FACHFORUM

Bambus bringt Rückhalt und Flexibilität

von Bruno Vonarburg

Der Bambus ist das größte Gras der Welt, hart wie Stein, zäh wie Stahl und doch leicht wie eine Feder. Vielfältig sind seine Verwendungsmöglichkeiten: als Baustoff, für Möbel und Geräte oder als Nahrungsmittel. Sogar als Arznei erfüllt er seinen Zweck.

Der Dichter Aimé Humbert schreibt: „Es gibt nichts, das malerischer wäre in der Landschaft als diese hohen Stengel, grün, blank, golden schimmernd, mit buschigen Wipfeln; und rund um die Hauptstämme diese schlanken und geschmeidigen Schößlinge mit ihren geschmückten Häuptern; und diese Vielzahl langer Blätter, die dem Wind preisgegeben flattern, wie Tausende von wehenden Spruchbändern.“

In der Tat: Das zur botanischen Familie der Gräser zählende exotische Riesenrohr hat etwas Faszinierendes und wirkt sehr elegant. Die einheimischen Gewächse Mais, Weizen, Hafer, Gerste und Roggen zählen botanisch gesehen zur selben Familie wie der Bambus. Man kennt rund 1000 Sorten der Bambusoideae (Bambusgewächse), die wild in den tropischen und subtropischen Ländern vorkommen. Das Hauptverbreitungsgebiet liegt in Ostasien: China, Japan, Burma, Indien, Nepal, auf dem Malaisischen Archipel und im Himalaja bis auf 3000 Meter Höhe. Aber auch in Afrika, Nordaustralien und Südamerika sind wildwachsende Bambusarten vertreten. Zu den bekanntesten Gattungen gehören: Dendrocalamus, Arundinaria, Bambusa, Melocanna und Phyllostachys.
Fossilienfunde aus der Braunkohlezeit zeigen, daß die Riesengräser auch bei uns heimisch waren, jedoch in einer massiven Trockenzeit der Tertiär ausstarben. Deshalb finden wir heute in Europa keinen wildwachsenden Bambus mehr.

Schon die alten Chinesen bezeichneten die Pflanze vor drei Jahrtausenden als „Tsao = Gras“. Der deutsche Name „Bambus“ ist aufgrund einer amüsanten Begebenheit entstanden: Auf den Philippinen wird erzählt, daß ein europäischer Weltenbummler bei einem Bambus-Lagerfeuer der Einheimischen zugegen war. Bei der lauten Explosion des Holzes sei er derart erschrocken, daß er das knallende Geräusch als „bam“ und „bu“ in seinem Tagebuch dokumentierte. Daraus entstand das englische Wort „Bamboo“, von dem auch die deutsche Bezeichnung „Bambus“ abgeleitet wurde.

Zierholz im Garten

Unbändige Lebenskraft

Bambus-Blütenfest

Besonderes Rohr

Heilwert des Bambus

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Fotos: B. Vonarburg

Anschrift des Verfassers:
Bruno Vonarburg
Hechtstr. 2
Ch-9053 Teufen/AR



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