Arthritische Arthrose oder arthrotische Arthritis

von Margret Rupprecht

Die Orthopädie des deutschsprachigen Raumes bezeichnet die degenerative Form der Gelenkerkrankung als Arthrose, die entzündliche als Arthritis. Die Praxis zeigt jedoch, dass zwischen Degeneration und Entzündung des Gelenkraumes weit weniger unterschieden werden kann als die Fachterminologie den Anschein erweckt. Ein degenerativ verändertes, abgenutztes Gelenk kann durch stärkeren Reibungsdruck entzündlich reagieren. Man spricht von „gereizter Arthrose“. Ein durch Bakterien, Überlastung, Verletzung oder Antikörper entzündetes Gelenk entwickelt Abnützungs-erscheinungen und zeigt arthrotische Symptome. Rezidivierende Arthritiden wie auch die chronische Arthrose münden letztlich in eine gemeinsame Endstrecke, die von der angelsächsischen Medizin als „Osteoarthritis“ bezeichnet wird. Arthritis und Arthrose, die ab einem gewissen Punkt nur noch gemeinsam zu betrachten sind und quasi ein neues, eigenständiges Krankheitsbild ergeben, zeigen eine komplexe Pathogenese, die eine vielschichtige Therapie erforderlich macht. Präparate der Komplexhomöopathie bringen in der Behandlung entzündlich-degenerativer Gelenkerkrankungen erfahrungsgemäß gute Ergebnisse.

Mit der Betrachtung der Frage, inwieweit eine Arthritis aus einer Arthrose entstanden ist oder eine Arthrose aus einer Arthritis, verhält es sich oftmals ähnlich wie mit der Frage, was früher war: die Henne oder das Ei? Gelenkentzündungen können durch bakterielle Infektion, im Rahmen von Psoriasis, durch langjährige, einseitige Überlastung oder aufgrund von autoaggressiven Prozessen entstehen. In jedem Fall wird die Gelenkhaut geschädigt und, da sie sehr dünn ist, auch die unter ihr liegende Knorpelschicht. Die Produktion der Synovialflüssigkeit wird empfindlich gestört, die Knorpelschichten sind einer stärkeren Reibung ausgesetzt, was sowohl weitere Entzündungsschübe als auch einer zunehmenden Degeneration Vorschub leistet. Umgekehrt kann eine Arthrose, z. B. durch chronisches Übergewicht, einen Reiz auf Synovialmembran und Knorpelschicht darstellen, der ab einem gewissen Punkt entzündliche Schübe in Gang setzt.

Schon wenn ein Knirschen, Knacken, Reiben oder Fremdkörpergefühl im Gelenk zu beobachten sind, sollte der Patient den Heilpraktiker oder Arzt aufsuchen, und zwar je früher, desto besser. Der Pathomechanismus der zunehmenden Gelenkzerstörung im Wechsel von entzündlichen und degenerativen Schüben ist noch lange nicht endgültig erforscht. Ursachen sind weder nur das Alter noch eine einseitige Überbeanspruchung. Auch psychosomatische Faktoren und genetische Prädispositionen scheinen eine Rolle zu spielen. Schließlich leidet nicht jeder alte Mensch am typischen morgendlichen Anlaufschmerz und bekommt nicht jeder Fliesenleger automatisch eine Kniegelenksarthrose. Eines gilt jedoch ganz gewiss: Prävention ist die beste Therapie für das Gelenk. Die Behandlung einer Osteoarthritis sollte idealerweise schon beginnen, bevor sich die ersten Symptome zeigen. Zum Beispiel bei typischen „Arthrose- und Rheuma-Familien“. Wenn Patienten berichten, dass bereits Eltern und Großeltern an degenerativ-entzündlichen Gelenkerkrankungen litten, ist es sinnvoll, ihren Gelenken bereits im Vorfeld der ersten Symptome eine erhöhte therapeutische Aufmerksamkeit zu schenken.

Komplexmittelhomöopathie in der Gelenkbehandlung

Komplexhomöopathisches Behandlungskonzept für die Osteoarthritis

Anschrift der Verfasserin
Margret Rupprecht
Heilpraktikerin
Hohensalzaer Str. 6a
81929 München



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