Blätter für klassische Homöopathie

Mitteilungen der Deutschen Gesellschaft für Klassische Homöopathie

Die Miasmenlehre Hahnemanns und ihre Anwendung in der Fallanalyse

Vortrag auf dem ersten Seminartag in Dossenheim zum Thema “Miasmen” am 8. April 2006 und beim 12. Therapeutentreffen der DGKH in Moos am 24. Juni 2006

Von Kyra Schweickhardt

1. Einleitung

Dieser Artikel knüpft, ausgehend von Samuel Hahnemanns Grundlagenwerk, den “Chronischen Krankheiten” (CK, Bd. 1), an zwei Veröffentlichungen von Frau Dr. Kerstin Schwabe an, die den Stand der Forschung des DGKH-Miasmen-Arbeitskreises im Jahr 1996 wiedergaben. Wie auch bei Frau Schwabe geht es darum, die wichtigsten Grundbegriffe in Samuel Hahnemann Miasmentheorie zu klären, da nur eine eindeutige und gemeinsame Terminologie eine Weiterentwicklung der in vielen Fällen kontroversen Diskussion zum Thema ermöglicht. Anschließend soll der Bezug zur Arbeit in der heutigen Praxis geschaffen werden. Dabei zeigt sich, dass trotz neuerer Veröffentlichungen und wissenschaftlicher Erkenntnisse die Miasmentheorie von Samuel Hahnemann sehr wohl auch heute noch eine gute und sichere Grundlage für die Behandlung von Patienten mit chronischen Krankheiten in der Praxis ist.

2. Die wichtigsten Grundbegriffe der Miasmentheorie

Das Wort “Miasma” kommt aus dem Griechischen, dort bedeutet‚ “Verunreinigung”, “Befleckung” (Zustand), “Schandfleck” (Person), “Krankheitserreger”, “Bazillus”, wie Samuel Hahnemann in Bd. 1 der CK selbst angibt (Bd. 1, S. 45 und 51). “Miasmatisch” ist dementsprechend mit “infektiös, ansteckend” zu übersetzen. Es gilt die folgende grundsätzliche Unterscheidung:

Akute Miasmen sind primär eigenständige Infektionskrankheiten, die vom Körper selbst überwunden werden (Genesung), aber auch zum Tod des Patienten führen können (CK, Bd. 1, S. 45; Organon-§§ 72, 73, Definition akuter Erkrankungen). Beispiele dafür sind Scharlach, Windpocken, Cholera, Pest, Pocken (vgl. auch Rissel 2006).

Chronische Miasmen dagegen können nach Organon (im Folgenden “O”), § 78 vom Patienten selbst bei bester Diät und Lebensführung nicht selbst überwunden werden. Im Gegenteil, die Krankheit erhöht sich mit den Jahren bis zum Tode. Samuel Hahnemann nennt drei chronische Miasmen: Die Psora, die Sykosis und die Syphilis, auf die im Folgenden näher eingegangen wird. Chronische Krankheiten können nur durch homöopathische Behandlung mittels dynamischer antimiasmatischer Arzneimittel geheilt werden (O, § 78, CK, Bd.1, S. 166ff). Sie werden durch Ansteckung oder Vererbung weitergegeben. Sie können sich zu zwei- oder dreimiasmatischen Erkrankungen verkomplizieren, dies darf jedoch nicht als eine Mischung der Miasmen missverstanden werden.

2.1 Psora

2.2 Sykosis

2.3 Syphilis

2.4 Tuberkulose

3. Der Bezug zur Praxis

3.1 Hereditäre Zeichen der Miasmen

3.1.1 Psora

3.1.2 Syphilis

3.1.3 Sykosis

3.1.4 Gonorrhöe

3.1.5 Tuberkulose

3.2 Sichere antimiasmatische Arzneien nach Hahnemann und Bönninghausen

4. Schlussbemerkung und Ausblick

...

Literatur:
Dingler, Werner: Intensivseminar 3: “Chronisch komplizierte ein- oder mehrmiasmatische Erkrankungen und deren Therapie”, Moos 2001 (eigene Mitschrift).
Hahnemann, Samuel: Organon der Heilkunst, 6. Aufl., Heidelberg (Haug), 1987.
Hahnemann, Samuel: Die chronischen Krankheiten, Bd. 1, 5. Nachdruck der 2. viel vermehrten Aufl. 1835, Heidelberg (Haug), 1991.
Rissel, Roger: Die akuten Miasmen Hahnemanns und die Homöopathie, in: NHP 3/2006, S. 397-405.
Schwabe, Kerstin: Die Miasmen im Verständnis Hahnemanns, in: HZ 1/1997, S. 38-44.
Schwabe, Kerstin: Intensivseminar 1: “Die chronischen Krankheiten und deren Behandlung im Verständnis Hahnemanns”, Moos 1999 (eigene Mitschrift).
Schweickhardt, Kyra: Heilungshindernisse in der Therapie chronischer Krankheiten, in: NHP 1/2006, S, 85-89.
Schweyen-Ott, Renate: Die chronischen Erkrankungen. Die Miasmen von J. H. Allen im kritischen Vergleich zu Hahnemann, Bericht über den Vortrag von Kerstin Schwabe auf dem 2. Therapeutentreffen in Moos 1996, in: NHP 9/1996, S. 1455-1458.

Anschrift der Verfasserin:
Kyra Schweickhardt
Heilpraktikerin
Eichendorffstr. 1
69221 Dossenheim
E-Mail: Praxis.Schweickhardt@wgv-projects.de
Internet: www.praxis.wgv-projects.de



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