Haut und Hauterkrankungen aus augendiagnostischer Sicht

Unter besonderer Berücksichtigung der allergischen Diathese

von Hermann Biechele

Die Haut ist als Oberflächenorgan einer Untersuchung in jeder Hinsicht problemlos zugänglich – mittels Inspektion, Palpation, Abstrich, Biopsie usw. Art, Größe, Farbe und Lokalisation von Hautveränderungen sind richtungsweisend für Diagnose und Therapie. Dass dennoch beides zuweilen schwierig ist, gehört zu den täglichen Praxiserfahrungen. Welche Informationen könnte uns das Auge also zusätzlich bieten?

Vorbemerkung

Haut und Hauterkrankungen lassen sich augendiagnostisch nur in der Zusammenschau der Phänomene erklären. Die iridologische Konstitution, moduliert durch Dispositionen und Diathesen und ergänzt durch die Zeichen- und Pigmentlehre ist das eine. Die naturheilkundlichen Denkmodelle von den Temperamenten, den Säften und der Reizlehre zu übertragen in die augendiagnostische Phänomenologie das andere. Beide Ansätze scheinen einander gegenüber zu stehen. In der Praxis dürfte es wie so oft hilfreich und (hoffentlich zielführend) sein, modellhaft postulierte Prinzipien genau so zu relativieren wie (scheinbar) offensichtliche, durch jahrzehntelange Tradition gefestigte Grundsatzvorstellungen – und jenseits aller Ideologie oder Dogmatik das eine zu tun ohne das andere zu lassen.

Ausgehend von diesen Überlegungen, wollen wir uns fragen, wo die Haut ihre Zeichen setzt und welche Zeichen zu erwarten sind.

Augendiagnose und Haut

Traditionell wird die Hautfunktion am Ziliarrand gesehen. Abdunklungen dieser 6. kleinen Zone wurden als „Hautring“, als „Schorfring“ aber auch als „Blutarmutsring“ bzw. „Anämiering“ bezeichnet [s. Bild 1]. Damit deutet sich schon an, dass es hier um größere pathogenetische Zusammenhänge gehen muss. Die Alten Irisdiagnostiker sprachen von schlechter Hautfunktion und reduzierter Hautatmung, meinten damit aber natürlich nicht einen irgendwie gearteten (hypothetischen) Vorgang des Gasaustausches parallel zum Gasaustausch in der Lunge. Vielmehr dachten Sie an Störungen des „Hautstoffwechsels“ im Sinn der Humoralpathologie im allgemeinen und der antiken Pneumalehre im besonderen. Dabei galt und gilt die Regel: je dunkler der Ziliarrand, umso schlechter die Prognose. Belastungen des Organismus durch Endprodukte des gestörten Stoffwechsels führen letztlich zu ganz unterschiedlichen Symptomen – je nachdem, welche Organe betroffen sind. Zu beachten sind dabei im besonderen Leber und Nieren. Die dauernde Be- und Überlastung mündet dann gar nicht selten in eine depressive Verstimmung, was diesem dunklen Ziliarrand auch die Bezeichnung „Melancholikerring“ zu verdanken hat.

Bild 1: Weiblich (28 Jahre) rechts. Reizdarmsyndrom, Nahrungsmittelallergie, Juckreizkrisen.
Eintrübung der gesamten Iris (Übersäuerungsdiathese nach Deck),. kleine, teilweise konfluierende Tophi (exsudative Diathese nach Deck) und verschiedene Pigmente (Disposition vom dyskratischen Typ nach Deck) prägen das Irisbild. Auffallend ist der sehr dunkle Ziliarand temporal und die tiefe Zirkulärfurche im gleichen Abschnitt. Die so gefundene Individualkonstitution, die enge Krausenzone und das Krausenrelief erhellen den Hintergrund der Beschwerden.

Die allergische Diathese

Therapiekonzept

Konstitutionelle Basistherapie mit Komplexhomöopathika

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Literaturliste:
Angerer, Josef: Handbuch der Augendiagnostik. Verlag Tibor Marczell.
Broy, Joachim: Repertorium der Irisdiagnostik. Klaus Foitzik Verlag, München.
Broy, Joachim: Die Konstitution. Humorale Diagnostik und Therapie. Klaus Foitzik Verlag, München.
Deck, Josef: Grundlagen der Irisdiagnostik. Lehrbuch mit Bildatlas und Therapiehinweisen.
Hauser, Willy / Karl, Josef / Stolz, Rudolf: Informationen aus Struktur und Farbe. Erhältlich beim Felke Institut, Heimsheim.
Herget, Horst / Schimmel, Helmut: Grundsätzliches zu Zeichen und Pigmenten in der Iris und deren physiologische Zusammenhänge. Das Rezept aus dem Auge. Aus der wissenschaftlichen Abteilung der Pascoe Pharmazeutische Präparate GmbH, Gießen.
Jaroszyk, Günter: Augendiagnostik. Erfahrungen und Erkenntnisse. Medizin Verlag E. Jaroszyk, Solms/Lahn.
Lindemann, Günther: Augendiagnostik Lehrbuch. Befunderhebung aus dem Auge. Pflaum Verlag.

Anschrift des Verfassers:
Christian Heimüller
Grünwalder Str. 225b
81545 München



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