Helmkraut lindert Allergien

von Bruno Vonarburg

Helmkrautarten besitzen charakteristische Erkennungsmerkmale, an denen man sie leicht von allen anderen Lippenblütlern unterscheiden kann. Der Blütenkelch ist von oben nach unten abgeflacht und seine Öffnung besteht aus 3 ganzrandigen, abgerundeten Lippen. Auf der oberen Seite trägt er einen helm- oder beutelförmigen, rundlichen Aufsatz. Diese markante Form wird im botanischen Gattungsnamen aus dem lateinischen „scutella = Haube – Schild“ zu Ausdruck gebracht: der Blütenkelch gleicht einer Haube.

Helmkrautgewächse, welche den Lippenblütlern (Lamiaceae) angehören, sind weltweit mit 80 Arten vertreten – es sind teils Sumpf-, teils Wald- oder Bergpflanzen. Am meisten bekannt ist das Alpen-Helmkraut (Scutellaria alpina L.), welches von den südeuropäischen Gebirgen über die Balkanländer bis zum Altai verbreitet ist. Im Wallis und Aostatal steigt es bis auf 2600 m Höhe hinauf. An den kantigen 15 bis 20 cm hohen Stengeln sitzen gegenständig schwach behaarte, herzförmige, gezähnte Blätter von ca. 2 bis 3 cm Länge. Endständig erscheint vom Juli bis August der Blütenstand mit ca. 2 cm langen Blüten samt weißen Unterlippen und rosafarbenen Hochblättern. Diese kalkliebende Art wird auch im Steingärten als Zierpflanze gezogen.

Gelegentlich begegnet man in den Bergen dem Hohen Helmkraut (Scutellaria altissima L.), welches 40 bis 100 cm groß wird, und einseitswendige Blütenstände mit blauvioletten, ca. 1,5 cm langen Lippenblüten trägt. Auch diese Form wird im Ziergarten gezogen.

Das Sumpf-Helmkraut (Scutellaria galericulata L) – lateinisch: „galericulata = kleinbehelmt“ – findet man in Flachmooren, Naßwiesen und an Ufern von Gewässern. Die Pflanze wird ca 40 bis 60 cm hoch und trägt gegenständig oval lanzettliche Blätter, an denen achselständig in Paaren einseitswendige, himmelblaue 1 bis 1,5 cm lange Blüten erscheinen.

Scutellaria baicalensis (früher Scutellaria macrantha), das Baikal-Helmkraut stammt aus Ostasien und wird ca. 30 cm hoch. Seine Stengel sind rötlich angelaufen und tragen kahle, lanzettliche Blätter, die am Rande bewimpert sind. Die Blüten stehen entständig in Trauben und bilden violette Oberlippen und himmelblaue Unterlippen aus.

Scutellaruia laterifolia L., das Seitenblütige oder Virginia Helmkraut ist in Nordamerika von Kanada bis Carolina beheimatet und wächst zahlreich an feuchten Standorten auf Weiden, an Gräben und an Ufern von Flüssen. Die Artbezeichnung „laterifolia“ bedeudet „seitenblütig“ und charakterisiert den einseitswendigen Blütenstand, welcher achselständig in 6 bis 10-blütigen Trauben samt blaßblauen Lippenblüten von Juli bis September erscheinen. Am vierkantigen Stengel wachsen 5 bis 7 cm lange und 2 bis 4 cm breite, eiförmige, stumpf gesägte Blätter. In Amerika ist die Pflanze unter dem Namen „Mad-dog-skullap“ bekannt, was „Verrückter Hunde-Helm“ bedeutet und die medizinische Verwendung bei Tollwut, Nervenschwäche und Geisteskrankheit verdeutlicht.

Neuentdeckung der medizinischen Wirksamkeit

Pflanzlicher Allergieschutz

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Anschrift des Verfassers:
Bruno Vonarburg
Hechtstr. 2
CH-9053 Teufen



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