Von Hedwig Rupp
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Delphinium staphisagria |
Delphinium staphisagria L., oder kurz Staphisagria gehört zur Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae) und ist auch unter den Bezeichnungen Stephanskraut, Stephanskörner, Läusepfeffer und Läusesamen bekannt. Ursprünglich war Staphisagria in Italien und Griechenland angesiedelt, heutzutage finden wir sie in ganz Mitteleuropa. Die Pflanze wird bis zu 1 m hoch, ist wenig verzweigt und meistens 2jährig. Ihre Blätter sind gestielt und 3- bis 7-teilig, die Blüten violett, außen behaart und in lockerer Blütentraube angeordnet. Blütezeit: Juni bis Juli. Sie ist sehr nahe mit dem Rittersporn (Delphinium elatum L.) und seinen “Hybriden” verwandt. Eine weitere Verwandtschaft besteht botanisch und bezüglich der Inhaltsstoffe zu Aconitum. Der Hauptwirkstoff ist ein Alkaloid (Delphinin, Staphisagrin), das zu den komplexgebauten Diterpenalkaloiden der Aconitgruppe gehört. Gefährlichkeitsgrad: Sehr stark giftig. Der giftigste Pflanzenanteil befindet sich in den Samen, den sogenannten Stephanskörnern! Wirkungen auf der Haut: Äußerlich verursacht Staphisagria starke Entzündungen der Haut. Die durch Staphisagria bewirkte Entfernung der Krätzmilben und deren Eier beruht auf einer sekundären mechanischen Abschuppung der Haut. In Salbenform fand Staphisagria bis in die Neuzeit hinein gegen Läuse Verwendung (daher auch die Bezeichnung Läusesamen).
Drei wichtige Themen umfassen für mich dieses Mittel: Die Würde und Achtsamkeit, die Empfindlichkeit und Kränkung und die Folgen von Ärger, Zorn und verletztem Ehrgefühl. Zu jedem dieser Themen möchte ich vorab ein paar Gedanken wiedergeben, die bereits Hahnemann und andere große Denker dazu angemerkt haben.
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Bilder: Deutsche Homöopathie-Union Karlsruhe
Literaturangaben:
(1) Blasig-Jäger, T. und Vint, P.: Arzneimittelbeziehungen, in: Homöopathische Hilfsmittel, Band 2. Zweite korrigierte und erweitere Auflage. 1999.
(2) Hahnemann, S.: Organon der Heilkunst, 6. Auflage; Haug Verlag Heidelberg 1992.
(3) Hahnemann, S.: Chronische Krankheiten, Band 1. 2. Auflage von 1835. Heidelberg (Haug Verlag) 1995.
(4) Keller, G. v.: Gesammelte Aufsätze und Vorträge zur Homöopathie. Greifenberg (Hahnemann Institut Privatinstitut für homöopathische Dokumentation GmbH) 2002.
(5) Mezger, J.: Gesichtete homöopathische Arzneimittellehre, Band 1 und 2. 11. Auflage, Heidelberg 1995.
(6) Nash, E. B.: Leitsymptome in der homöopathische Therapie. 19. Auflage. Heidelberg (Haug Verlag) 1996.
(7) Phatak, S. R.: Homöopathische Arzneimittellehre. Göttingen (Burgdorfverlag) 1999.
(8) Vint, P.: Clarke, Der Neue, Band 9. Bielefeld (Stevanovic Verlag) 1999.
(9) Pschyrembel: Medizinisches Wörterbuch. 257. Auflage. 1994.
(10) Roth / Daunderer / Kormann: Giftpflanzen Pflanzengifte. 4. Auflage Landsberg (ecomed verlagsgesellschaft) 1994.
(11) Schmidt, J. M.: Die philosophischen Vorstellungen Samuel Hahnemanns bei der Begründung der Homöopathie. München (J. Sonntag Verlagsbuchhandlung GmbH) 1990.
(12) Simbürger, F.: ComRep ML 9.0 Repertorisationsprogramm.
(13) Vermeulen, F.: Konkordanz der Materia Medica, in: ComRep MatMed.
Anschrift der Verfasserin:
Hedwig Rupp
Heilpraktikerin, Praxis für klassische Homöopathie
Hopfenstr. 3
85395 Attenkirchen
E-Mail: rupp_hedwig@web.de
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