KREBSFORUM

Forschungsministerium unterstützt neue Ansätze in der Krebsforschung

Gleich zwei Krebsforschungs-Projekte des Darmstädter Diagnostika-Unternehmens R-Biopharm werden nun vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) finanziell gefördert. Es gab den Zuwendungsbescheid für ein Krebsforschungs-Vorhaben, durch das Metastasen bildende Krebszellen bereits im Körper erkannt werden sollen. Außerdem informierte sich Storm über den Stand eines Projekts, das Diagnostik und Therapie von Krebs revolutionieren könnte und das sein Ministerium bereits seit Mai mitfinanziert.

Beide Vorhaben setzen bei Krebszellen an, die einen veränderten Stoffwechsel aufweisen und besonders aggressiv sind. Dieser veränderte Stoffwechsel wurde bereits von dem deutschen Nobelpreisträger Otto Warburg im Jahr 1924 beschrieben, seine Ursache aber nicht geklärt.

Dies ist nun dem Tumorbiologen Dr. Johannes F. Coy und dem Mikrobiologen Dr. Peter Schubert von R-Biopharm gelungen: Aggressive Krebszellen, die tödliche Metastasen bilden, decken ihren Energiebedarf ausschließlich aus Sauerstoff unabhängigen Abbaureaktionen von Glukose. Damit ist ein neues Forschungsfeld – in den USA bereits “Tumor Bioenergetics” genannt – geboren, da die detaillierte Erforschung des Stoffwechsels metastasierender Krebszellen völlig neue Perspektiven für die Therapie und für die Diagnostik bieten.
Die Bedeutung ihrer Arbeiten wurde inzwischen durch renommierte Krebsforscher in Boston und Philadelphia bestätigt. Amerikanische Forschungsinstitute streben an, Deutschland die Spitzenstellung auf diesem Sektor streitig zu machen.

Eine zentrale Rolle für diesen veränderten Stoffwechsel scheint dasvon Dr. Coy entdeckte bislang unbekannte Enzym Transketolase-like 1 (TKTL 1) zu spielen. Es ist besonders in den Metastasen bildenden Zellen enthalten. Gelingt es, diese Zellen zu identifizieren und die Glukosevergärung durch Wirkstoffe zu unterbinden, die das Enzym TKTL-1 blockieren, kann das Tumorwachstum erfolgreich gehemmt werden.

Das BMBF fördert zum einen die Weiterentwicklung eines solchen Hemmstoffs zum Medikament, zum anderen die Entwicklung einfacher anwendbarer Diagnoseverfahren. Bisher ist TKTL-1 nur in Gewebeschnitten nachweisbar. Künftige Tests sollen das Enzym auch in Körperflüssigkeiten aufspüren.

Quelle: R-Biopharm AG, Dr. Johannes F. Coy, Head of Oncology, Research &Development, Telefon 06151/8102-991, E-Mail j.coy@R-Biopharm.de ;

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Naturheilpraxis 12/2006