FACHFORUM

Bei Durchfall wird meine Haut besser

Zusammenhänge zwischen Darm- und Hautsystem

von Werner Hemm und Stefan Mair

Zusammenfassung

Eine der entscheidenden Stärken im Denkmodell der traditionellen Naturheilkunde ist die grundsätzliche Beachtung verwandtschaftlicher Zusammenhänge zwischen den Organsystemen. Darm und Haut haben einerseits Epithelien als Funktionsgewebe zur Grundlage, andererseits stammen diese Funktionsgewebe entwicklungsgeschichtlich aus dem gemeinsamen Keimblatt, dem Ektoderm.

Beide Systeme beeinflussen sich in gesunden und kranken Tagen gegenseitig, und zwar im Hinblick auf mitreagierende (konsensuelle) und gegensätzliche (antagonistische) Reaktionen. Sowohl der Darm mit seinem Drüsen- und Deckepithel als auch die Haut mit ihrem mehrschichtigen verhornten Plattenepithel und der Subkutis sind in der Lage, Stoffe aufzunehmen und abzugeben. Dies wird im naturheilkundlichen Denken als “Atmungsvorgang” betrachtet. Es ist auch nachgewiesen, dass Darm und Haut gelöste und gasförmige Substanzen aufnehmen und abgeben können. Schon die chinesische Medizin hat diese Zusammenhänge seit Jahrhunderten gelehrt, indem sie die Lungen ebenso wie den Darm und die Haut im entsprechenden Funktionskreis zusammenfasst.

Der Darm zeigt sich oft als “Schreier” für entfernt liegende Erkrankungen. So resultiert etwa die häufige Reiseobstipation auch aus der besonderen Sensibilität des Darms für Witterungs- und Druckveränderungen und nicht nur aus ungewohnter Kost.
Die Beziehung zwischen Haut und Darm ist mittelbar, erst reagieren andere Systeme und geben ihren Einfluss an den Darm weiter.
Der Darm seinerseits kann die Haut direkt ansprechen über eine konsensuelle oder antagonistische Reaktion. So kann die Haut ersatzweise einen Ausscheidungsversuch (Vikariation) unternehmen, wie sich dies beim Nachtschweiß zeigt.

Das intramurale System des Darmes reagiert sehr sensibel und kann Störungen beibehalten, obwohl der jeweilige Auslöser längst verschwunden ist. Das intramurale System liegt innerhalb der Wand der Hohlorgane und ist ein wichtiger Bestandteil des vegetativen Nervensystems. Zur Entwöhnung dieser Störungen verwenden wir eine Umstimmungstherapie mit Darmmittel 1 (W1) Allium cp JSO und Viscum album cp-Fluid S zur Regeneration der Darmschleimhaut und der Darmmotorik. Viscum album cp-Fluid S, an Kopf und Magengrube eingerieben, bringt “Kopf und Bauch” zusammen und hilft, das entstandene Engramm abzubauen.

Zur Therapie von Erschlaffungszuständen gibt es eine große Auswahl an Möglichkeiten:
Das Darmmilieu
Der Darm als Fokus

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Anschriften der Verfasser:
Werner Hemm
Schrandolfstr. 27
80799 München
  Stefan Mair
Treffauer Str. 3
81373 München



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Naturheilpraxis 09/2006