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Naturheilpraxis 03/2007
Bernd Hertling
Bei der Auswahl der „Pflanzen des Jahres“ wurden heuer auch in jenen Bereichen, in welchen es nicht primär um Heilpflanzen geht, an solche gedacht. Ist doch die Föhre oder Kiefer, Pinus sylvestris L. eine nicht zu unterschätzende Größe in der Phytotherapie. Sie gehört zu den autochthonen Bäumen Mitteleuropas und besiedelte unsere Breiten gleich nach dem Verschwinden der Gletscher der letzten Eiszeit. Sie darf als einer der Charakterbäume der kalten nördlichen Zonen angesehen werden. Kältetolerant, wie sie ist, trotzt sie auch den sibirischen Wintern und bildet das Rückgrat der Koniferenwälder der Taiga. Die Waldkiefer kann bis zu 35 m hoch und unter günstigen Bedingungen bis zu 600 Jahre alt werden. Sie ist ein standorttoleranter Lichtbaum, was heißt, dass sie als genügsames Wesen sowohl auf trockenen, wie übersäuerten Böden gedeiht. Man findet diesen Pionierbaum vom Moor bis hinauf ins Hochgebirge. Sie stemmt sich mit ihrer tiefreichenden Pfahlwurzel fest, trotzt so Wind und Sturm und bietet zugleich mit ihrem feinen Rhizom Nahrung für die Myzele zahlreicher Speisepilze, die ihrerseits den Baum vor Infektionen schützen. Kiefernwälder sind bei Pilzfreunden, die sich von Tschernobyl nicht abschrecken lassen beliebte „Fisch“-Gründe. Gerade an sandigen Standorten läuft sie der ansonsten in Deutschland ja dominanten Fichte, die übrigens in den meisten Fällen eine Fehlbesetzung darstellt, da ihre eigentliche Heimat nur die Abhänge der Alpen und die Mittelgebirge darstellen, deutlich den Rang ab. Auf das gesamte Bundesgebiet berechnet, ist in Deutschland sozusagen jeder vierte Baum eine Kiefer. In der Mark Brandenburg nimmt sie sogar 72% der Baumflora ein.
Anschrift des Verfassers:
Bernd Hertling
Heilpraktiker
Nettelkofener Str. 1
85567 Grafing
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