Goethe und die Urpflanze

von Margret Rupprecht

Das Äußere einer Pflanze ist nur die Hälfte ihrer Wirklichkeit.
Goethe

„Dich verwirret, Geliebte, die tausendfältige Mischung dieses Blumengewühls über dem Garten umher… alle Gestalten sind ähnlich und keine gleichet der anderen, und so deutet das Chor auf ein geheimes Gesetz.“

so lautet der Beginn der Elegie zu Goethes „Metamorphose der Pflanze“, die er, wie es seine Art war, dichterisch wie naturwissenschaftlich beschrieb. Dem „geheimen Gesetz“ der Pflanze galt seine Leidenschaft und er betrieb sie in bewusster Auseinandersetzung mit Carl von Linné, dessen Forschungsstreben er bei aller Anerkennung letztlich als dem seinen entgegengesetzt ansah.

Alles ist Blatt

Vom Forschen zum Erleben

Wahrheit und Dichtung

Kriechend zaudre die Raupe, der Schmetterling eile geschäftig,
bildsam ändre der Mensch selbst die bestimmte Gestalt!
O! gedenke denn auch, wie aus dem Keim der Bekanntschaft
Nach und nach in uns holde Gewohnheit entsproß,
Freundschaft sich mit Macht in unserem Innern enthüllte.
Und wie Amor zuletzt Blüten und Früchte gezeugt.
Denke, wie mannigfach bald die, bald jene Gestalten,
still entfaltend, Natur unseren Gefühlen geliehn!
Freue dich auch des heutigen Tages! Die heilige Liebe
strebt zu der höchsten Frucht gleicher Gesinnungen auf,
gleicher Ansicht der Dinge, damit in harmonischem Anschaun
sich verbinde das Paar, finde die höhere Welt.

Goethe und Linné

Goethe und Platon

Vom heutigen Umgang mit Pflanzen

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Literatur
Johann Wolfgang Goethe: Sämtliche Werke nach Epochen seines Schaffens. Münchner Ausgabe, hrsg. von Karl Richter. Band 12: Morphologische Schriften: Die Geschichte meines botanischen Studiums. Die Metamorphose der Pflanzen.
Johann Wolfgang Goethe: Glückliches Ereignis (1817), Erste Bekanntschaft mit Schiller (1830). Berliner Ausgabe, Band 16
Richard Friedenthal: Goethe. Sein Leben und seine Zeit. Piper, München 1984
Sigrid Damm: Christiane und Goethe. Eine Recherche. Insel Verlag, Frankfurt 1998
Roger Kalbermatten: Wesen und Signatur der Heilpflanzen. Die Gestalt als Schlüssel zur Heilkraft der Pflanzen. AT Verlag, Aarau 2007
Roger und Hildegard Kalbermatten: Pflanzliche Urtinkturen. Wesen und Anwendung. AT Verlag, Baden und München 2005
Rudolf Steiner: Geisteswissenschaftliche Grundlagen zum Gedeihen der Landwirtschaft. Landwirtschaftlicher Kurs. Rudolf Steiner Taschenbücher aus dem Gesamtwerk. Rudolf Steiner Verlag 1985
Eckart Kleßmann: Christiane – Goethes Geliebte und Gefährtin. Artemis und Winkler, Zürich 1992
Johanna Hoffmann: Charlotte von Stein – Goethe und ich werden niemals Freunde. Verlag der Nation. Berlin 1988
Dorothea Kuhn: Goethe und die Chemie. In: Typus und Metamorphose. Goethe-Studien, Marbach 1988

Anschrift der Verfasserin:
Margret Rupprecht
Heilpraktikerin u. Medizinjournalistin
Hohensalzaer Str. 6a
81929 München



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