COPD-Lungenerkrankung, Ursache und additive komplementär-medizinische Behandlung

Von Hermann Massinger

Die chronische obstruktive Lungenerkrankung (COPD) 1 gehört weltweit zu den führenden Todesursachen; 1990 war COPD weltweit an sechster Stelle der Sterbestatistik, die zunehmende Häufigkeit der Erkrankung wird bereits 2020 auf Platz 3 aufschließen2. Die Krankheits- und Leidensbedeutung, die wirtschaftliche Belastung der Betroffenen und des Gesundheitswesens erfordert eine Gesamtstrategie, die nicht nur die Medizin lösen kann.

Ursachen und Risikofaktoren der COPD

Im Lehrbuch der inneren Medizin TIM wird bei den Risikofaktoren zwischen exogen und endogen unterschieden.

Zu 90% werden giftige Stoffe, vorwiegend mit der Atemluft aufgenommen, für die Entstehung von COPD verantwortlich gemacht. 90% der Betroffenen sind Raucher (bevorzugt Zigaretten-Raucher). Einen wesentlichen Anteil an der Entstehung von COPD ist dem Feinstaub, der Inhalation von Lösemitteln, Farben, Lacken, giftigen Dämpfen u.a. zuzurechnen, deren Zunahme weltweit gegeben ist. Auch eine durchgemachte bakterielle oder virale Lungenentzündung, die Inhalation von Fremdkörpern (Bohnen, Nüsse u.a.), die Zunahme der Refluxkrankheiten (Rückfluss von Magensaft), die Zunahme der toxischen Sauerstoff-Radikalen durch die Klimaveränderung und – sicher bei endogener Disposition von erheblicher Bedeutung – eine angeborene Schwäche des Lungensystems, die eine eingeschränkte Anpassungsfähigkeit bedingt.

Gastroösophagealer Reflux geht oft mit chronischem Husten einher, es wird auch über das Missempfinden eines pharyngealen Schleimflusses geklagt und kann zu Refluxlaryngitis und Refluxasthma führen. Adipositas, Flachlage beim Schlafen, Gallensteine und “Fast-Food-Ernährung begünstigen den Reflux.

Was können wir tun?

Therapie:

Atemtherapie

Kneipp-Therapie

Phytotherapie:

AUSBLICK: Regeneration von Lungengewebe

Zusammenfassung:

Die chronisch obstruktive Bronchitis (COPD) ist eine häufige Erkrankung mit vielfältigen Ursachen, hohem Krankheitswert und oft rasch fortschreitendem Verlauf; eine weitere Zunahme wird prognostiziert. Die Behandlungen der wissenschaftlichen Medizin sind ergänzungsbedürftig, die Palette der Naturheilkunde hat ein reiches – nur in Ansätzen dargestelltes – Therapie- Konzept zur Verfügung. An vorderster Front ist das Rauchen einzustellen, die Beschränkung und Beseitigung von Feinstaub energisch anzugehen und eine ausgewogene vitaminreiche Ernährung mit reichlich Antioxidanzien anzustreben. Weltweit ist intensive Forschung zur Lösung der Energie-Frage mit alternativen Verfahren angezeigt, bei wachsender Weltbevölkerung und Zunahme der Schadstoffemissionen ist eine Beschränkung feinstaub- und ozonerzeugender Industrien und Verkehrsmittel dringlich geboten. Nur eine konzertierte Aktion aller Menschen kann ein weiteres Ausbreiten der COPD Krankheit verhindern.

1 T. Glaab, N. Banik, C. Singer, M. Wencker Leitliniengerechte ambulante COPD-Behandlung in Deutschland.
Dtsch Med Wochenschrift 2006;131: 1203- 1208 zeigt die Bandbreite der Diagnostik und Therapie auf, die Abhandlung beschränkt sich daher auf die, für das Verständnis der naturheilkundlichen Ansatzpunkte, notwendigen Gesichtspunkte.
2 Nationale Versorgungsleitlinie, Dtsch. Ä. Blatt Jg. 103, Heft 19 12.5.2006
3 Dr.sc. hum. H. Ramroth, Univ. Heidelberg im Dtsch. Ä-Blatt, Jg. 103, Heft 27 7.7.2006 S. C 1587: “Im Havard Report der USA von 1996 wird der Anteil des Rauchens an der Krebsentstehung auf 25-30% geschätzt. Als gefährdete Organe werden Mundhöhle, Speiseröhre, Kehlkopf, Lunge, Bauchspeicheldrüse, Harnblase, Gebärmutterhals, Niere und Blut genannt”.
4 JAMA 295, 2006 1127
5 Walter Zimmermann, Praktische Phytotherapie, Sonntag Verlag, S. 156-169
6 R. Vosswinckel et al: Regeneration von Lungenparenchym - eine Chance für die Zukunft. Dtsch. Med. Wochenschr. 2006; 131: 865- 868.
7 Dr. Daniele Piomelli, Univ. Californien und Calignanon A. et al: Bidirectional control of airway, responsiveness by endogenous cannabinoids. Nature 2000; 408: 96- 101

Die Internet-Seiten des Universitätsklinikum Giessen-Marburg GMBH bringen unter der Web-Adresse www.uniklinikum-giessen.de/pneumologie ->Husten
das ganze Spektrum der Diagnostik zur Darstellung. Eine sehr übersichtliche Zusammenstellung der “Leitlinienkonformen ambulanten COPD-Behandlung in Deutschland ist in der Deutschen Medizinischen Wochenschrift Heft 31, 2006 zu finden und für Therapeuten jeder Disziplin von Nutzen

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Anschrift des Verfassers:
Dr. med. Hermann Massinger
Gerner Str. 27
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