BERICHT

Ein neues - oder nicht schon uraltes - Konzept zur Behandlung der Hypertonie

Folgerungen aus dem North Karelia Project

Von Hermann Massinger

Die salzarme Diät bei Hochdruck und Nierenerkrankungen ist seit mehreren Jahrzehnten bei beiden Erkrankungen Standard. Die Entwicklung immer stärker wirksamer Antihypertonika, – mit nicht unerheblichen Nebenwirkungen –, haben eine nur noch halbherzige Empfehlung der Salzrestriktion bei den Therapeuten bewirkt, ja nur noch zur randständigen Reminiszenz gemacht.

Unser Gesundheitswesen droht – besonders durch die rasant steigenden Arzneimittelkosten – unbezahlbar zu werden; ein nicht unerheblicher Teil dieser Ausgaben ist der Therapie des Hochdrucks, der Herz-Kreislauf-Erkrankungen und der Schlaganfälle und deren immense Folgekosten zuzuschreiben, hier ist eine Rückbesinnung von Patienten und Therapeuten vonnöten. Im Deutschen Ärzteblatt vom 26.05.2006 werden die medizinischen Kosten zur Behandlung der Schlaganfälle und deren Folgen für das Jahr 2004 mit 7,1 Milliarden Euro angegeben (Kolominsky-Rebas). Die Zahl der Herz-Kreislauf- und Hochdruckkranken geht in die Millionen.

Erkenntnisse aus dem North Karelia Project (Finnland Studie) 1, 2

Finnland hatte eine außergewöhnlich hohe Sterblichkeit an Herz-Kreislauferkrankungen und Schlaganfällen zu beklagen. Dies führte 1972 zur Gründung des “Nord Karelien Projektes”, das sich die Senkung des Hochdrucks, des Cholesterin-Spiegels, des Kochsalzverbrauchs, die Verminderung und Vermeidung von Übergewicht, die Steigerung körperlicher Aktivitäten und die Verminderung des überhöhten Alkohol-Konsums zum Ziel setzte.
Diese Maßnahmen führten ab 1975 zu einer deutlichen Verminderung von koronarer Herzerkrankung und Herzinfarkt-Ereignissen und der Schlaganfälle um fast 2/3 und zur Verbesserung der Hochdruckerkrankungen.

Maßnahmen des North Karelia Projects (NKP)

Fettstoffwechsel

Übergewicht

Training und Blutdruck

Folgerungen für den Alltag

Zusammenfassung

1 Puska P The North Karelia Project: from community intervention to national activity in lowering cholesterol levels and CHD risk. European Heart Journal 1999
2 Karppanen H, Karppanen P, Mervaala E: Why and how to implement sodium, potassium, calcium and magnesium changes food items and diets? Journal of Human Hypertension 2005; 19: S 10- S 19
3 PAN Salz ist in Apotheken erhältlich: PZN 2679208, es ist der Marktführer in Finnland. Informationen unter www.pansalz.de oder Tel. 0221 28 22 880. Vorsicht ist bei Hyperthyreosekranken geboten, da PAN Salz mehr Jod enthält, als dies in deutschen Steinsalz-Zubereitungen enthalten ist. Sina Salz ist ein weiteres kochsalzarmes Präparat. Dr. Vogels Gewürzsalz ist eine zusätzliche Option.
4 Sighard Golf, Gießen in Pharmakokinetik und Bioverfügbarkeit von Magnesium Verbindungen: www.pharmazeutische-zeitung.de
Empfehlung der Leitlinie bei Arterieller Hypertonie für die kardiologische Rehabilitation: Herzmedizin 20 (2003) Nr. 4 S. 215

...

Anschrift des Verfassers:
Dr. med. Hermann Massinger
Gerner Str. 27
80638 München



weiter ... (für Abonnenten der Naturheilpraxis)


Zum Inhaltsverzeichnis 09/2006

Naturheilpraxis 09/2006