Einfluss auf Leber, Niere und Stoffwechsel: Die Eigenharnbehandlung

Von Margrit Sojka-Jung

I. Einleitung

Das Wissen über äußere und innere Anwendung von Urin oder aufbereiteten Urin geht zurück bis auf Überlieferungen der Ureinwohner von Indien, Australien und Afrika.

Die Eigenharntherapie gehört, wie die Eigenbluttherapie, zur Umstimmungs- und Reizkörpertherapie, die oft mit Umstimmungsreaktionen einhergeht. Beschrieben werden Befindlichkeitsstörungen wie Müdigkeit, Durchfall, Blähungen und Schmerzen, Hauterscheinungen wie Pickel oder Ekzeme sowie eine mögliche Aktualisierung von früher durchgemachten Krankheiten. Darüber hinaus sind auch Veränderungen von Laborparametern beobachtet worden. Allmann (1) weist auf eine Abnahme des Glukosewertes bei Altersdiabetes, ein Ansteigen der Harnsäurewerte und der Leberparameter hin, Abele (2) auch auf das Ansteigen von Pankreasparametern (bei bestehender chronischen Pankreatitis und bei einer Tagestrinkmenge von 2-3 l). Die Angaben über die Laborparameter bleiben jedoch meist qualitativ und oft fehlt der genaue Bezug zur Urintrinkmenge, zur Trinkdauer und der Art der Urinanwendung.
Dies gab Anlass dazu eine Studie durchzuführen (Trinkmenge und Trinkdauer festgelegt) mit der Fragestellung, ob das Urintrinken Einfluss auf die Funktion von Leber, Niere und den Stoffwechsel hat.

II. 1 Versuchsplan

Die Studie wurde prospektiv mit n=14 gesunden Probanden im Selbstversuch durchgeführt. Die festgelegte Studiendauer betrug 3,5 Wochen, die tägliche Urindosis ca. 50 (ml) morgendlicher Mittelstrahlurin (pur oder verdünnt) und die zusätzliche Trinkmenge an Tee oder Mineralwasser auf 1,5 – 2 Liter pro Tag. Die festgelegte Urintrinkmenge (ca. 2 Schluck) konnte von den Probanden gerade noch akzeptiert werden. Während der Studie sollten die Probenden ihre Ernährungsgewohnheiten und Lebensumstände beibehalten. Am Vortag der Blutentnahmen waren exzessive sportliche Aktivitäten und Alkoholabusus verboten.

Neben den Leberparametern ALAT, ASAT, g-GT wurde der Nierenparameter Kreatinin, die Stoffwechselparameter wie Blutzucker, Harnsäure, Triglyzeride, Cholesterin, das große Blutbild und die Blutsenkung bestimmt. Die Blutentnahmen erfolgten nüchtern und morgens. Der Urinstatus wurde mittels Combur 9-Test überprüft. Alle Laborparameter wurden zu Beginn und am Ende der Studie (nach 26 Tagen) gemessen.

Auftretende Begleiterscheinungen während der Studie wurden vom Probanden selbst dokumentiert.

II. 2 Probanden

An der Studie nahmen 14 freiwillige Heilpraktiker und Heilpraktikeranwärter (10 Frauen, 4 Männer) der Dresdner Heilpraktikerschule teil. Zwei Probandinnen brachen die Studie ab (eine ohne Angabe von Gründen, eine aus Zeitgründen), so dass 12 Probanden ausgewertet werden konnten (8 Frauen, 4 Männer).

Bei 11 Probanden lagen die Messdaten vollständig vor, bei einer Patientin fehlten die Ausgangswerte für das Blutbild. Das mittlere Alter der 12 Probanden betrug 39,6±11,7 (Jahre), das mittlere Körpergewicht 65,5±8,9 (kg) bei einer mittleren Größe von 170,3±7,7 (cm).

Keine der Frauen nahm die Antibabypille, eine war Raucherin. Keiner der Probanden wies einen Hypertonus oder einen Diabetes mellitus auf. Allopathische Medikamente wurden vor und während der Studie von keinem der Studienteilnehmer eingenommen. Lediglich drei Probanden nahmen bereits vor Studienbeginn homöopathische Präparate ein, die auch über die gesamte Studiendauer beibehalten worden sind.

II. 3 Statistik

Alle Stichproben wurden mittels Mittelwert (Mw) und Standardabweichung (s) in der Form Mw±s beschrieben.
Die statistische Prüfung erfolgte für alle Stichproben als Zweistichprobenvergleich (t-Test für verbundene Stichproben) zwischen den Ausgangs- und Endwerten der Studie. Irrtumswahrscheinlichkeiten p kleiner als 5 ?(%) wurden als signifikant gewertet.

III. Ergebnisse

Bei den Ergebnissen wurden nur die Laborparameter grafisch dargestellt, bei denen sich signifikante Veränderungen zeigten oder interessante Einzelereignisse vorlagen.

III. 1 Blutuntersuchung: Leber- und Nierenparameter

III. 2 Blutuntersuchung: Stoffwechselparameter

III. 4 Urinuntersuchung: Combur 9-Teststreifen

III. 5 Subjektive Begleiterscheinungen

IV. Diskussion

Im Rahmen dieser Studie konnte gezeigt werden, dass eine tägliche Urintrinkmenge von ca. 50 (m)l über 3,5 Wochen zu Veränderungen verschiedener Laborparameter führten.

Die ALAT-Werte stiegen nach dem Urintrinken im Mittel um 25 (%) bzw. 0,06 (mmol/sxl) signifikant an (p=0,041). Der Referenzbereich wurde jedoch nicht verlassen, so dass keine klinische Relevanz vorliegt. Die Veränderung dürfte aber auf das Urintrinken zurückzuführen sein, da der Anstieg größer als die Schwankungsbreite der Meßmethode ist (8,4 (%) bei 0,43 (mmol/sxl)).

VI. Literaturverzeichnis
1 Allmann, A. Harntherapie für Heilberufe. Sonntag Verlag, Stuttgart. 1998
2 Abele, J. Die Eigenharnbehandlung. Erfahrungen und Beobachtungen. Haug Verlag 1995
3 Hertling, B. Behandlungsmöglichkeiten mit Eigenharn. Naturheilpraxis 11/2001
4 Herz K./Abele J. Die Eigenharnbehandlung. Erfahrungen und Beobachtungen. 6. Auflage, Haug Verlag
5 Höting, H. Lebenssaft Urin – Die heilende Kraft. Goldmann Verlag
6 Thomas. C. Ein ganz besonderer Saft – Urin. vgs Verlagsgesellschaft Köln. 1994
7 Thomas L. Labor und Diagnose. Medizinische Verlagsgesellschaft, Marburg/Lahn. 1984

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Anschrift der Verfasserin:
Dr.-Ing. Margrit Sojka-Jung
Heilpraktikerin
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