Pflanzenheilkunde und Kinder – eine erfreuliche Verbindung

Von Michaela Girsch

In der Praxis erleben wir häufig, dass Kinder mit gravierenden Gesundheitsstörungen zu uns kommen. An der Tagesordnung sind die chronisch rezidivierenden Erkrankungen etwa der Mandeln oder der Ohren und der Atemwege. Bei der genauen Anamnese erfahren wir, dass diese Erkrankungen in der Regel mit Antibiotika behandelt wurden. Viele Kinderärzte kritisieren seit Jahren den leichtfertigen Umgang mit Antibiotika. So segensreich ihre Entwicklung ist und so lebensrettend ihr Einsatz sein kann, umso wichtiger ist es, sorgfältig damit umzugehen und immer wieder im Einzelfall abzuwägen, ob der Einsatz gerechtfertigt ist. Denn die Auswirkung von Antibiotikagaben sind inzwischen auch Laien bekannt: undifferenziert werden alle Bakterien, egal ob physiologische (nützliche) oder pathogene (krankheitsauslösende), angegriffen und vernichtet. Da Bakterien in unserem Stoffwechsel eine wichtige Rolle spielen und eine Schutzbarriere auf allen Schleimhäuten unseres Körpers bilden, sind die Folgen häufiger Antibiotikagaben tiefgreifend. Unsere Schleimhäute sind nicht mehr ausreichend geschützt, es können Erreger und Allergene leichter eindringen und die zu einem Großteil in der Schleimhaut (vor allem der Darmschleimhaut) sitzende körpereigene Abwehr kann nicht mehr ausreichend funktionieren. Abwehrschwäche, Verdauungsprobleme, überschießende Reaktionen des Immunsystems (Allergien) sind normalerweise die Folge.

Ebenfalls erfahren wir von den Eltern, dass fiebersenkende Medikamente gegeben wurden. Nun kann auch dies in bestimmten Fällen sinnvoll sein, aber sicher nicht generell. Fieber ist ein geordnet verlaufendes Geschehen, dass Ausdruck eines funktionierenden Immunsystems ist. Die Erhöhung der Körpertemperatur ist Folge bakterieller Infektionen aber auch und besonders zur Bekämpfung von viralen Infekten notwendig. Viren werden durch Fieber ab 38 °C in ihrer Aktivität gehemmt und hier wird häufig zu früh eingegriffen.

Zu beobachten ist, dass jedes Kind seine individuelle Belastungsgrenze hat, manche rennen mit hochroten Wangen mit 40 °C Fieber völlig aufgedreht durch die Wohnung, andere sind schon bei niedrigeren Temperaturen fix und fertig oder bekommen bereits mit 38 °C schlimme Fieberträume. Auch hier ist ein differenziertes Hinschauen notwendig. Fest steht allein, dass eine Körpertemperatur von 42,6 °C (rektal gemessen) zum Tod führt, da dann die Eiweiße im Körper gerinnen, jedes vorherige eingreifen sollte wohl überlegt sein.

Kindern wird es immer schwerer gemacht krank zu werden. Das mag objektiv ein Fortschritt sein und soll keinesfalls verharmlost werden. Ich beziehe mich mit meinem Artikel jedoch nicht auf die Situation in Ländern der Dritten Welt, sondern auf unsere hochtechnisierten Gesellschaften.

Warum Heilpflanzen?

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Anschrift der Verfasserin:
Michaela Girsch
Heilpraktikerin, Dozentin der Freiburger Heilpflanzenschule
Kapellenfeld 18
79291 Merdingen
E-Mail: michaelagirsch@aol.com



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Naturheilpraxis 05/2007