BERICHT

1. Internationaler Brottrunk-Kongress

von Rebekka Reinhard

“Probiotika in der Allergieprophylaxe” anlässlich des 1. Internationalen Brottrunk-Kongresses im Mai 2006 in der Kanne-Kongress-Halle von Selm-Bork

Der Begriff “Probiotika” steht für Lebensmittel, die lebende Mikroorganismen enthalten, meistens Milchsäurebakterien. Bei regelmäßigem Verzehr sollen diese in der Darmflora anlagern und die Eigenschaft der eigenen Darmflora verbessern.

Probiotische Lebensmittel sollen die Verdauung fördern und hilfreich sein, bestimmte Nahrungsbestandteile besser aufzuschlüsseln und aufzunehmen. Auch sollen sie Vitamine bilden können, sollen das Immunsystem stärken und sogar vor Krebserkrankungen schützen.

In den landläufig bekannten probiotischen Lebensmitteln werden in aller Regel die Milchsäurebakterien der Stämme Lactobacillus acidophilus und Lactobacillus casei verwendet, da diese weniger säureempfindlich als andere Milchsäurebakterien sind, die man auch in der probiotischen Lebensmittelindustrie kennt. Sie sollen die saure Umgebung im menschlichen Magen und auch die Gallensalze überleben und am Dünndarm vorbei in den Dickdarm gelangen. Dieses lebende Erreichen der Probiotika und das Gelangen in den Dickdarm ist nämlich überhaupt die Voraussetzung einer positiven Wirkung auf den Organismus. Mit toten Milchsäurebakterien kann der Darm und die Darmflora nichts anfangen – sie werden nur ausgeschieden.

Nach Ansicht des Verfassers ist gerade diese Lebendpassage der Probiotika nur unzureichend erwiesen. Auch sind diese Milchsäurebakterien kaum in der Lage, sich dauerhaft in das stabile Ökosystem der Darmflora, mit seinen mehr als 420 verschiedenen aeroben und anaeroben Bakterienstämmen, die beim Erwachsenen eine Anzahl von bis zu 1.000 Billionen betragen können, einzubinden.

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Verfasser:
Jürgen Pfeifer
Vorsitzender Bundesverband Neurodermitiskranker in Deutschland e. V.
Infos: Die Gesellschaft für Ernährungsmedizin und Diätetik e.V., Mariahilfstr. 9, 52062 Aachen
Tel.: 0900 - 149 91 49, Fax: 0241 - 961 03 22



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