Was übrig bleibt, wenn Experten damit fertig sind: Brustschmerzen

Von Wolfgang Weigel

Schmerzen im Brustbereich unterscheiden sich oft gerade durch ihren Verlauf von anderen chronischen Schmerzsyndromen. Häufig stellen sie sich als rezidivierende Schmerzepisoden dar, an die sich schmerzfreie oder schmerzarme Intervalle anschließen. Viele Patienten leiden weniger unter dem Schmerzsyndrom als unter der Sorge über die Ursachen der immer wiederkehrenden Beschwerden. So stellt sich für sie vor allem die Frage, ob nicht doch eine ernsthaft Herzerkrankung oder ein Lungenleiden dahinter stecken könnte. Auch die Diagnostik beschäftigt sich bei Brustschmerzen vornehmlich mit der Suche nach schwerwiegenden Organerkrankungen. Lassen sich diese ausschließen, wird die weitere Diagnostik nur halbherzig weitergeführt.

Zwar wird vielen Patienten die Harmlosigkeit oder “funktionelle” Art ihrer Beschwerden mitgeteilt, sie bleiben aber in Wirklichkeit über die Ursachen ihrer Beschwerden im Unklaren und behalten ihre Angst. Typischerweise wird von Organmedizinern nicht bemerkt, dass inzwischen eine Symptomchronifizierung eingetreten ist, oder aber es kann von ihnen nicht entsprechend gewertet werden...

Literatur:
Egle, Hoffman, Handbuch Chronischer Schmerz, Schattauer 2003
Greenhalg, Hurwitz, Narrative-based Medicine – sprechende Medizin, Huber 2005
Dejung, Gröbli, Triggerpunkt-Therapie, Huber 2003

Anschrift des Verfassers:
Dr. med. Wolfgang Weigel
Schmerztagesklinik im Klinikum Traunstein
Cuno-Niggll-Str. 3
83278 Traunstein



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Naturheilpraxis 07/2006