Das lymphatische System und seine Bedeutung

von Kay Uwe Kämmerer

Einleitung

Neben dem venösen System existiert noch ein zweites Gefäßsystem, das Flüssigkeit von den Kapillaren zum Herz transportiert, das Lymphsystem. Es entwässert das Bindegewebe und kann als große „Kläranlage“ des Körpers bezeichnet werden.

Als Lymphe (lat. lympha, meist im Plural lymphae „klares Wasser“, dies ist eine Abwandlung von lumpae oder limpae, ursprüngliche Bezeichnung für italienische Wassergottheiten) wird die in den Lymphgefäßen enthaltene, wässrige, hellgelbe Flüssigkeit bezeichnet, die das Zwischenglied zwischen der Interzellularflüssigkeit und dem Blutplasma bildet.
Eine Ausnahme bildet die milchige Darmlymphe, der sog. Chylus.
Die Lymphe hat blutplasmaähnlichen Charakter, entsteht durch Austritt aus den Blutgefäßen ins Gewebe, fließt zunächst in die Gewebsspalten und wird durch die Lymphgefäße über die regionalen Lymphknoten, über den Ductus thoracicus, in den Blutkreislauf zurückgeführt.

Nährstofftransport, Müllabfuhr und die gesamte lymphatische Abwehr als Schutzfunktion sind die Hauptaufgaben des Lymphsystems, das außer dem Lymphgefäßsystem die lymphatischen Organe umfasst, vor allem die als Filter für körperfremde Stoffe agierenden Lymphknoten, außerdem die Milz, den Thymus, die Tonsillen und die Lymphfollikel, jene kleinen Lymphknötchen, die als Einzelknoten Bestandteil aller Schleimhäute – z.B. auch der Bindehaut des Augapfels – sind und gehäuft im unteren Abschnitt des Dünndarms als sog. Peyer-Plaques eine sehr wichtige Funktion bei der Lokalimmunität des Darmes haben.
Sie stehen als geschlossene Lymphknoten in enger Verbindung mit den sie umspinnenden Chylusgefäßen der Darmschleimhaut.

Wozu überhaupt ein Lymphsystem?

Flüssigkeit, Salze und vor allem Eiweiß verlassen die Blutbahn und sammeln sich zwischen den Zellen an. Ein Grund für die leckenden Kapillaren liegt im Überdruck, der in den Blutgefäßen herrscht. Ein anderer hat eine inhaltliche Funktion. Mit den Eiweißstoffen verlassen auch viele Vitamine und Nährstoffe die Blutbahn und ernähren so die Zellen.
Doch wohin dann mit der Flüssigkeit und den Nährstoffen? Aus osmotischen Gründen ist ihnen der Weg zurück ins Blut versperrt.
Einmal ausgetreten, können sie nie wieder dorthin zurück. In kurzer Zeit würden sie sich dort anhäufen und in kurzer Zeit zur Katastrophe führen. Hier springt das Lymphsystem ein: Es hat die Funktion eines Drainagesystems, das die ausgetretenen Stoffe wie Eiweiß, Zellen, Salze und Flüssigkeit aufnimmt und wieder dem Blutkreislauf zuführt. Es ist eine Einbahnstraße, die in der Peripherie in fast allen Geweben des Körpers ihren Anfang nimmt. Diese Drainagefunktion der Lymphe ist eine ihrer Hauptfunktionen. Wenn immer sich Flüssigkeit zwischen den Zellen anhäuft, z.B. bei Verletzungen oder Entzündungen, dann tritt sie vermehrt in Aktion und sorgt dafür, das diese aufgenommen und sicher beseitigt wird.

Eigenschaften und Zusammensetzung

Lymphe besteht aus geformten Elementen (Zellen) und Lymphplasma, der pH-Wert beträgt 7,41. Die Lymphe ist anfangs ähnlich wie die Gewebsflüssigkeit zusammengesetzt, aus der sie sich bildet.
So enthält sie Harnstoff, Kreatinin, Glucose, Natrium-, Kalium-, Phosphat- und Kalziumionen. Hinzu kommen zahlreiche Enzyme, wie: Katalasen, Dipeptidasen und Lipase, außerdem Fibrinogen und Fibrinvorläufer. Fibrinogen und Fibrin sind für die Gerinnung bei länger stehender Lymphe verantwortlich. Dabei werden die Lymphozyten eingeschlossen, die überstehende Flüssigkeit wird Lymphserum genannt.
Die Konzentration von Eiweißen (Proteinen) in der Gewebsflüssigkeit beträgt etwa zwei Gramm pro Liter.
In den Lymphgefäßen des Verdauungstraktes kann diese Konzentration auf bis zu vier, in denen der Leber auf bis zu sechs Gramm pro Liter ansteigen. Durch Vermischung beträgt der durchschnittliche Eiweißgehalt der Lymphe drei bis fünf Gramm pro Liter.
Nach einer fettreichen Mahlzeit kann die Konzentration der Lipide in der Lymphe ein bis zwei Prozent betragen.
Bakterien können mit der Lymphe von Krankheitsherden zu den Lymphknoten verschleppt werden, wo sie von Lymphozyten erkannt und zerstört werden.

Hauptaufgaben

Beschwerden

Matrix und Lymphsystem

Diagnostik: Embryologie

Iridologie

Lymphatische Konstitution

Standortbestimmung „Iridologie – Milz und Lymphatische System“

Therapeutische Konsequenz:

Fallbeispiel –

...

Anschrift des Verfassers:
Kay Uwe Kämmerer
Heilpraktiker
Am Silberloch 3
35305 Grünberg



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