Eisenmangelanämie von Margret Rupprecht

von Margret Rupprecht

Es geht auch ohne Substitution: Diätetik, Pflanzenheilkunde und Komplexbiochemie für eine verbesserte Resorption und Nutzung des Mineralstoffs Eisen

„Der Gott, der Eisen wachsen ließ, der wollte keine Knechte, drum gab er Säbel, Schwert und Spieß dem Mann in seine Rechte, drum gab er ihm den kühnen Mut, den Zorn der freien Rede, daß er bestände bis aufs Blut, bis in den Tod die Fehde,“ schreibt im frühen 19. Jahrhundert der Dichter und Publizist Ernst Moritz Arndt, ein engagierter Kämpfer gegen das Leibeigentum und gegen die Unterdrückung der europäischen Nationen durch Napoleon.

Seine Zeilen bringen zwei Aspekte miteinander in Verbindung, die zutiefst zusammengehören: Das Metall Eisen und die von ihm symbolisierte Fähigkeit, ein freier und für den Lebenskampf gut gerüsteter Mensch zu sein.

Dass eine ausreichende Versorgung mit Eisen eng mit dem Thema der Lebenskraft zusammenhängt, war schon Paracelsus und den antiken Ärzten bekannt: Sie ordneten das Metall dem Planeten Mars zu, nach dem bekanntlich auch der römische Kriegsgott benannt ist, und setzten Eisenzubereitungen arzneilich ein bei Vitalitäts- und Aufbauschwäche, Angstzuständen, Störungen der Willensbildung, Blutarmut, Ohnmachtsneigung und allgemeiner Schwäche.

Ein Mikronährstoff von zentraler Bedeutung

Während der menschliche Körper etwa 1200 g Calcium enthält, ist der Anteil an Eisen mit nur 4 g verschwindend gering. Als Baustein des Hämoglobins ist Eisen für den Sauerstofftransport im Blut verantwortlich. Außerdem ist das Metall ein Bestandteil wichtiger Enzymgruppen wie Cytochromen, Peroxidasen und Katalasen. Eisen greift – so gesehen – mehrfach in den Energiestoffwechsel ein. Das macht verständlich, warum ein Eisenmangel stets mit Schwächezuständen einhergeht.

In früheren Zeiten waren aufgrund der schlechteren Ernährungssituation zwischen 10 und 25% der Bevölkerung von Eisenmangel betroffen. Ein ernährungsbedingter Eisenmangel ist heute zwar seltener geworden, aber als Krankheitsbild noch lange nicht verschwunden. Gründe für einen zu niedrigen Eisenspiegel sind zahlreich, wie die nachfolgende Tabelle aufzeigt:

• Unzureichende Zufuhr, z. B. im Rahmen von Diäten
• Hohe Eisenverluste durch Menstruation, chronische Blutungen im Verdauungstrakt (Bsp.: Hämorrhoiden), Blutspenden, Leistungssport
• Beeinträchtigung der Eisen-Resorption durch Hemmstoffe wie Phosphate, Gerbstoffe (Tee, Kaffee) und Phytinsäure (Getreide)
• Erhöhter Bedarf bei Wachstum, Schwangerschaft und in der Stillzeit
• Nierenerkrankungen
• Schwermetallvergiftung
• Bei Kleinkindern: Ernährung mit Kuhmilch erhöht die Eisenverluste über den Stuhl

Die Folgen eines Eisenmangels sind blasse Haut und Schleimhäute (Augenbindehaut), brüchige Haare, Neigung zum Frieren, rasche Ermüdbarkeit, Infektanfälligkeit, Nervosität, Wetterfühligkeit und gelegentlich Kopfschmerzen. „Leitsymptome“ sind ferner Mundwinkelrhagaden und Rillen in den Fingernägeln. Chronischer Eisenmangel beim Kind kann zu Störungen in der mentalen und motorischen Entwicklung führen. Sportler reagieren auf einen Eisenmangel mit reduzierter Leistungsfähigkeit, häufigem Muskelkater und erhöhter Neigung zu Muskelkrämpfen. Bei Frauen kann ein Eisenmangel Ursache für rezidivierende Fehlgeburten oder Untergewicht des Neugeborenen sein.

Ernährung, eine „Marspflanze“ und die Schüßler´sche Biochemie

Ernährung

Die „Marspflanze“ Brennessel

Anregung des Eisenstoffwechsels mit Komplexbiochemie

...

Literatur :
Joachim Broy: Die Biochemie nach Dr. Schüßler. Klaus Foitzick Verlag, München 1993
Lothar Burgerstein: Handbuch Nährstoffe. Haug Verlag, Heidelberg 2000
Werner Hemm, Stefan Mair: Praktische Biochemie nach Dr. Schüßler. Foitzick Verlag, München 2003
Werner Hemm, Stefan Mair: Die Komplex-Biochemie – Therapie mit kombinierten Mitteln auf der Grundlage der biochemischen Heilweise nach Dr. Schüßler. Foitzick Verlag, Augsburg 2006
Roger Kalbermatten: Wesen und Signatur der Heilpflanzen. Die Gestalt als Schlüssel zur Heilkraft der Pflanzen. AT Verlag, Aarau 2002
Andreas von Maxen u. a.: Kursbuch Medikamente und Wirkstoffe. Verlag Zabert Sandmann, München 2000
Olaf Rippe, Margret Madejsky u. a.: Paracelsusmedizin. Altes Wissen in der Heilkunst von heute. AT Verlag, Aarau 2001

Anschrift der Verfasserin:
Margret Rupprecht, Heilpraktikerin
Hohensalzaer Str. 6a
81929 München



weiter ... (für Abonnenten der Naturheilpraxis)


Zum Inhaltsverzeichnis 03/2007

Naturheilpraxis 03/2007