Tiefpotenz- und Komplexhomöopathie

von Michael Schünemann

Die „Tiefpotenzhomöopathie“ stellt mit Sicherheit die Basis und das Rückgrat der Komplexhomöopathie dar. Daher ist es durchaus sinnvoll, zum Gebrauch der tiefen Potenzen der Homöopathie ein Paar Sätze zu verlieren.

Aber auch deswegen, weil immer wieder zwischen „klassischer“ und anderer Homöopathie differiert wird und dabei der Eindruck erweckt wird, die Arbeit mit tiefen Potenzen sei zweitklassig oder gar überhaupt nicht als Homöopathie zu bezeichnen.
Man wird der Sache der Homöopathie sicherlich nicht gerecht, wenn man darüber streitet, wer oder was nun „klassisch“ ist/ arbeitet oder eben nicht.

Festzustellen allerdings bleibt, daß selbst Hahnemann mit tiefen Potenzen experimentierte und arbeitete.
Nach zu lesen ist auch, daß viele großen Homöopathen, ob nun Metzger, Voisin, Farrington oder auch Staufer, um nur einige zu nennen, immer auch für die jeweils „andere“ Homöopathie offen waren, obwohl sie sehr wohl eigene Schwerpunkte gesetzt haben.
Wie soll es auch anders sein, denn wenn die Art der Mittelfindung entsprechend den Vorgaben Hahnemanns erfolgt, kann wirklich gar keine Diskrepanz entstehen.

Die Wahrheit der Ganzheit erlaubt die Differenz der Teile, also:

„Macht es nach, aber macht es richtig nach!“

Die Potenzierung befreit den Geist der Arznei vom – nicht immer schädlichen – Stoff.
Dies bedeutet nicht, daß der Geist nicht schon vorhanden und sicherlich auch wirksam war.
Er hatte eben Bindung an den, an seinen Stoff.

Die Befreiung des Geistes erfolgt schrittweise gemäß den Potenzschritten und nicht plötzlich bei der D24 oder C12.
Sicherlich soll in der Homöopathie hauptsächlich der Geist, das Prinzip wirken. Nirgendwo aber steht geschrieben, daß er dies ganz ohne den Stoff tun muß.
Homöopathie kann also durchaus mit Stoff verbunden sein, solange der Stoff das Prinzip nicht stört, beziehungsweise das Prinzip gestützt wird.

...

Anschrift des Verfassers:
Michael Schünemann
Heilpraktiker
Alte Straße 18
90451 Nürnberg



weiter ... (für Abonnenten der Naturheilpraxis)


Zum Inhaltsverzeichnis 03/2006

Naturheilpraxis 03/2006