JUBILÄUM

150 Jahre Magdalena Madaus

Magdalene Madaus (1857 – 1925), Pastorenfrau und Mutter von sieben Kindern, gilt heute als Wegbereiterin der Komplexhomöopathie. Die moderne Naturheilkunde verdankt dieser ungewöhnlichen, tatkräftigen und mutigen Frauenpersönlichkeit die zirkuläre Topographie in der Augendiagnose und die Entwicklung der Iris-Konstitutionen. Aufbauend darauf, entwickelte Magdalene Madaus die ersten Komplexmittel, die bereits 1911 von einer Wuppertaler Apotheke hergestellt wurden. Als erfolgreiche Unternehmerin hatte sie den Grundstein gelegt für die Firmengründung „Dr. Madaus & Co., Pharmazeutisches Laboratorium“, im Jahr 1919. Bis heute ist mit ihrem Namen untrennbar verbunden das Therapiesystem der hoch wirksamen 121 Oligoplexe® MADAUS.

Aus Anlass des 150. Geburtstags von Magdalene Madaus veranstaltete der Uslarer Kreis ein Festsymposium mit begleitender Ausstellung zu Leben und Werk dieser herausragenden Persönlichkeit. Die Jubiläumsveranstaltung fand in Zusammenarbeit mit dem Fachverband Deutscher Heilpraktiker – Landesverband Sachsen statt. Schirmherr und Begrüßungsredner des Symposiums war der Enkel Dr. Udo Madaus, der seine Großmutter treffend eine „Powerfrau“ nannte und eindrucksvoll verdeutlichte, dass „Vieles, was Magdalene vor 90 Jahren lehrte und geschaffen hat, bis heute noch lebt.“

Ein harter, aber erfolgreicher Weg

Einfach war der Weg zum Erfolg jedoch keinesfalls. Selbst an einer schwer therapierbaren Unterleibsentzündung leidend und mit einem an Polio erkrankten Sohn, suchte Magdalene Madaus Hilfe bei dem naturheilkundlich praktizierenden Pastor Emanuel Felke, dem „Lehmpastor“. Hier wird sie Hospitantin, lernt klassische Homöopathie, Irisdiagnostik und die Anwendung von Mischungen mehrerer homöopathischer Einzelmittel. Begeistert von diesem Ansatz erarbeitet Magdalene Madaus eigene Irisschlüssel und entwickelt ein eigenes systematisches homöopathisches Arzneimittelkonzept, das schließlich unter dem Namen „Complexmittel Madaus“ in Apotheken verkauft wird. Um ihre Therapie über ihre naturheilkundliche Praxis, die sie seit 1908 betrieb, hinaus bekannt zu machen, veröffentlichte sie 1911 das Lehrbuch „Arzneimittellehre und praktisches Rezeptierbuch“. Erstmals beschrieb sie ihr Komplexheilmittelsystem. Sie verknüpfte dabei die Auswahl der Einzelmittel für ihre Komplexmittelmischungen mit symptombezogenen, konstitutionellen und pathogenetischen Faktoren. 1916 erschien ihr „Lehrbuch über Irisdiagnose“ (Verlag Rheinische Union, Bonn a. Rh.), dessen Inhalt Grundlage ihres Ausbildungsprogramms in ihrem „Lehr-Institut Iris“ in Bonn war. Die Augendiagnose, insbesondere das Ablesen des „Rezepts aus dem Auge“ wurde von ihrer Tochter Eva Flink (1886 – 1959) weiter ausgebaut und erfolgreich fortgesetzt. In einer ersten Schule für Iridologen, „Flinks Lehrinstitut System Madaus“, erlernte Ernst Hugo Kabisch (1900 – 1984) die Augendiagnose und gründete 1959 den Uslarer Kreis. Magdalene Madaus wurde für ihre komplexhomöopathische und Irisdiagnostische Leistung der Dr. h.c. der American School of Naturopathy in New York verliehen. Ihre Komplexmittel werden seit 1925 unter dem Warenzeichen Oligoplexe® MADAUS vertrieben. Dr. Udo Madaus, Ehrenmitglied des Uslarer Kreises, lernte Ernst Hugo Kabisch kennen und unterstützte seine Idee zur Gründung dieser bis heute erfolgreichen Fortbildungseinrichtung, deren Leitung viele Jahre Sigolt Wenske inne hatte.

Was macht die Oligoplexe MADAUS so einzigartig?

„Lassen Sie mich zurückgehen auf das Jahr 1911, in dem Magdalene Madaus etwas total Neuartiges veröffentlichte: „Arzneimittellehre und praktisches Rezeptierbuch“. Sie beschrieb darin ihr Komplexheilmittelsystem – übrigens eines der ersten in Deutschland. Damals wie heute liegt das Besondere in dem Ziel, bei der Auswahl der Einzelmittel konstitutionelle und pathogenetische Faktoren zu berücksichtigen. Deshalb ist die Zusammensetzung der einzelnen Oligoplexe so gewählt, dass diese symptombezogen angewendet werden und gleichzeitig die konstitutionelle Reaktionsweise mit berücksichtigt wird. Eine derart gezielte Reiztherapie ermöglicht Veränderungen der Reaktionslage einzelner Organe sowie des gesamten Organismus. Für die Entwicklung eines solchen Therapiesystems bedarf es jahrzehntelanger Erfahrung und Beobachtung in der naturheilkundlichen Praxis. Doch das allein würde für die heutige Zeit nicht mehr ausreichen. Hinzu kommen klinisch-pharmakologische Prüfungen, in denen die Wirksamkeit der Oligoplexe gezeigt werden konnte. Im Laufe der letzten 30 Jahre wurden die Oligoplexe zwar dem neuen Erkenntnisstand angepasst, doch ihre ursprüngliche Zusammensetzung haben sie im Wesentlichen behalten“.

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Regina Burian, Fachredaktion

Quelle: Jubiläumsveranstaltung „150 Jahre Magdalene Madaus am 24.03.2007 in Dresden, Veranstalter: Uslarer Kreis e.V. in Zusammenarbeit mit dem Fachverband Deutscher Heilpraktiker – Landesverband Sachsen

Fotos: Regina Burian, Neufahrn



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