Spiel ruhig mit den Schmuddelkindern

Allergien – Korrelate einer schadstoffinduzierten Veränderung des Histaminstoffwechsels – Welche Rolle spielen Hypoascorbosen durch Xenobiotika?

Von Jens Bielenberg

Kinder dürfen schmuddeln!!

Die Verbesserung der Hygiene in allen Lebensbereichen ist einer der Gründe, warum sich unsere Lebenserwartung in den letzten hundert Jahren erheblich vergrößert hat. Neuere Studien haben jedoch belegt, dass vor allem zu Beginn des Lebens Umweltfaktoren für die spätere Allergieneigung eine große Rolle spielen. Sterile Wohnverhältnisse scheinen sich negativ auf die Entwicklung bestimmter allergischer Erkrankungen auszuwirken. Eine Untersuchung mit mehr als 1.000 Kindern aus der Schweiz, Süddeutschland und Österreich ergab, dass Kleinkinder, die bereits früh mit endogenen Toxinen in Kontakt kommen, ein geringeres Risiko haben, an einer Allergie zu erkranken, als Kinder die mehr oder weniger steril aufwachsen. Ferner konnte ein Studie mit 2283 Kindern zeigen, dass die Sensibilisierungsrate gegenüber Heuschnupfen und Asthma bei Stadtkindern deutlich höher ist als bei Kindern, die auf einem Bauernhof aufwachsen (10,3% versus 1,3%)(1). Als Gegenargument erscheint die erhöhte Schadstoffbelastung von Stadtkindern ebenfalls plausible Interpretatioinsansätze zu liefern. In einer italienischen Untersuchung wurde an 20 Polizisten und Polizistinnen, die ihren Dienst in städtischen Ballungszentren versahen, in den Monaten Dezember und Januar, die Schadstoffbelastung und deren Auswirkung auf den Bronchialtrakt und auf den Vitamin C-Plasma-Spiegel untersucht. Bei den Luftschadstoffen handelte es sich in erster Linie um grobdisperse Stäube und NO2, deren 24-Stunden-Durchschnittswerte die empfohlenen Grenzwerte für die Luftqualität überschritten. Diese Schadstoffbelastung führte bei asthmatischen und nicht-asthmatischen Probanden zu einer Bronchokonstriktion, die durch vermehrte Histaminfreisetzung und verminderte Freisetzung von vasodilatorischen Prostaglandin E 2 vermittelt wurde. Ferner führten die Luftschadstoffe zu einem geringfügigen aber signifikanten Absinken des Ascorbatspiegels im Plasma. Die bronchokonstriktorischen Effekte konnten mit Vitamin C in hoher Dosierung verhindert oder abgeschwächt werden. Vitamin C beschleunigt den Abbau von Histamin und den Cyclooxygenasemetabolismus von der Synthese des bronchienverengenden PGF 2 zum bronchienerweiternden PGE 2 hin verlagert und als Radikalfänger fungiert (2). Unter diesen Aspekten erscheint es sinnvoll, den Histaminstoffwechsel näher zu untersuchen, um in der Histaminfreisetzung und Abbau einen Schlüssel für die Zunahme der Allergien zu finden.

Die Histaminfreisetzung und ihre Folgen

Wie beeinflusst ein Vitamin-C-Defizit den Histamin-Stoffwechsel?

Wirkung von Glucocorticoiden auf Mastzellen

Abbauwege des Histamins

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Anschrift des Verfassers:
Jens Bielenberg
Apotheker
Raphael-Apotheke
Bahnhofstr. 53
25364 Westerhorn



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Naturheilpraxis 04/2007