"Pharaonenmedizin" zur Behandlung von Infektionskrankheiten

Von Christoph Schraven

Infektionserkrankungen früher und heute

Seit alters spielt die Behandlung der unterschiedlichsten Infektionskrankheiten eine wichtige Rolle. Bereits im Alten Ägypten wurde daher nach Therapiemöglichkeiten von Infekten gesucht.
Wir unterscheiden heute zwischen den banalen Infektionserkrankungen wie z. B. dem grippalen Infekt und schweren Infektionserkrankungen wie HIV oder Hepatitis. Ursächlich für Krankheiten sind häufig kleine Organismen, Bakterien oder Viren. Bakterien konnten erst durch die Nutzung des Mikroskopes in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts sichtbar gemacht werden.
Forscher stellten rasch fest, dass die Haut, der Nasen-Mund- und Rachenraum und der Darmtrakt von Keimen physiologisch besiedelt werden. Selbst im saueren Bereich des Magens können Bakterien wie Helicobacter pylori überleben.
Die Übertragungswege von Krankheiten können je nach Infektionskeim sehr unterschiedlich sein. Dass dabei auch Hygiene und bestimmte Übertragungswirte verantwortlich sind, war bereits den ägyptischen Ärzten bekannt. Mäuse, Fliegen und Mücken wurden als Krankheitsüberträger erkannt. Ebenso wurden Flöhe als Schädlinge gesehen. Auch der Befall von Dingen, Speisen und Betten´, so steht es im Papyrus, durch Infektionskeime wurde vermutet, obwohl die Ägypter keine Mikroskope besaßen.
Durch die Entdeckung des Penicillins und anderer Antibiotika schienen viele Probleme´ zunächst gelöst. In der heutigen Zeit findet man jedoch zunehmend Resistenzen, so dass Antibiotika gegen bestimmte Bakterien nicht mehr helfen.
Die Heilkünste der Ärzte des Alten Ägyptens können uns gerade bei der Behandlung bestimmter Infektionskrankheiten interessante und effektive Therapiemöglichkeiten liefern.
Der Einsatz pflanzlicher Wirkstoffe gegen Infekte kann zumindest unterstützend wirken.
Insbesondere Phytotherapeutika haben den Vorteil, dass sich keine resistenten Stämme der Infektionskeime bilden.

Honig

Wacholder (Juniperus c.):

Brustbeere (Cordia myxa):

Weihrauch (Olibanum e.):

Sykomore (Ficus sycomorus):

Zusammenfassung:

Die Beispiele zeigen, dass es bereits zur Zeit der Pharaonen sehr gute Mittel gegen Infektionskrankheiten und Entzündungen gab. `Pharaonenmedizin´ hat also nichts mit Aberglaube und Mystik zu tun, sondern mit wirklicher Heilkunde und Medizin. Die Ägypter der Pharaonenzeit waren zurecht für ihre Medizin weit über die Grenzen des Landes bekannt.
Noch heute werden die meisten Substanzen in der ägyptischen Volksmedizin erfolgreich genutzt. Moderne wissenschaftliche Untersuchungen belegen die Heilwirkung der pflanzlichen Stoffe. Es ist jetzt die Zeit gekommen nicht nur die Heilkünste der Alten Chinesen, Tibeter und Inder zu nutzen, sondern auch medizinische Erkenntnisse aus dem Reich der Pharaonen zu nutzen.

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Literatur:
Nabet/ Schraven; Das geheimnisvolle Wissen der Altägyptischen Medizin, Pro Business-Verlag, Berlin 2006
Westendorf W., Erwachen der Heilkunst. Die Medizin im Alten Ägypten. Armetis-Verlag, Zürich, 1992
Woenig F., Die Pflanzen im Alten Ägypten, Verlag von Wilhelm Friedrich, Leipzig, 1886
Al-Awadi F. M. et al., Antiinflammatory effects on Cordia myxa fruit on experimentally induced colitis in rats. Nutrition; 17 (5): 391-6, May 2001
Mousa O. et al., Bioactivity of certain Egyptian Ficus species, J. Ethnopharmacol., 41(1-2): 71-6; Jan. 1994
Filipowicz N. et al., Antibacterial and antifugal activity of juniper berry oil and its selected components. Phytother. Res., 17 (3): 227-31, März 2003

Anschrift des Verfassers:
Dr. med. Christoph Schraven
Arzt für Naturheilverfahren
Wevelinghofer Str. 36
41334 Nettetal



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