FACHFORUM

Haltung bewahren - Osteoporosebehandlung in der Naturheilpraxis

von Margret Rupprech

„Alte Menschen gehen krumm und eingezogen, alte Bäume haben dürre, kahle Wurzeln“, sagt ein chinesisches Sprichwort. Während früher „Witwenbuckel“ und Abnahme der Körpergröße für viele alte Menschen, vor allem für Frauen ein unausweichliches Schicksal waren, gibt es heute zahlreiche Möglichkeiten, um dem Knochenschwund und seinen Folgeerkrankungen entgegenzuwirken. Vor allem, wenn man um den Pathomechanismus der Osteoporose weiß und der Patient frühzeitig gezielte Gegenmaßnahmen ergreift.

Osteoporoseprophylaxe beginnt in jungen Jahren

Wie anfällig das Skelettsystem für Knochenschwund ist, entscheidet sich sehr früh. Sport und eine mineralstoffreiche Ernährung in den Jugendjahren spielen für den Aufbau einer hohen Knochendichte eine wichtige Rolle. Das Knochengerüst wird bis ins junge Erwachsenenalter kontinuierlich aufgebaut und erreicht seine maximale Knochenmasse etwa zu Beginn des vierten Lebensjahrzehnts. Je besser die Bewegungs- und Ernährungssituation in der ersten Lebenshälfte war, desto mehr Knochendichte ist vorhanden, von der später gezehrt werden kann. Ab dem fünften Lebensjahrzehnt wird die Knochenmasse von Jahr zu Jahr um etwa 1,5 % abgebaut. Diese Tendenz lässt sich nur aufhalten, wenn der Körper ausreichend mit Calcium versorgt wird: Kinder benötigen etwa 800 mg pro Tag, Erwachsene etwa 1000 mg und Senioren ca. 1500 mg. Alkohol, Softdrinks und andere Säurebildner wie tierische Eiweiße beschleunigen den Knochenschwund. Zur Pufferung der Säuren, die bei ihrer Verstoffwechselung anfallen, verwendet der Organismus das Calcium aus den Knochen, wenn die Pufferkapazität des Körpers erschöpft ist. Säurebildende Lebensmittel sind regelrechte Knochenschwundbeschleuniger, während eine basenreiche Nahrung die Mineralstoffversorgung des Skeletts optimiert.

Noch immer wird behauptet, dass ein hoher Milchkonsum wegen des Calciumgehaltes eine gute Osteoporoseprophylaxe darstellt. Das Gegenteil ist der Fall: Milch enthält drei Mal mehr schwefelhaltige Aminosäuren als pflanzliche Nahrung. Diese Aminosäuren führen bei hohem Milchkonsum zu einer Übersäuerung des Blutes. Die Säure wird ausgeglichen mit den basischen Calciumverbindungen aus den Knochen. Wenn man bei starken Milchtrinkern die aufgenommene und die über den Urin abgegebene Calciummenge misst, lässt sich feststellen, dass mehr Calcium über die Nieren abgegeben wird, als der Organismus zu sich genommen hat: Zur vollständigen Abpufferung der schwefelhaltigen Aminosäuren reicht das in Milch enthaltene Calcium nicht aus. Vielmehr muss noch körpereigenes Calcium aus Knochen und Zähnen hinzugezogen werden. Zahnverfall und Knochenschwund können die Folge sein. Ein hoher Milchkonsum fördert die Osteoporoseentstehung eher als dass er sie bremst.

Basenüberschüssige Vollwertkost und Sonnenlicht

Basensubstitution und knochenaufbauende Naturheilmittel

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Literatur
Burgersteins Handbuch Nährstoffe. Haug Verlag, Heidelberg 2000
Thomas Feichtinger, Elisabeth Mandl, Susana Niedan-Feichtinger: Handbuch der Biochemie nach Dr. Schüßler. Haug Verlag, Stuttgart 2003
Werner Hemm, Stefan Mair: Die Komplex-Biochemie. Foitzick Verlag, Augsburg 2006
Roger Kalbermatten: Wesen und Signatur der Heilpflanzen. AT Verlag, Aarau 2002
Peter Pitzen, Helmut Rössler: Orthopädie. Urban & Schwarzenberg, München 1998

Anschrift der Verfasserin:
Margret Rupprecht
Truderinger Str. 106
81673 München



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