Von Monika Weber
Unter Sinusitis versteht man die Entzündung der pneumatischen Räume des Gesichtsschädels. Es besteht eine schleimige, bei bakteriellen Infektionen auch eitrige Sekretion in die befallene Nebenhöhle und über deren Ausführungsgang in die Nase oder in den Rachen.
Stirn- und Kieferhöhlen erkranken häufig im Anschluss an eine Rhinitis bzw. im Verlauf eines grippalen Infektes. Leitsymptom der Sinusitis ist die Klopfdolenz über der befallenen Region, meist in Kombination mit Kopfschmerzen, die sich durch Bücken oder Pressen intensivieren und vermehrt in den (Vor-)Mittagsstunden auftreten können. Die Nasenatmung ist behindert, die Geruchswahrnehmung gestört. Schmerzen werden auch hinter den Augen, am inneren oberen Augenwinkel sowie am Austrittspunkt des N. infraorbitalis angegeben. Bei der akuten Sinusitis besteht Klopf- und Druckschmerz im Stirnbereich infolge eines Sekretstaus in der Stirnhöhle. Bei Stirnhöhlenvereiterung zeigt eine Schwellung mit Rötung und Ödem einen beginnenden Eiterdurchbruch. Kommt es zum Abszess, kann das Lid nicht mehr geöffnet werden. Eine Osteomyelitis oder eine Meningitis können die Folge sein.
Bei der chronischen Sinusitis sind die Schmerzen meist geringer, dafür kann die polypöse Form die Nasenatmung stärker behindern; das Sekret ist eher schleimig, während es bei der eitrigen Form eher dünnflüssig-eitrig ist. Die odotogene Form imponiert durch stark riechendes, eitriges Sekret.
Die Diagnose wird aus der Anamnese und den klinischen Symptomen gestellt. Dabei sollte auch die Möglichkeit eines allergischen Geschehens ebenso in Betracht gezogen werden (ggf. Auslöser testen) wie eine mögliche toxische Belastung, z.B. durch Raum- oder Umweltgifte.
Bei der akuten Sinusitis ist die Schleimhaut in Nase und Rachen hochrot, geschwollen und schleimig/eitrig. An der Rachenhinterwand zeigen sich oft die typischen grauen “Schleimstraßen” oder die weißlichen Beläge der “Eiterstraßen”. Der Sekretabfluss im Rachen bewirkt vielfach einen Räusper- oder Hüstelreiz. Neben den charakteristischen Klopf- und Druckdolenzen der Sinus können Allgemeinsymptome wie Fieber, Abgeschlagenheit, Schnupfen und Schluckbeschwerden bestehen. Die Lymphknoten der Kopf-/Halsregion sind vergrößert.
Als weitere Untersuchungsverfahren bieten sich die Rhinoskopie, die Diaphanoskopie (bei einseitiger Kiefernhöhlenentzündung ist die betroffene Seite im Vergleich zur gesunden weniger lichtdurchlässig), die Sonografie, Röntgen sowie bei eitriger Sinusitis ggf. Bakteriologie mit Keimbestimmung. Auch an eine Untersuchung der Zähne sowie an eine internistische Untersuchung der Bronchien und der Lunge ist zu denken.
Differentialdiagnostisch kommen aus dem HNO-Bereich Mukozele, Pyozele, Pneumatozele sowie Tumoren der Nase und Nebenhöhlen in Frage. Bei einseitiger chron. Sinusitis ist insbesondere bei älteren Patienten ein Tumor auszuschließen. Bei Gesichtskopfschmerz sollte an Trigeminusneuralgie, Kieferneuralgie, Migräne, Bing-Horton-Syndrom, Arteriitis temporalis, Costen-Syndrom, Meningitis oder Augenerkrankungen gedacht werden.
Behandlungsziel bei Sinusitis akut wie chronisch ist die Verbesserung der Schleimhautdurchblutung und der Fließfähigkeit des Sekrets sowie die Steigerung der Abwehrkräfte.
Schulmedizinisch wird die akute Sinusitis mit schleimhautabschwellenden Mitteln (Nasentropfen, evt. mit Cortison-Zusatz), Acetylcystein-Spray sowie oralen Antibiotika behandelt. Bei Eiterung sind orale Antibiotika obligat, ggf. Sinusdrainage, Punktion und Spülung der Sinus mit anschließender Instillation einer Antibiotika-Cortison-Kombination oder eines Fibrinolytikums. Bei chronischer Sinusitis erfolgt die Behandlung entsprechend der Genese: Vasokonstriktorische Präparate, Antiphlogistika, schleimhautprotektive Mittel, Wärmeanwendungen und Inhalationen. Nasenspülungen mit schwacher Salzlösung und / oder Kamille. Bei Therapieresistenz ist meist die Operation das Mittel der Wahl.
Wie gesagt: Das Behandlungsziel ist in erster Linie, die Abwehrkräfte zu steigern sowie die Schleimhautdurchblutung und die Fließfähigkeit des Sekrets zu optimieren. Dazu bieten die sog. alternativen Heilmethoden viele verschiedene Möglichkeiten:
Eigenblutbehandlungen bewirken eine grundlegende Umstimmung und Immunmodulation
Phytotherapie:
Rotlichtbestrahlungen
Nasenspülungen
Gurgeln
Ausleitungsverfahren,
Akupunktur:
Neuraltherapie:
Zur Stärkung der Widerstandskraft:
Immunstimulierende orale Präparate:
Phytotherapeutika:
Komplexhomöopathika:
Enzympräparate:
Homöopathische Einzelmittel
Darmsanierung
Praxisfälle
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Literaturhinweise:
Vom Symptom zur Diagnose (Zöllner/Hadorn)
Practicum (Consilium Cedip)
Naturheilweisen (Consilium Cedip)
Eigenbluttherapie (H. Krebs)
Neuraltherapie (Badtke/Mundra)
Anschrift der Verfasserin:
Monika Weber
Heilpraktikerin
Praxis für Schmerztherapie und Naturheilverfahren
Auf der Herrnmauer 2
65779 Kelkheim
Tel. 06195 64753
E-Mail: monikaweber@gmx.de
Internet: www.schmerztherapie-weber.de
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