Osteoporoseprophylaxe:

Milchkonsum reduzieren und Kalziumstoffwechsel verbessern

von Margret Rupprecht

„Die Milch macht‘s“ – lautet ein bekannter Werbespruch der Milchindustrie. Im Zusammenhang mit Osteoporose entbehrt der Satz nicht einer gewissen Zweideutigkeit: Neuere Forschungen belegen, daß Osteoporose weniger durch Kalziummangel als durch eine übersäuerungsbedingte Störung des Kalziumstoffwechsels entsteht. Ursache der Übersäuerung ist ein vor allem in den westlichen Industrienationen viel zu hoher Verzehr von tierischem Eiweiß – besonders in Form von Milchprodukten. Die Milch macht‘s tatsächlich: Wer viel Milchprodukte konsumiert, baut seine Knochendichte doppelt so schnell ab wie Menschen mit niedrigem Konsum an tierischem Eiweiß. Die Mär von der Osteoporoseprophylaxe durch reichlichen Verzehr von Joghurt, Quark und Co. ist eine Irreführung. Denn die Tatsachen sehen völlig anders aus. Osteoporoseprophylaxe – richtig verstanden – beginnt bei der Milchreduktion und besteht vor allem in einer Verbesserung der Kalziumverwertung.

Folgt man den Werbeslogans der Milchindustrie, werden die Knochen stärker, wenn man täglich drei Glas Milch zu sich nimmt. Abgesehen davon, daß pauschale Behauptungen wie diese ohnehin mit Vorsicht zu genießen sind, gibt es einige Fakten, die eben auch in Betracht gezogen werden sollten:

• Nur etwa 30 % des in der Milch enthaltenen Kalziums können vom Körper letztlich verwertet werden.

• „Eine eiweißreiche Ernährung bedeutet, sauren Regen auf Ihre Knochen zu gießen“, so Dr. John McDougall, der Leiter des McDougall Program for Women im Jahre 2000: Osteoporose tritt gerade bei Milchtrinkern am häufigsten auf. US-amerikanische Frauen haben den weltweit höchsten Konsum an Milchprodukten und Kalzium, gleichzeitig liegt ihre Osteoporoserate ebenfalls im obersten Bereich.

• Ein hoher Konsum von Obst und Gemüse hat einen weitaus positiveren Einfluß auf die Knochengesundheit als Milch: Grünkohl enthält pro 100 Gramm doppelt so viel Kalzium wie Milch, Brokkoli und Fenchel etwa gleich viel. Die Kalziumaufnahmerate aus Gemüse liegt ca. 50 bis 100% höher als bei Milch, nämlich zwischen 40% und 64%.

• Studien über die Zusammenhänge zwischen Eiweißaufnahme und Kalziumverlust ergaben: Wird die Eiweißeinnahme verdoppelt, ohne daß andere Nährstoffe zugeführt werden, steigt der Kalziumgehalt des Urins etwa um 50%.

• In asiatischen Ländern, in denen der Milchkonsum sehr niedrig ist – so wird in der chinesischen Küche auf Milchprodukte praktisch vollständig verzichtet –, ist die Anzahl von Osteoporoseerkrankungen erheblich niedriger als in den westlichen Industrienationen mit ihrem hohen Konsum von Kuhmilchprodukten.

Prophylaxe und Therapie der Knochenentkalkung beginnt bei einer tiereiweißarmen und basenüberschüssigen Ernährung. Doch das ist nur der erste Schritt.

Osteoporoseprophylaxe — alternativmedizinisch

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Literatur
(1) Ruediger Dahlke: Krankheit als Symbol. Ein Handbuch der Psychosomatik, Symptome, Bedeutung und Einlösung. Bertelsmann, München 2002
(2) Thomas Feichtinger, Elisabeth Mandl, Susana Niedan-Feichtinger: Handbuch der Biochemie nach Dr. Schüßler. Grundlagen, Materia medica, Repertorium. Haug Verlag, Stuttgart 2003
(3) Hartmut Heine: Multi-Target-Therapie zur Matrixregulation bei Befindensstörungen. Erfahrungsheilkunde 10/2005
(4) Werner Hemm, Stefan Mair: Die Komplex-Biochemie. Therapie mit kombinierten Mitteln auf der Grundlage der biochemischen Heilweise nach Dr. Schüßler. Foitzick Verlag, Augsburg 2006
(5) Roger Kalbermatten: Wesen und Signatur der Heilpflanzen. Die Gestalt als Schlüssel zur Heilkraft der Pflanzen. AT Verlag, Aarau 2002
(6) Michael Worlitschek: Praxis des Säure-Basen-Haushaltes. Grundlagen und Therapie. Haug Verlag, Heidelberg 1991
www.milch-den-kuehen.de

Anschrift der Verfasserin:
Margret Rupprecht, Heilpraktikerin
Truderinger Straße 106
81673 München

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