FACHFORUM

Koffeinfreier Kaffee – Wirkungen des Koffeins

Heutiger Wissensstand und Folgerungen daraus

Von Hermann Massinger

Der Bremer Kaffee-Importeur Ludwig Roselius (1874 – 1943) bekam immer wieder Klagen über Unverträglichkeiten der Kaffee-Getränke zu hören. Dies führte zu Experimenten in seinem Handelskontor mit dem Ziel, Kaffee ohne Koffein anzubieten. 1903 wurde der erste “koffeinfreie Kaffee” mit dem Namen “Santa” (sans Caffein) eingeführt: die Bohnen wurden in Meerwasser eingeweicht und anschließend unter Druck und Erwärmung mit Methylenchlorid behandelt. Dieses Lösungsmittel wurde nach der Dekoffeinierung wieder entfernt. Der Rest-Koffeingehalt betrug 3 %, der Restgehalt an Methylenchlorid war auf 1 ppm, in den USA auf unter 10 ppm festgelegt. Im Laufe der Jahrzehnte kam es zu Verbesserungen, die durch andere Lösungsmittel (Ethylacetat, Chlorkohlenwasserstoffe, Dichlormethan) und Änderungen der Verfahrenstechniken gelungen sind.

Heute wird die Koffein-Entfernung mit überkritischer Kohlensäure und sehr hohen Drucken (bis 250 atü) praktiziert; der Rest-Koffein-Gehalt wird mit 0,1% angegeben 1.

Wirkstoffe der Kaffeebohne

In den Kaffeebohnen sind, je nach Herkunft und Pflanzenart, etwa 100 verschieden Stoffe enthalten, die Geruch, Geschmack, Verträglichkeit und pharmakologische Wirkung bedingen. Der Hauptwirkstoff ist das Koffein, das auch noch in einer Reihe anderer Pflanzen, z.B. Tee, Kakao, Mate`-Tee, u.a. zu finden ist.

Wirkungen des Koffeins auf den menschlichen Organismus

Koffein ist stimmungsaufhellend, anregend, durchblutungsfördernd, es entfaltet deutliche Effekte am Herz-Kreislaufsystem, es regt die Darmtätigkeit (vor allem durch die Chlorogensäure und Kaffeesäure) an und fördert die Gastrin-Freisetzung. Wirkungen am Magen-Darm-System können durch Veredelungsverfahren (sog. Schonkaffee) vermindert oder vermieden werden.

Bei Diabetes II wird eine postprandiale Erhöhung der Blutglukose und der Insulinausschüttung diskutiert 2.

Kaffee ist ein Genussmittel, das als Muntermacher gilt, die körperliche und geistige Leistung anregt, die Hautdurchblutung fördert und viele Funktionen des Organismus beeinflusst. In Deutschland werden derzeit pro Einwohner ca. 120 Liter im Jahr getrunken.

Eine Studie der Universität Innsbruck hat eine Verbesserung des Kurzzeitgedächtnisses und der Reaktionszeit ergeben, die gerade für den älteren Menschen von großer Bedeutung ist.

Wirkungen des Koffeins in der Homöopathie

Wirkung des koffein-freien Kaffees

Die pharmakologischen Wirkungen des Koffeins auf den Blutdruck

Koffein-Genuss Vorteile und Nachteile

Koffein nur aus der Kaffeebohne?

Koffein und Krebs

“Koffein und Schlaflosigkeit

Hat die Zubereitungsart Einfluss auf die Wirkungen von Kaffee?

Fettstoffwechsel und Koffein

Zusammenfassung

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Anschrift des Verfassers:
Dr. Hermann Massinger
Gerner Str. 27
80638 München



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