder einer kardiovaskulären Erkrankung verhindert werden (IDF 2006).

Kriterien zur Diagnose des metabolischen Syndromes

Ursachen des metabolischen Syndromes

Oxidativer Stress

Insulinresistenz

Bauchbetonte Adipositas

Weitere Parameter

Behandlung

Fazit

Das metabolische Syndrom ist durch die steigende Inzidenz der Adipositas in den zurückliegenden Jahren zu einer Volkskrankheit geworden. Durch eine gezielte Intervention im Bereich des Lebensstils, die durch einer Umstellung der Ernährung, eine Gewichtsabnahme und eine Steigerung der körperliche Aktivität charakterisiert wird, können die schwerwiegenden Folgen des Syndromes vermieden werden.

Durch eine vermehrte Aufnahme von Obst und Gemüse kann die Zufuhr an Antioxidanzien erhöht werden. Unterstützend wirken auch Antioxidanzien-reiche Frucht-Extrakte, wie z. B. Aronia-Extrakt.

Eine Verringerung der Zufuhr an Fetten kann die Blutfettwerte wieder ins Gleichgewicht bringen. Die Aufnahme visköser Fasern wie indischer Flohsamen (Plantaga ovata) können ebenfalls dazu betragen.
Schon Hippokrates, der berühmte Arzt der Antike, wusste dass „der plötzliche Tod häufiger bei den Fetten als bei den Schlanken vorkommt“. So hätte möglicherweise eine frühzeitige, gezielte Intervention auch Elvis Presley vor seinem frühen Tod bewahren können und der Slogan „Elvis lebt“ wäre kein Wunschtraum seiner Fans sondern Realität.

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Referenzen:
Anderson, J. W., L. D. Allgood, et al. (2000). “Cholesterol-lowering effects of psyllium intake adjunctive to diet therapy in men and women with hypercholesterolemia: meta-analysis of 8 controlled trials.” Am J Clin Nutr 71(2): 472-9.
Berg, A. H. and P. E. Scherer (2005). “Adipose tissue, inflammation, and cardiovascular disease.” Circ Res 96(9): 939-49.
Ford, E. S., A. H. Mokdad, et al. (2003). “The metabolic syndrome and antioxidant concentrations: findings from the third national health and nutrition examination survey.” Diabetes 52(9): 2346-52.
IDF (2006). “The IDF consensus worldwide definition of the metabolic syndrome.”
Naruszewicz, M., I. Laniewska, et al. (2007). “Combination therapy of statin with flavonoids rich extract from chokeberry fruits enhanced reduction in cardiovascular risk markers in patients after myocardial infraction (MI).” Atherosclerosis.
Simeonov, S. B., N. P. Botushanov, et al. (2002). “Effects of Aronia melanocarpa juice as part of the dietary regimen in patients with diabetes mellitus.” Folia Med (Plovdiv) 44(3): 20-3.
Wellen, K. E. and G. S. Hotamisligil (2005). “Inflammation, stress, and diabetes.” J Clin Invest 115(5): 1111-9.

Anschrift der Verfasser:
Dr. Christine Weitkamp
PASCOE Naturmedizin, Medizinische Wissenschaft
Schiffenberger Weg 55,
35394 Gießen
E-Mail: christine.weitkamp@pascoe.de
Prof. Dr. G. P. McGregor
Philipps-Universität-Marburg
Institut für norm. u. path. Physiologie
Deutschhausstr. 2
35037 Marburg




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