Arbeitsgemeinschaft für Klassische Akupunktur und Traditionelle Chinesische Medizin e.V.

Streßlösung im Fernen Osten

von Andreas A. Noll

Seit den dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts ist der Begriff „Streß“ zu einem ausgesprochen häufig benutzten Begriff geworden. Ursprünglich benutzt, um die Reaktion eines Tieres in Gefahrensituationen zu beschreiben, dient er nun als Charakterisierung eines Zustandes dauernder und belastender Konfliktsituationen. Diese müssen durch keine konkreten Gefahren ausgelöst werden. Das Gefahrenpotential der heutigen Welt für den einzelnen Menschen reicht häufig aus, um eine dauernde „Habachtstellung“ zu bewirken. Und so besucht heute kaum ein Patient unsere Praxen, der nicht zumindest einen Teil seiner Krankheitsgeschichte auf „Streß“ zurückführt.

Worin bestehen nun diese erlebten, gespürten Gefahrenpotentiale, und was führt immer mehr Menschen dazu, die Befreiung, die Erlösung hieraus in fernöstlichen Methoden zu suchen? Was ist das besonders Attraktive z.B. an der chinesischen Medizin, das die Menschen in Scharen zu Qigong, Taijiquan, Meditation, Akupunktur und Kräuterheilkunde treibt?

„Streß“ bedeutet immer, daß der einzelne Mensch, das „In-dividuum“, also das unteilbare Wesen, in Konflikt mit seiner Umwelt gerät. Zwischen diesen beiden Komponenten des Daseins besteht ein inniges Wechselspiel. Je mehr eine Verbindung besteht zwischen dem Einzelnen und den anderen, desto mehr tritt das Spiel des Miteinanders in den Vordergrund. Und je mehr der eine Part will, desto mehr muß der andere agieren. Das birgt Konfliktpotential und führt dann zu „Streß“.
Im Folgenden möchte ich versuchen Mechanismen zur (Er-)Lösungssuche darzustellen – nicht um sie in Frage zu stellen oder zu bewerten, sondern um letztendlich den gemeinsamen Nenner zu finden, der es dem Therapeuten im Westen möglich macht, die Besonderheiten des Ostens zu nutzen.

Wir hier im Westen ...

Individualität

Identität

Bindungen im Netz

Freiheit und Sicherheit

Einschränkungen

Das Fremde

Der Große Raum

Lösungen

...

Literatur
Aristoteles: Nikomachische Ethik. http://gutenberg.spiegel.de
Hegel, G.W.F.: Phänomenologie des Geistes. Voltmedia, Paderborn 2004
Horkheimer, Max und Adorno Theodor: Dialektik der Aufklärung. Fischer, Frankfurt a.M. 2004
Kant, Immanuel: Werke. Bd. XI. Weischedel, W. (Hrsg.) Suhrkamp, Frankfurt a.M. 1964
Kant, Immanuel: „Kritik der praktischen Vernunft“. In: Werke. Bd. VII. Weischedel, W. (Hrsg.) Suhrkamp, Frankfurt a.M. 1964
Noll, Andreas und Ziegler, Birgit: Der ältere Patient in der TCM. Urban & Fischer, München 2006
Schopenhauer, Arthur: Parerga und Paralipomena II. Arthur Hübscher (Hrsg.) Brockhaus 1947

Quelle
Nachdruck mit freundlicher Genehmigung des Verlags Urban & Fischer/Elsevier aus: Stresskrankheiten, Vorbeugen und Behandeln mit Chinesischer Medizin, Noll/Kirschbaum, Urban & Fischer/Elsevier München,

Anschrift des Verfassers:
Andreas Noll
Drakestr. 40
12205 Berlin



weiter ... (für Abonnenten der Naturheilpraxis)


Zum Inhaltsverzeichnis 03/2006

Naturheilpraxis 03/2006