LESEBRIEF

Betr.: NHP 10/2006,
Beitrag Peter Germann: „Der Paterzeller Eibenpfad“

Sehr geehrte Damen und Herren,

zum im Phytoforum veröffentlichten Beitrag ,,Der Paterzeller Eibenpfad” von Peter Germann (im Heft 10/2006) möchte ich eine kurze Bemerkung machen. Die Feststellung, dass die Eibe (Taxus baccata L.) der einzige giftige Nadelbaum in Deutschland ist, ist richtig, das giftig aber ohne Anführungsstriche.

Die Eibe gehört zu den Eibengewächsen der Familie Taxaceae. Der griechische Name Taxus (taxos) ist eine Bezeichnung bei Dioskurides für den Baum baccata, lat. beerentragend.

Sämtliche Teile der Pflanze mit Ausnahme des roten Samenmantels (Arillus) enthalten toxische Stoffe, sogenannte Taxanderivate. Der alkaloidartige Gesamtkomplex dieser Stoffe wird als Taxin bezeichnet, von dem u.a. die Taxine A, B und C bekannt sind. Ich weiß nicht, woher Herr P. Germann die Information bezogen hat, dass erst “fünfzig bis hundert Zweiglein von der Größe eines Mittelfingers massiv toxisch bei Menschen wirken.” – also eine Vergiftung rein theoretisch bei Menschen zu betrachten ist.

Meines Wissens nach sagt die Literatur zur Eibe etwas anderes, dass ein Auszug aus lediglich 50 bis 100 Nadeln schon für einen Menschen tödlich wirken kann!!!

Andere Quellen sagen aus, dass 50 bis 100 g Folia Taxi (im Decoct) für den Menschen absolut tödlich wirken. Die Eibe hat also einen hohen Gefährlichkeitsgrad, sie ist stark giftig. Die Auswirkungen des Giftes auf Tiere wurden im o. g. Beitrag erwähnt. Ich meinerseits möchte noch auf Gefahren hinweisen, wenn in Unkenntnis der Giftigkeit dieser Baumart öffentliche Anlagen, Straßen und Plätze mit dieser Baumart bepflanzt werden. Wie schnell können Kinder oder Unwissende in eine tödliche Situation geraten. Aufklärung ist erforderlich!

Rudolf Rutzka
Heilpraktiker
A.-Bebel-Str. 13
01983 Großräschen



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Naturheilpraxis 11/2006