FACHFORUM

Interessantes Wirkprofil mit vielseitigem Nutzen

Bioaktive Pflanzenstoffe aus dem Granatapfel

von Michaela Döll

Zusammenfassung

Im Zuge der prognostizierten Überalterung der Bevölkerung kommt präventiven Maßnahmen [!Duden1], die eine gesunde Ernährung miteinschließen grundlegend eine wesentliche Bedeutung zu. In jüngster Zeit sind in diesem Zusammenhang vor allem die bioaktiven sekundären Pflanzeninhaltsstoffe zu nennen, auf deren protektives Potential mittlerweile durch zahlreiche Studien hingewiesen wird. Zu diesen “Phytoprotectants” zählen auch die Phytoestrogene, deren biologische Aktivität im Hinblick auf eine östrogenmodulierende Wirkung Gegenstand zahlreicher Forschungsvorhaben ist. Nicht nur hinsichtlich menopausaler Begleiterscheinungen, sondern auch unter der Berücksichtigung der in den westlichen Industrienationen zu beobachtenden steigenden Inzidenz hormonabhängiger Tumore wird den Phytoestrogenen eine bedeutende Rolle eingeräumt.

Von besonderem Interesse sind die steroidalen Phytoestrogene aus der Granatapfelsaat, die sich in ihrer Struktur von den besser bekannten Isoflavonen unterscheiden. Neben der Linderung typischer Wechseljahresbeschwerden können von den im Granatapfelsamen vorkommenden bioaktiven Substanzen auch präventive Wirkeffekte, z. B. im Bereich der Knochengesunderhaltung erwartet werden. Ebenso können die Gefäße und die Haut von einer Supplementierung profitieren, wobei hier auch die besonders hohe antioxidative Kapazität der im Granatapfel vorhandenen protektiven Bioflavonoide hervorgehoben werden sollten. Gerade für Frauen in der Menopause bzw. postmenopausale Frauen, mit einem allgemein erhöhten Osteoporoserisiko, einer Verschlechterung der Gefäßsituation und einem Bestreben dem Alterungsprozess der Haut und den damit assoziierten Begleiterscheinungen entgegen zu wirken, kann der ein solches pflanzliches Naturheilmittel wertvolle Dienste leisten.

Best Age – Frauen „im Wechsel“

Phytoöstrogene – Pflanzenpower mit Schutzwirkung

Granatapfelsaatöl – Quelle interessanter Phytöstrogene

Der Granatapfel wurde im traditionellen Heilwesen bereits bei den alten Griechen und Ägyptern zur Behandlung von Durchblutungsstörungen empfohlen. Ebenso fand die Frucht ihre Anwendung zur „Stärkung der Manneskraft“ und wurde Liebeselexieren beigemischt. Neuere tierexperimentelle Untersuchungen lassen auf eine Verbesserung der Durchblutung des Penis und eine bessere Erektionsfähigkeit schließen.

Schließlich wirken die im Granatapfelsaatöl vorkommenden Polyphenole auch neuroprotektiv, indem sie die oxidationsempfindlichen Nervenzellen vor dem oxidativen Stress schützen. Dieser ist nachweislich an der Pathogenese von mentalen Verlusten und neurologischen Erkrankungen (z. B. Morbus Alzheimer, Parkinson) mitbeteiligt. Die hohe antioxidative Kapazität der Powerstoffe kann sich hier präventiv auswirken. Im Granatapfelssaatöl sind weiterhin wertvolle mehrfach ungesättigte Fettsäuren (vorzugsweise Gamma-Linolensäure) enthalten, die vermutlich bereits der Schönheits – und Liebesgöttin Aphrodite zu ihrer „ewigen Jugend“ verhalfen. Die Haut neigt im Zuge der Alterung zur Atrophie, das Wasserhaltevermögen und die Kollagenproduktion lassen nach – die Epidermis wird dünner. Das Ergebnis ist eine mehr oder weniger früh einsetzende Faltenbildung. Die Gamma-Linolensäure stärkt die Epidermis und wirkt sich günstig auf den Fettstoffwechsel der Haut und die das hautassoziierte Abwehrsystem aus.

Insgesamt liefert das Granatapfelsaatöl wertvolle bioaktive Pflanzenstoffe, die den Hormonhaushalt im Zuge der Wechseljahresbeschwerden ausbalancieren und darüber hinaus weitere positive Wirkeffekte hinsichtlich der Gefäß- und Nervenzell – und Hautprotektion aufweisen können.

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Literaturhinweis:
Weitere Informationen finden Sie im Buch der Autorin „Antiaging mit Antioxidantien; Herbig Verlag München; ISBN 978-3-7766-2500-4, € 19,90. Erscheinungsdatum: August 2006

Anschrift der Verfasserin:
Dr. Michaela Döll
Gartenweg 20
67157 Wachenheim



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